Erkelenz

 

 

Erkelenz – Stadt Erkelenz – Informationen – Unternehmen – Erkelenz

 

Das Foto basiert auf dem Bild "Erkelenz Burg Panorama" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Bilddatei wurde von ihrem Urheber, zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Alwin Nagel.

Herzlich willkommen auf der Seite über Erkelenz. Der im Bundesland Nordrhein-Westfalen liegende Ort erstreckt sich über eine Fläche von 117,4 Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl von Erkelenz liegt momentan bei ungefähr 44.496 womit die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kilometer bei 379 liegt. Hier gilt das Autokennzeichen HS. Der Verwaltungssitz von Erkelenz befindet sich Johannismarkt 17, 41812 Erkelenz.

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Zu erreichen ist diese auch über die Domain www.erkelenz.de. Der zuständige Regierungsbezirk für Erkelenz ist der Regierungsbezirk Köln. Auf dieser Seite über Erkelenz finden Sie nicht nur geschichtliche Informationen oder die Chronik von Erkelenz, sondern auch die von uns empfohlenen Unternehmen aus der umliegenden Region.

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Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die katholische Pfarrkirche von St. Lambertus, die Blancken-Mühle und die Burg mit Stadtmauer machen Erkelenz noch weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Desweiteren besteht eine Partnerschaft von Erkelenz mit Saint-James in Frankreich.

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Weitere Informationen finden Sie auch über www.erkelenz.de. Erreichen können Sie Erkelenz über gängige Verkehrswege. Der Gemeindeschlüssel lautet 05 3 70 004. Die Gemeinde Erkelenz liegt auf einer Höhe von 92 Metern über dem Meeresspiegel. Über die Koordinaten: 51° 5′ N, 6° 19′ O ist Erkelenz auch erreichbar.

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Erkelenz ist eine Stadt im Rheinland und liegt 15 km südwestlich von Mönchengladbach am Nordrand der Kölner Bucht auf halbem Weg zwischen Niederrhein und Niedermaas. Sie ist eine mittlere kreisangehörige Stadt und die größte im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

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Im Zeitraum von 2006 bis 2045 sollen östlich gelegene Teile des Stadtgebietes durch den Braunkohletagebau Garzweiler II abgetragen werden. Über fünftausend Menschen aus zehn Ortschaften werden deshalb umgesiedelt. 2006 haben die ersten Erschließungsmaßnahmen für die neuen Dörfer Immerath und Borschemich an den Standorten Kückhoven und Erkelenz-Nord begonnen. 10 Familien aus Pesch wurden schon 2005 am Ortsrand von Kückhoven angesiedelt.

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Das Landschaftsbild ist von der flachwelligen bis fast ebenen Erkelenzer Börde geprägt, deren fruchtbarer Lößboden überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Nur 1,4 % der Stadtfläche ist bewaldet. Der Wahnenbusch, das größte zusammenhängende Waldgebiet, erstreckt sich südlich der Stadt bei Tenholt und umfasst 25 Hektar.

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Das Bild basiert auf dem Bild: "Blancken-Muehle" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Leander Schiefer.

Blancken-Muehle, Urheber Leander Schiefer.

Im Norden beginnt die wald- und wasserreiche Landschaft der Schwalm-Nette-Platte, eines Teilgebiets des Niederrheinischen Tieflandes. Im Westen, jenseits des Stadtgebietes, liegt 30 bis 60 Meter tiefer die Rurniederung.

Der Übergang wird vom Baaler Riedelland eingenommen. Bäche haben hier eine abwechslungsreiche Landschaft von Berg und Tal geschaffen. Im Osten befindet sich das Niersquellgebiet bei Kuckum und Keyenberg. Südlich steigt die Landschaft zur Jackerather Lößschwelle hin an. Der niedrigste Punkt misst 70 Meter über NN (Niersgebiet im Nordosten und Nähe Ophover Mühle im Südwesten) und der höchste Punkt 110 Meter über NN (Stadtgrenze bei Holzweiler/Immerath im S).

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Das Klima wird vom atlantischen Golfstrom im Übergang zwischen ozeanischem und kontinentalem Klima beeinflusst. Es herrschen Südwestwinde vor und Niederschläge gibt es zu allen Jahreszeiten. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 600 bis 750 mm je Quadratmeter. Die Sommer sind warm und die Winter mild. Im Juli liegt die mittlere Temperatur bei 18 °C, im Januar zwischen 0 °C bis +2 °C.

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Die Dauer der kalten Periode mit einem Temperatur-Minimum unter 0 °C beträgt weniger als 60 Tage, die Anzahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 °C zwischen 25 und 30 Tagen, wobei es vier Tropentage mit Temperaturen von mehr als 30 °C geben kann und insgesamt an 20 Tagen mit Gewittern zu rechnen ist. Der Frühling, der nach der Blüte von Kirsche, Apfel, Birne bemessen wird, zieht zwischen dem 29. April und dem 5. Mai ein. Der Hochsommer, der mit der Ernte des Winterroggens einsetzt, beginnt zwischen dem 10. und 16. Juli.

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Die Erkelenzer Börde ist der nördliche Ausläufer der Jülicher Börde und wird aus einer Lößplatte gebildet, die hier im Durchschnitt eine Mächtigkeit von über 11 Metern besitzt. Darunter stehen Kiese und Sande der eiszeitlichen Hauptterrasse an, angelagert von Rhein und Maas.

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Eingebettet in den Löß sind stellenweise Linsen aus Mergel, die bis in das 20. Jahrhundert hinein zur Kalk-Gewinnung zum Teil auch durch Anlegen von Schächten und Stollen unter Tage abgebaut wurden.

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Im Tertiär bildete sich entlang von Verwerfungslinien der Erkelenzer Horst. Östlich des Horstes verläuft die Venloer Scholle, westlich die Rurscholle, im Süden die Erftscholle und der Jackerather Horst. Ein kleinerer Abschnitt des Horstes wird vom Wassenberger Horst eingenommen. Mächtige Braunkohlenflöze aus dem Tertiär und Steinkohlenflöze aus dem Karbon befinden sich im Untergrund. Der Erkelenzer Horst gehört zum Erdbebengebiet Kölner Bucht.

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Das Stadtgebiet hat eine Ausdehnung in Ost-West Richtung von 20 km und in Nord-Süd Richtung von 11 km.

Nachbargemeinden
Stadt Wegberg (8 km), Kreis Heinsberg – kreisfreie Stadt Mönchengladbach (15 km) – Gemeinde Jüchen (14 km), Rhein-Kreis Neuss – Gemeinde Titz (12 km), Kreis Düren – Stadt Linnich (11 km), Kreis Düren – Stadt Hückelhoven (7 km), Kreis Heinsberg – Stadt Wassenberg (11 km), Kreis Heinsberg

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Die Stadt Erkelenz ist in ihrer heutigen Form aufgrund des Neugliederungsgesetzes Aachen vom 21. Dezember 1971 entstanden. Nach diesem Gesetz wurde Erkelenz am 1. Januar 1972 mit den Gemeinden Gerderath, Schwanenberg, Venrath, Granterath, Lövenich, Borschemich, Holzweiler, Immerath, Keyenberg und den Orten Geneiken und Kuckum zusammengeschlossen. Die Stadtfläche vergrößerte sich von 25,3 auf 117,35 km².

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Durch die Änderung der Hauptsatzung vom 14. April 2000 wurde die Stadt Erkelenz in folgende neun Stadtbezirke eingeteilt (Einwohner: Stand 30. November 2003):

* Stadtbezirk 1: Erkelenz, Bellinghoven und Oerath mit 18.778 Einwohnern
* Stadtbezirk 2: Gerderath, Gerderhahn, Fronderath, Moorheide und Vossem mit 5351 Einwohnern
* Stadtbezirk 3: Schwanenberg, Grambusch, Lentholt, Genhof, Genfeld und Geneiken mit 2160 Einwohnern

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* Stadtbezirk 4: Golkrath, Houverath, Hoven, Houverather Heide und Matzerath mit 2017 Einwohnern
* Stadtbezirk 5: Granterath, Hetzerath, Commerden, Scheidt, Genehen, und Tenholt mit 3461 Einwohnern.
* Stadtbezirk 6: Lövenich, Katzem und Kleinbouslar mit 4144 Einwohnern.
* Stadtbezirk 7: Kückhoven mit 2182 Einwohnern

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* Stadtbezirk 8: Keyenberg, Venrath, Kuckum, Unterwestrich, Oberwestrich, Kaulhausen, Berverath, Etgenbusch, Mennekrath, Neuhaus, Terheeg und Wockerath mit 3412 Einwohnern
* Stadtbezirk 9: Holzweiler, Immerath, Borschemich, Lützerath und Pesch mit 3251 Einwohnern

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Aus dem gesamten heutigen Stadtgebiet liegen Funde von Feuersteinschlagplätzen der älteren bis jüngeren Steinzeit vor. Bei Gut Haberg, gelegen nördlich von Lövenich, existiert eine überregional bedeutende Fundstelle.

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In der Nähe von Kückhoven wurde 1990 ein Holzbrunnen entdeckt, der zu einer Siedlung der Bandkeramiker gehörte und ca. 5100 v. Chr. erbaut worden ist. Damit stellt er eines der ältesten Holzbauwerke der Welt dar. Nördlich der alten Ortslage von Erkelenz, am heutigen Marienweg, lagen drei Brandgräber, nordwestlich bis südlich zahlreiche Trümmerstätten.

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Römische Ziegel, Hypokaustenziegel und Scherben stammen vom Markt südlich des Rathauses. Hier am Süd- und Südostrand fand man auch Kugeltöpfe im Stil der Badorfer Keramik aus karolingischer Zeit. 1906 entdeckte man in Kleinbouslar eine römische Jupitersäule aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. Der Erkelenzer Chronist Mathias Baux schrieb im 16. Jahrhundert, dass „Die bussche sein in middelen tiden utgerodet und der boden to fruchtbarm lande gemacht, so dat uth der rouwer wildtnisse ein kornreicher gelends und overall ein luftig paradis woirden is.“

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Aus der Sicht des Mathias Baux waren die mittleren Zeiten das 8. Jahrhundert, was sich mit der Entstehung des karolingischen Reiches deckt. Die heutige katholische Pfarrkirche hatte wahrscheinlich zwei Vorgänger, deren erste vermutlich ein Holzbau war und zwischen 800 und 1000 n. Chr. durch einen Saalbau ersetzt worden ist. Unter der Gesamtanlage lagen beigabenlose fränkische und mittelalterliche Gräber.

Erkelenz soll nach überwiegender Meinung zur Gruppe gallo-romanischer -acum Ortsnamen gehören. Danach leitet sich der Name des im Jahre 966 n. Chr. erstmals als herclinze urkundlich genannten Ortes ab von „fundus Herculentiacus“, Gut des Herculentiacus. Hieraus entwickelte sich der Name Herculentiacum. Eine Siedlungskontinuität von der Römer- bis zur Frankenzeit ist aber nicht zu belegen. Daher wird auch vertreten, dass der Name nicht römischen, sondern althochdeutschen Ursprungs sei, in dem sich das Wort linta = Linde findet, 1118 n. Chr. erscheint der Ort dann als Erkelenze.

Am 17. Januar AD 966 erhielt das Marienstift in Aachen durch Tausch mit dem lothringischen Grafen Immo unter anderen den im Mühlengau in der Grafschaft des Eremfrech gelegenen Ort Erkelenz und den Nachbarort Oestrich. Kaiser Otto I. bestätigte diesen Tausch in der genannten Urkunde bei einem Hoftag in Aachen. Das Stift war nunmehr Eigentümer des gesamten Grund und Bodens in Erkelenz und den umliegenden Dörfern. Später wurden die Güter innerhalb des Stiftes zwischen Propst und Kapitel aufgeteilt. Die Höfe wurden nicht selbst bewirtschaftet, sondern verpachtet. Erst 1803 verlor das Stift diese Eigentumsrechte, als Frankreich die Säkularisierung im Rheinland durchführte.

Erkelenz hat im Jahr 1326 von Graf Rainald II. von Geldern, das Stadtrecht erhalten, so ist es in der Stadtchronik des Matthias Baux nachzulesen. Eine Urkunde über die Stadtrechtsverleihung existiert aber nicht, weswegen zum Teil statt eines festen Datums ein langjähriger Stadtwerdungsprozess angenommen wird, der sich bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts hingezogen haben soll.

Dem steht aber entgegen, dass bereits für das Jahr 1331 ein Schöffensiegel genannt wird, und auch erscheint Erkelenz am 1. Dezember 1343 auf dem geldrischen Städtetag. Im Jahre 1359 wird Erkelenz dann in einer Urkunde als geldrische Stadt bezeichnet und führt den geldrischen Löwen und die geldrische Rose in Siegel und Wappen.

Seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert hatten mit Gerhard III. von Wassenberg, der identisch ist mit Gerhard I. von Geldern, die Grafen von Geldern die Landesherrschaft auch in Erkelenz inne. Sie waren vom Reich bestellte Vögte und übten Gerichtsbarkeit, Marktschutz und Militärhoheit aus. Kaiser Ludwig der Bayer erhob Geldern 1339 unter Rainald II. dann zum Herzogtum, das in vier Quartiere aufgeteilt war. Erkelenz und seine umliegenden Dörfer gehörten zum Oberquartier Geldern mit dem Hauptort Roermond und war eine Exklave Gelderns im Herzogtum Jülich. Sie bildete mit den nicht isoliert gelegenen weiteren Dörfern Wegberg, Krüchten und Brempt das Amt Erkelenz, an dessen Spitze der Amtmann (Drossard) stand.

Die städtische Verfassungs- und Verwaltungsform stimmte mit der der anderen geldrischen Städte überein. Sieben Schöffen, die wie auch die Bürgermeister in Stadt oder Land begütert sein mussten, und zehn gemeine Ratsmitglieder stellten für die Amtsperiode von einem Jahr zwei Kandidaten für den Stadtbürgermeister und zwei Kandidaten für den Landbürgermeister zur Wahl, auserkoren wurden sie aber nur von den Schöffen, die somit eigentlich die Politik in der Stadt betrieben, während der Rat nur repräsentative Aufgaben erfüllte.

Schon bald nach der Stadterhebung begann man mit der backsteinernen Befestigung der Stadt, die vermutlich bereits eine leichtere Umwallung besaß, wie sie seit unvordenklichen Zeiten zum Schutz der Siedlungen gebräuchlich und mit der im 11. Jahrhundert begonnen worden war. Zwar wird die Burg erst 1370 urkundlich genannt, die Stadt scheint sich aber aus dem Schutz der Burg heraus mit dem in unmittelbarer Nähe verlaufenden Pangel als eine der ältestgenannten Straßen („in deme Pandale“, 1398) entwickelt zu haben. Auch wird der nahegelegene Johannismarkt „alder mart“ (1420) und der entferntere, heute nur Markt genannte Platz „niewer mart (1480) genannt.

Zudem ist der Burgturm offensichtlich in die nachfolgend errichteten Stadtmauern einbezogen und baugleich mit dem ebenfalls heute noch erhaltenen und älter datierten Burgturm von Wassenberg, dessen Graf Gerhard II. bereits 1118 Besitzungen in Erkelenz hatte, so dass die Burg bereits bei der Stadtrechtsverleihung im Jahre 1326 vorhanden gewesen sein dürfte. Es ist auch kaum zu erwarten, dass ein unbefestigter Ort zur Stadt erhoben wurde. Letztlich entstand 1355 als erstes und stärkstes das an der Kölner Heerbahn (Theodor-Körner-Straße – Mühlenstraße – Wockerath) gelegene Brücktor (Brückstraße) unweit der Burg. Sie war Sitz der Vögte, Garnison und Waffenplatz.

In einer Fehde Eduards von Geldern, der ein Sohn Herzogs Rainald II. und Widersacher seines Bruders Rainald III. war, eroberte Graf Engelbert von der Mark im Jahre 1371 die nur unzureichend befestigte Stadt und zerstörte sie teilweise, wobei vermutlich auch das Schiff der vorherigen romanischen Kirche zerstört oder beschädigt wurde, so dass ein gotischer Neubau an seine Stelle trat, der 1418 konsekriert wurde und mehr als 500 Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges überdauern sollte.

Der kinderlose Eduard fiel im selben Jahr auf dem Schlachtfeld zu Baesweiler im Kampf auf Seiten seines Schwagers, des Herzogs Wilhelm VI. von Jülich, gegen Herzog Wenzel von Brabant. Als in diesem Jahr auch sein zehnjähriger Bruder Rainald III. ohne Nachkommen starb, entwickelten sich um Erbe und Besitz des Herzogtums Geldern immer wieder neue kriegerische Auseinandersetzungen, unter denen Erkelenz als geldrische Exklave in Jülicher Land durch Kriegslasten, Einquartierungen, Raub und Plünderungen besonders zu leiden hatte.

Entsprechend den strategischen Bedürfnissen der jeweiligen Landesherren wurde der Bau der Erkelenzer Festungswerke vorangebracht. Im Jahre 1416 entstand unter Rainald IV. von Geldern das dem Brücktor auf der anderen Seite der Stadt gegenüberliegende Maartor (Aachener Straße), das sich gegen das südlich der Stadt gelegene Jülich richtete.

1423 fiel das Herzogtum Geldern und damit auch die Stadt Erkelenz an Arnold von Egmont, 1425 an Adolf von Jülich, unter dessen Regentschaft im Jahre 1454 das Oerather Tor (Roermonder Straße) fertiggestellt wurde, das gegen Roermond gerichtet war. Trotz laufender aufwendiger Arbeiten an den Befestigungswerken konnte die Stadt es sich leisten, 1458 sogleich mit dem Bau eines neuen, heute noch erhaltenen Kirchturmes zu beginnen, nachdem im Jahr zuvor der Turm der alten romanischen Saalkirche eingestürzt war, so zwei Inschriften in der Turmhalle.

Im Jahre 1473 gelangte die Stadt an Karl den Kühnen von Burgund, der auf seinen Kriegszügen gegen Lothringen 1476 persönlich in Erkelenz die Huldigungen der Bürgerschaft entgegennahm. 1481 fiel die Stadt an Maximilian I. von Österreich, 1492 an Karl von Egmond, der sich im selben Jahr ebenfalls persönlich in Erkelenz einfand. Zu dieser Zeit war die Festung Erkelenz schon so stark, dass König Maximilian I. seine ihm gegen Geldern verbündeten Herzöge von Jülich und Kleve anwies, sich nicht auf einen Beschuss der Stadt einzulassen, sondern sie mit Hilfe von Sturmbrücken zu nehmen.

Ein Heer aus 3000 Fußknechten mit 1000 Pferden unter Wilhelm IV. von Jülich überrumpelte sie im August des Jahres 1498 auf diese Weise. 1500 fiel die Stadt wieder zurück an Karl von Egmont, so dass im Jahre 1514 das dem Oerather Tor gegenüberliegende Bellinghovener Tor (Kölner Straße) entstand, das eine Lücke gegen Jülich schloss.

Rund 160 Jahre hatte der Bau der Befestigungsanlagen gedauert. In die 1,5 Kilometer lange Stadtmauer waren 14 Wehrtürme eingelassen und ihr noch ein doppelter, durch einen Wall getrennter Wassergraben vorgelagert. Sie galt als uneinnehmbar.

1538 fiel Geldern an Wilhelm von Kleve, Jülich und Berg. In diese Zeit fällt der große Stadtbrand von 1540, als am 21. Juni des Jahres in großer Sommerhitze ein Brand ausbrach, dem die Stadt bis auf wenige Häuser am Brücktor und in der Maarstraße fast vollständig zum Opfer fiel. Hilfe kam von den benachbarten geldrischen Städten Roermond und Venlo. Kaiser Karl V., letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der 1543 nach der Einnahme von Düren und Jülich auf seinem Zug mit einem 30.000 Mann starken Heer nach Roermond persönlich in Erkelenz weilte, beendete die geldrischen Erbfolgekriege im Frieden von Venlo.

Die Stadt kam nun mit dem aufgelösten Herzogtum Geldern an das spanische Haus Habsburg und wurde Teil der spanischen Niederlande, dem damals reichsten Land Europas. So konnte, wie die Inschrift auf einem Stein über dem Eingang bezeugt, bereits 1546 das bei dem Stadtbrand zerstörte Rathaus durch das heute noch erhaltene Bauwerk ersetzt werden.

Dauerhafter Friede kehrte aber nicht in das Land ein und mehrmals suchten dazu noch Seuchen die Stadt heim. 1580 wurde sie durch die Pest fast entvölkert. Nachdem Erkelenz 1610 im Jülich-Klevischen Erbfolgekrieg erfolglos belagert worden war, vermochte im Französisch-Niederländischen Krieg schließlich das Heer des französischen Königs Ludwig XIV. zusammen mit den Truppen des Erzbischofs von Köln erst beim vierten Sturmangriff mit inzwischen erfundenen Kanonen die Stadt am Abend des 9. Mai 1674 einzunehmen, nachdem zwei der vier Tore gefallen waren. An diesem Tag hörte sie auf, Festung zu sein . Die Eroberer zwangen die Bürger, Breschen in die Mauern zu schlagen und sprengten das Bellinghovener und das Oerather Tor.

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde sie 1702 von preußischen Truppen besetzt, die sie erst 1713 wieder räumten. Im Frieden von Utrecht 1714 erhielt Herzog Johann Wilhelm von Jülich und Kurfürst von der Pfalz Erkelenz, dem es aber erst 1719 huldigte. Die Stadt verlor so ihre jahrhundertealte Zugehörigkeit zum Oberquartier Geldern. Von 1727 bis 1754 war die Herrlichkeit Erkelenz an den Freiherrn von Francken verpfändet, der sich auch zeitweise in der Stadt aufhielt.

Von 1794 bis 1815 gehörte sie mit den linksrheinischen Ländern zu Frankreich und erhielt eine ständige französische Besatzungstruppe. Erkelenz bildete zunächst eine Munizipalität, ab 1800 eine Mairie (Bürgermeisterei) und war seit 1798 Sitz des Cantons Erkelenz im Arrondissement Crefeld, das Teil des Départements de la Roer war. 1815 wurde der König von Preußen neuer Landesherr. In den Jahren 1818/19 brach man die baufällig gewordene Stadtmauer und Stadttore ab. Anstelle der Stadtmauern entstanden die heutigen vier Promenadenstraßen, benannt nach den jeweiligen Himmelsrichtungen. Von 1816 bis 1972 war Erkelenz Sitz des Landkreises Erkelenz.

Um 1825 ließ sich Andreas Polke aus Ratibor in der Stadt nieder und gründete eine Stecknadelfabrik. Der benachbarte Aachener Raum war zu damaliger Zeit in diesem Gewerbe führend. 1841 beschäftigte Polke in seiner Manufaktur 73 Arbeiter, darunter 35 Kinderarbeiter unter 14 Jahren, für die schulpflichtigen unter ihnen er eine Fabrikschule unterhielt. Stecknadeln wurden bis ca. 1870 in Erkelenz gefertigt.

1852 wurde Erkelenz an die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach angeschlossen und erhielt außer einem Bahnhof für die Personenbeförderung einen Güterbahnhof mit Rangiergleisen, Ablaufberg und Drehscheibe. Das erhöhte Verkehrsaufkommen zum Bahnhof Erkelenz machte den chausséemäßigen Ausbau der aus vier Himmelsrichtungen auf die Stadt zulaufenden Straßen erforderlich und in den folgenden Jahrzehnten erfolgte auch über die mittelalterlichen Stadtgrenzen hinaus die Bebauung entlang der heutigen Kölner Straße in Richtung Bahnhof.

Im 19. Jahrhundert existierte vor allem in den umliegenden Dörfern die Handweberei an Webstühlen. Die industrielle Epoche begann in Erkelenz zunächst mit der Einführung mechanischer Webstühle für die Tuchfabrikation. 1854 gegründet und 1878 am heutigen Parkweg ansässig war die Rockstoff-Fabrik I. B. Oellers, eine mechanische Weberei, in der zeitweise 120 Arbeiter und 20 kaufmännische Angestellte tätig waren. Seit 1872 existierte die mechanische Plüschweberei Karl Müller (Ecke Kölner Straße – Heinrich Jansen Weg), die in Erkelenz 60 und im Bergischen und im Rhöngebiet weitere 400 Handweber für den Erkelenzer Hauptbetrieb beschäftigte. 1897 entstand an der Neußer Straße die Textilfabrik Halcour, die im Jahre 1911 67 männliche und 22 weibliche Mitglieder in ihrer betriebseigenen Krankenkasse führte.

Der eigentliche Schritt in das Industriezeitalter fand 1897 statt, als der Industriepionier Anton Raky die Zentrale der von ihm gegründeten Internationalen Bohrgesellschaft nach Erkelenz verlegte, im lokalen Sprachgebrauch die Bohr genannt. Für den Standort war der günstige Bahnanschluss zum Ruhrgebiet und Aachener Revier entscheidend. In den folgenden Jahren zogen nun von außerhalb Industriearbeiter und Ingenieure nach Erkelenz, so dass sich Wohnungsnot entwickelte, die erst durch Gründung eines gemeinnützigen Bauvereins entschärft werden konnte.

Zwischen Innenstadt und Eisenbahn entstand ein neuer Stadtteil, im Volksmund wegen der fremd anmutenden Türmchen an manchen Häusern Kairo (sprich: Ka-i-ro) genannt. 1909 beschäftigte die Bohrgesellschaft 50 Angestellte und 460 Arbeiter, im Kriegsjahr 1916 bereits 1600 Mitarbeiter. Als man am 10. Mai 1898 auf dem Markt eine Bronzestatue des Kaisers Wilhelm I. aufstellte, wurde das Denkmal auf Initiative von Raky von Bogenlampen mit elektrischem Licht angestrahlt. Das markierte in Erkelenz die Einführung der Elektrizität im öffentlichen Raum. Im gleichen Jahr leuchteten in der Bahnhofstraße (heute Kölner Straße) die ersten elektrischen Straßenlampen und die ersten Hausanschlüsse wurden verlegt.

Gründerzeitliche Hausfassaden sind Zeugnisse der Entwicklung der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. In den beiden folgenden Jahrzehnten baute die Stadt an der heutigen Bernhard-Hahn-Straße das Wasserwerk mit dem weithin sichtbaren Wasserturm, das Elektrizitätswerk, den Schlachthof, die Badeanstalt und an der Südpromenade wurde ein großes Schulgebäude für das Gymnasium errichtet.

Die Gründung einer Kornbrennerei, einer Brauerei, einer Mälzerei und einer Molkerei dienten als neuer Absatz für die Landwirtschaft. 1910 errichtete Arnold Koepe in der ehemaligen Plüschweberei Karl Müller eine mechanische Werkstatt zur Herstellung von Förderwagen im Bergbau. 1916 übernahm Ferdinand Clasen den Betrieb und gründete 1920 aus dieser Firma die Erkelenzer Maschinenfabrik an der Bernhard-Hahn-Straße, die zeitweise 200 Mitarbeiter hatte.

Während des Ersten Weltkrieges geriet auch die örtliche Wirtschaft durch Einberufungen, Vorbehalt des Eisenbahnverkehrs für Truppentransport und Beförderung von Kriegsmaterial sowie den Marsch großer Truppenteile durch die Stadt und den damit den verbundenen Lasten zum Erliegen. Zur Behebung des Arbeitskräftemangels wurden Kriegsgefangene, meist Russen, die in einem auf dem Gelände der Internationalen Bohrgesellschaft 1915 errichteten Kriegsgefangenenlager interniert waren, vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt. Um den Bedarf des Krieges an Metall zu decken, mussten die Bürger ihre diesbezüglichen Gerätschaften und die Kirchen einen Teil ihrer Glocken gegen geringe Entschädigung abliefern. Der verlorene Krieg kostete 142 zum Heeresdienst eingezogenen Erkelenzer Bürgern das Leben, weitere 155 wurden zum Teil schwer verwundet.

Nach diesem Krieg, der auch das Ende des Kaiserreiches brachte, waren zwischen 1918 und 1926 in Erkelenz 2000, bis zum 19. November 1919 französische und ab dem 1. Dezember 1919 belgische Besatzungssoldaten stationiert. An der Neusser und an der Tenholter Straße wurden Baracken als Mannschaftsquartiere erstellt und für die Unteroffiziere und Offiziere außer beschlagnahmten Bürgerquartieren Wohnungen am Freiheitsplatz, an der Graf-Reinald-Straße und in der Glück-auf-Straße gebaut.

Da anfangs des Krieges auch Gold und Silber hergegeben werden mussten und die Goldwährung durch Papiergeld ersetzt worden war, verteuerten sich trotz Zwangswirtschaft alle Waren zu kaum erschwinglichen Papiergeldpreisen, so dass sich der Bestand an Papiergeld schließlich erschöpfte und den Kommunalbehörden gestattet wurde, eigenes Papiergeld zu drucken. 1921 ließ die Stadt als Notgeld Papiergeldscheine im Einzelwert von 50 und 75 Pfennig mit einem Gesamtwert von 70.000 Papiermark drucken. Dieses Notgeld wurde zum Teil in Umlauf gebracht und 1922 wieder eingelöst.

Als Franzosen und Belgier im Januar 1923 das Ruhrgebiet besetzten, um Kohle und Stahl in ihre Länder abzutransportieren, kam es in dem später als Ruhrkampf bekannt gewordenen Widerstand auch in Erkelenz zum passiven Widerstand, insbesondere der Eisenbahner, in dessen Verlauf die belgische Geheimpolizei 14 durch Spitzel ausgekundschaftete Erkelenzer Familien einschließlich Kleinkindern auswies und zum Teil mit Gewalt bei Nacht und Nebel in nicht besetztem Gebiet aussetzte.

Bereits zu Beginn der Besetzung hatten Frankreich und Belgien erfolglos versucht, das Rheinland für einen Anschluss an ihre Länder zu gewinnen, den nunmehr aufgeflammten Widerstand nahmen sie zum Anlass, es jetzt mit Gewalt zu versuchen.

Separatistentrupps, die sich mit Waffengewalt in verschiedenen rheinischen Städten festgesetzt hatten, riefen in Aachen die Rheinische Republik aus. Am 21. Oktober 1923 erschien ein solcher Trupp auch in Erkelenz, hisste mit Waffengewalt unter dem Schutz der Belgier am Rathaus und auf dem Landratsamt die „rheinische Fahne“ und forderte die Gemeinde- und Staatsbeamten auf, nunmehr der Rheinischen Republik zu dienen.

Beamte und Bürgerschaft aber lehnten ab und holten die Separatistenfahne am folgenden Tag wieder ein. Unter größtem Jubel der Bevölkerung rückten die Besatzungstruppen ein Jahr später als nach dem Versailler Vertrag vorgesehen, am 31. Januar 1926 ab. Die Glocken aller Kirchen läuteten die mitternächtliche Befreiungsstunde ein und in diesem Jahr feierte Erkelenz auch die 600jährige Verleihung seiner Stadtrechte.

Nach Hitlers Machtergreifung am 30. Januar 1933 und nach den Reichstags- und Kommunalwahlen im März 1933 beantragten die Nationalsozialisten in Erkelenz unter Führung des Kreisleiters NSDAP Kurt Horst zuerst wie fast überall in den neuen Gemeindparlamenten, Straßen und Plätze nach ihnen genehmen Größen umzubenennen. So gab es in Erkelenz seit April 1933 einen Adolf-Hitler-Platz (Johannismarkt), einen Hermann-Göring-Platz (Martin-Luther-Platz) und eine Horst-Wessel-Straße (Brückstraße). Im Mai 1933 drängten sie den amtierenden demokratischen Bürgermeister Dr. Ernst de Werth unter Androhung von „Schutzhaft“ aus dem Amt und verfolgten dann politisch Andersdenkende, Gewerkschafter und Geistliche.

Im Juli 1933 wurde am Amtsgericht Erkelenz wie an allen Amtsgerichten im Deutschen Reich ein sogenanntes „Erbgesundheitsgericht“ eingerichtet, das sich aus einem Amtsrichter als Vorsitzender, einem Amtsarzt und einem weiteren Arzt, „der mit der Erbgesundheitslehre besonders vertraut“ war, zusammensetzte und dessen Aufgabe darin bestand, körperlich und geistig Behinderte der Zwangssterilisation zuzuführen, was letztlich von 1941 an in den später als Aktion T4 bekanntgewordenen nationalsozialistischen Gewalttaten mit der systematischen Ermordung der von den Nazis als „asozial“, „minderwertig“ und „lebensunwert“ bezeichneten Personen endete.

Bereits im April 1933 hatte die NSDAP in der Stadt gegen jüdische Geschäfte Boykott organisiert, während der Novemberpogrome 1938 (der sogenannten „Reichskristallnacht“) kam es schließlich zu antijüdischen Gewalttaten. Von kommandierten SS- und SA-Leuten wurde die Synagoge an der Westpromenade verwüstet, Juden verhaftet und die jüdischen Geschäfte in der Stadt geplündert und demoliert. Im März/April 1941 wurden überall in Deutschland die Juden aus ihren Wohnungen evakuiert und in sogenannte Judenhäuser konzentriert, wohin sie von ihrem häuslichen Eigentum nur das Nötigste mitnehmen durften So zwangen die Nazis auch am 1. April 1941 die noch in der Stadt Erkelenz verbliebenen Juden, ihre Wohnungen zu verlassen und Quartier im Spiesshof, einem Gehöft in Hetzerath, zu nehmen, von wo aus sie 1942 über das Ghetto Izbica in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Erkelenz mit dem Vordringen der Alliierten auf die deutsche Westgrenze Mitte September 1944 wie viele andere Ortschaften im Aachener Gebiet allmählich geräumt. Während sich lange Flüchtlingsströme ostwärts über den Rhein bewegten, kommandierte man neben Schanzarbeitern große Einheiten bewaffneter SA in die Grenzregion, die die verbliebene Bevölkerung tyrannisierten und beraubten. Im Zuge der Rurfront wurden zwei Kilometer westlich der Stadt in einem halben Bogen um sie Panzergräben ausgehoben, Minenfelder ausgelegt und Infanteriestellungen mit einem weit verzweigten Grabensystem ausgebaut, um sie zu einer starken Igelstellung zu machen.

Der erste große Bombenteppich ging am 8. Oktober 1944 auf die Stadt nieder. Beim zweiten Bombenangriff am 6. Dezember 1944 fanden 44 Menschen den Tod. Zwischen den großen Bombenteppichen waren von früh bis spät und oft auch nachts ununterbrochen Jagdbomber tätig, die das Werk der Vernichtung mit Bordwaffen und Bomben fortsetzten. Seit Dezember 1944 lag die Stadt auch in Reichweite alliierten Granatbeschusses. Bei einem weiteren Bombenangriff am 16. Januar 1945 wurden 31 Menschen getötet, davon alleine 16 in einem Bunker an der Anton-Raky-Allee. Bei der SS-Kampftruppe reichte man das Kommando von oben nach unten weiter und setzte sich ebenso wie die örtlichen Parteifunktionäre, die in tagelangen Feuern ihre Akten verbrannt hatten, rechtzeitig ab. Der vierte und schwerste Luftangriff auf die inzwischen verlassene Stadt erfolgte am 23. Februar 1945.

Etwa 90 viermotorige Bomber flogen sie in zwei Wellen an. Was bis dahin den Krieg überstanden hatte, lag jetzt in Schutt und Asche: die Kirchen, die Stadthalle, das Gericht, die Badeanstalt, das Krankenhaus, die Schulen, der Kindergarten und nur der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche blieb schwer beschädigt stehen. Als drei Tage später, am 26. Februar 1945, amerikanische Panzerverbände der 102. US-Infanterie-Division der 9. US-Armee in die Stadt und die umliegenden Ortschaften einrückten, zeigten an den Minenfeldern aufgestellte Warnschilder ihnen den gefahrlosen Weg, weil es niemanden mehr gab, der die Schilder hätte entfernen können. Etwa 20 Volkssturmleute, ergaben sich kampflos. Am Ende dieses Krieges war Erkelenz weitgehend zerstört und zählte im damaligen Kreis Erkelenz 300 Tote durch Bomben, 1312 Gefallene und 974 Verwundete.

Beim Einmarsch der alliierten Truppen Ende Februar 1945 mussten die Einwohner der umliegenden Dörfer ihre Häuser verlassen und wurden für viele Tage und Wochen ohne ausreichende Versorgung von einer Ortschaft in die andere verschoben oder in Lagern konzentriert, während man zu Hause ihre Wohnungen ausgeplünderte, demolierte und in vielen Fällen in Brand steckte. Außer ehemaligen russischen Zwangsarbeitern, die im nahegelegenen Ort Hetzerath konzentriert waren, sich aus herumliegendem Kriegsmaterial bewaffneten und Stadt und Land mit Raubüberfällen, Morden und Brandstiftungen unsicher machten, stahl das Tross- und Etappenpersonal der Invasionstruppen im großen Stil. Ende März 1945 lebten in Erkelenz etwa 25 Einwohner und in der sich mit zurückkehrenden Evakuierten allmählich wieder füllenden Stadt fehlte es an allem Nötigsten.

Anfang Juni 1945 lösten Engländer die Amerikaner ab. Einiger der führenden Nazis, die sich unter den Zurückkehrenden befanden, konnte man habhaft werden und sie vor Gericht stellen. Sogenannte „Persilscheine“ waren begehrt. Der große Teil der bedeutungslosen Nazis und Mitläufer wurde zu Enttrümmerungs- und Aufräumarbeiten in der Stadt zwangsverpflichtet. Aber auch die übrigen Bürger, insbesondere Bauern, denen noch ein Pferd oder Ochse nebst einem Karren geblieben war, zog man zu Hand- und Spanndiensten heran und auch die Jugend war aufgerufen, in freiwilligen Arbeitseinsätzen beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Der größte Teil der Arbeiten geschah in Selbsthilfe und die sich gerade erst wieder organisierende Verwaltung achtete nur auf die Einhaltung der allernötigsten Bauvorschriften.

Die ersten allgemeinen Gemeindewahlen fanden am 15. September 1946 statt. Von 1947 an erreichten mit Lebensmitteln und sonstigen Sachen gefüllte Care-Packete, meist von deutschstämmigen Amerikanern aufgegeben, die Stadt. Außer den zurückkehrenden Ortsansässigen mussten zunehmend Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten aufgenommen werden, so dass in den 1950er Jahren mit dem ‚Flachsfeld’ ein neuer Stadtteil entstand.

Ebenso wuchs die Stadt in dieser Zeit auf den Feldern zwischen dem von nur wenigen Häusern begleiteten Buscherhof und der Oerather Mühle mit dem ‚Marienviertel’ um ein neues großes Stadtviertel, dessen Straßen zu beiden Seiten des alten, zur Marienwallfahrt in Holtum führenden Marienweges fast alle Namen von ostdeutschen Städten tragen. Erst in den Jahren 1956 und 1957 nahm die Bevölkerung unter großer Anteilnahme die letzten Heimkehrer aus Krieg und Kriegsgefangenschaft auf dem Erkelenzer Bahnhof in Empfang.

Mit dem Neubau des Jungen-Gymnasiums am heutigen Schulring begann 1965 / 1966 die Bebauung eines weiteren Viertels, das heute allgemein Schulviertel genannt wird, weil es zu der Wohnbebauung eine Anzahl Schulen aufweist, die Erkelenz zur Schulstadt haben werden lassen. Außer weiteren, zwischenzeitlich erschlossenen kleineren Wohn- und Gewerbegebieten wächst seit den 1990er Jahren auf dem Oestricher Kamp ein großer Stadtteil mit eigener Grundschule heran, der von der sogenannten Nordtangente (Düsseldorfer Straße) abgeschlossen wird.

Die Genehmigung des Tagebaus Garzweiler II am 31.03.1995 stellte die Stadt vor neue Herausforderungen, da ein großer Teil des Stadtgebietes abgebaggert werden soll. Unter dem Dach der „Vereinten Initiativen“ sammelte sich der Bürgerprotest der betroffenen Ortsteile.

Verschiedene Klagen der Stadt Erkelenz gegen den Tagebau in den Jahren 1997 bis 2001 vor dem Verwaltungsgericht Aachen und im Instanzenzug vor dem Oberverwaltungsgericht Münster wurden ebenso abgewiesen wie eine Verfassungsbeschwerde vor dem Verfassungsgerichtshof Münster. Im Hinblick auf die anstehenden Umsiedlungen mussten somit neue Baugebiete erschlossen werden, so seit 2005 im Oerather Feld und 2007 erfolgten die ersten Spatenstiche in „Immerath (neu)“ bei Kückhoven und „Borschemich (neu)“, das nördlich der Nordtangente entsteht.

Bis um 1800 war die Bevölkerungszahl der ländlichen Stadtgemeinde nicht wesentlich über 3000 Einwohner gestiegen. Mit Beginn der Industrialisierung Anfang und dem Eisenbahnbau Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl allmählich zu. Einen deutlichen Schub gab es um die Wende zum 20. Jahrhundert, als sich die Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz niederließ. Kriegsbedingt stagnierte die Einwohnerzahl um 1945 und war auch rückläufig, um sodann in den 1950er- und 1960er-Jahren, als insbesondere durch den Zuzug von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten die Wohngebiete Flachsfeld und Marienviertel entstanden, kräftig anzusteigen. In der nach der kommunalen Neugliederung 1972 vergrößerten Stadt gab es in den 1990er-Jahren einen weiteren Anstieg der Bevölkerungszahl aufgrund des Zuzugs von Spätaussiedlern aus osteuropäischen Sta aten. Nicht zuletzt wächst die Stadt aber auch durch stetigen Zuzug aus den benachbarten Großstädten.

Die Stadt Erkelenz ist (mit Ausnahme der ehemaligen evangelischen Gemeinde Schwanenberg) überwiegend katholisch. Die katholische Pfarre ist nach St. Lambertus benannt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Bistumszuordnung, bis 1559 gehörte Erkelenz zum Bistum Lüttich, bis 1801 zum Bistum Roermond, von 1801 bis 1821 zum Bistum Aachen, von 1821 bis 1930 zum Bistum Köln und seither zum neuen Bistum Aachen. 1651 zur Zeit der Gegenreformation errichteten Franziskaner in der Stadt ein Kloster. Die zugehörige Kirche war dem Hl. Antonius von Padua geweiht, im Volksmund Paterskirche genannt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Heute erinnert nur noch der Franziskanerplatz an das Kloster.

Die jahrhundertlange Herrschaft der spanischen Habsburger verhinderte das Aufkommen einer evangelischen Gemeinde. Erst als die Stadt zu Preußen gelangte, veränderte sich langsam die konfessionelle Zusammensetzung der Einwohner. Bis 1900 gehörten die evangelischen Einwohner der Gemeinde Schwanenberg an, die jahrhundertelang eine evangelische Enklave bildete. In jenem Jahr verband sich Erkelenz mit der evangelischen Gemeinde von Lövenich, wo seit der Reformationszeit eine kleine evangelische Minderheit lebte. 1902/03 wurde schließlich in Erkelenz eine evangelische Kirche erbaut. Seit 1959 ist die Erkelenzer von der Lövenicher Gemeinde getrennt und bildet eine eigenständige Kirchengemeinde.

Im Mittelalter existierte auch eine kleine jüdische Gemeinde, die aber unterging. Erst ab 1852 ließen sich wieder Juden nieder, die seit 1865 in der Burgstraße einen Betraum hatten und 1869 in der Westpromenade ein Wohngebäude kauften, um darin eine neue Synagoge zu errichten. 1865 wurde an der heutigen Neusser Straße ein Friedhof angelegt. 1925 lebten 57 Juden in der Stadt. Vier Stolpersteine erinnern vor einem Haus an das Schicksal der deportierten jüdischen Bewohner im Dritten Reich.

Neben katholischer und evangelischer Gemeinde besteht heute auch eine Gemeinde Gottes und eine Neuapostolische Kirche.

Das Wappen von Erkelenz ist zweigeteilt. Im oberen blauen Feld schreitet nach links ein goldener doppelschwänziger Löwe, dessen Zunge und Klauen rot sind,. Im unteren silbernen Feld ist eine rote Mispelblüte abgebildet. Das Wappen zeigt die Verbindung der Stadt zu den Grafen und späteren Herzögen von Geldern, handelt es sich doch um den geldrischen Löwen und die sogenannte geldrische (heraldische) Rose. Im Wappenschild haben Farben und Flagge der Stadt ihren Ursprung. Die Farben sind blau und weiß (silbern), die Flagge ist belegt mit den schildlosen Wappenfiguren.

Städtepartnerschaften
Die Partnerstadt Saint-James (Frankreich) liegt an der Grenze zwischen der Normandie und der Bretagne, in der Nähe des Mont St. Michel. Die Partnerschaft wurde am 12. Oktober 1974 beschlossen.
Es besteht eine Städtefreundschaft mit Bad Windsheim (Bayern).

Die Stadthalle, die Leonhardkapelle, aber auch die örtlichen Schulen bieten Raum für Theatergastpiele, Kleinkunst und Musikveranstaltungen. Zu letzteren zählen die Erkelenzer Meisterkonzerte, ein jährliches Benefizkonzert des Gospelchors rejoiSing für das örtliche Hospiz und ein Kammermusikabend im Rahmen des Kerkrader Orlando-Festivals.

Das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich zeigt mehr als 800 Exponate auf einer Ausstellungsfläche von 1500 Quadratmetern. Wechselnde Kunstausstellungen werden im Haus Spiess und zum Abschluss der „Sommerakademie Haus Hohenbusch“ präsentiert.

Die Burg wird erstmals 1370 urkundlich genannt. Ein 23 Meter hoher schlichter Burgfried und Reste der Stadtmauer sind noch im Bereich der Wallstraße vorhanden.

Der Gotische Kirchturm von St. Lambertus wurde im Jahre 1458 erbaut. Es ist ein 83 Meter hoher Backsteinturm mit hellen Blausteinbändern im Stil flandrischer oder brabanter Türme.In ihm hängen 5 Glocken mit der Tonfolge b°,des`,es`,f`,ges`.

Die Leonhardkapelle ist eine ehemalige Kirche (Gasthauskirche), die zum bereits 1540 vorhandenen städtischen Armen- und Krankenhaus (Gasthaus) gehörte. 1827 wurde sie zur Volksschule umgebaut und dient heute kulturellen Zwecken.

Das Altes Rathaus auf dem Markt stammt aus dem Jahre 1546, dessen Vorgängerbau durch einen Stadtbrand zerstört wurde. Der auf weißgetünchten Pfeilern ruhende Ziegelbau mit spätgotischen Elementen wurde nach starken Kriegszerstörungen bis 1956 wieder aufgebaut. An der Südseite befindet sich ein freistehendes Glockenspiel mit 24 Bronzeglocken.

Haus Spiess im Stil wurde im klassizistischen Stil von Jakob Couven 1806 am Franziskaner-Markt errichtet und trägt den Namen seines Bauherren, eines französischen Offiziers. Das Haus war von 1918 bis 1934 im Besitz der Familie eines örtlichen Textilfabrikanten. Es befindet sich heute im Besitz der Stadt und dient als Ort für repräsentative Empfänge, Trauungen und Ausstellungen.

Die Blancken-Mühle an der Aachener Straße wurde 1799 als letzte der Erkelenzer Windmühlen von dem Ehepaar Peter und Mechtilde Blancken errichtet und stellte Ende des 19. Jahrhunderts den Betrieb ein. Sie und die Immerather Mühle sind die einzigen von 14 Windmühlen, die um 1900 im Erkelenzer Land noch bestanden hatten. 1991 wurde die Mühle äußerlich originalgetreu wiederhergestellt und mit einer neuen Turmhaube und Flügeln versehen. Der Turm trägt als eiserne Maueranker die Initialen der Erbauer „MB – PB“, die Haube die Inschrift „Bloes mech doch jet“.

Die Karlskapelle in Oestrich, erbaut 1844, war damals das einzige Gotteshaus in der Erzdiözese Köln, das Karl dem Großen geweiht ist. Der 39 Meter hohe Wasserturm an der Neusser Straße wurde 1903 errichtet. Der nach oben verjüngte Turmschaft wird durch Gesimse gegliedert und trägt einen stählernen Intze-Behälter, der 200 Kubikmeter Wasser fasst. Im Jahr 2004 wurde der Turm außer Betrieb genommen.

Haus Hohenbusch bei Hetzerath ist ein ehemaliges Kloster der Kreuzherren. Eine evangelische Hofkirche ist in Lövenich anzutreffen. Haus Keyenberg, Haus Pesch und Haus Paland in Borschemich sind ehemalige Rittersitze und werden heute landwirtschaftlich genutzt. Die Rittersitze sollen ebenfalls wie die Immerather Turmwindmühle und andere Baudenkmäler in betroffenen Ortschaften dem Tagebau Garzweiler weichen.

Acht Brunnen sind in Erkelenz zu finden. Ein historischer Brunnen an der Leonhardkapelle stammt vom 7. Mai 1637. Der Franziskusbrunnen auf dem Franziskanerplatz erinnert an das ehemalige Kloster und wurde von Michael Franke entworfen. Der Berliner Trinkbrunnen aus emailliertem Gusseisen dient als Trinkwasserspender und zeigt verschiedene Wasserszenen. Der Stadtbrunnen auf dem Markt zeigt Motive aus dem Wappen der Stadt: Löwe und Mispelblüte (geldrische Rose). Der Brunnen wurde von dem einheimischen Bildhauer Peter Haak anlässlich der 650-Jahr-Feier der Stadtrechte (1976) geschaffen. Die Pumpe auf dem Reifferscheidts Plätzchen, geschaffen aus Edelstahl und Bronze von dem Künstler Albert Sous, erinnert an den ehemaligen Standort einer Pumpe. Der Spielbrunnen an der Nordpromenade ist aus Bronze. Bewegliche Tiere laden Kinder zum Spielen ein. Das Kunstwerk stammt von Bonifatius Stirnberg aus Aachen. Zwei kreisrunde Brunnenschalen, die innere mit einem Durchmesser von vier Metern, aus Waschbeton stehen auf dem Vorplatz der Kreissparkasse. Der Reliefbrunnen vor dem Amtsgericht (Konrad-Adenauer-Platz) ist ein Werk von Peter Haak.

Die einheimische Bildhauerin Ursula Klügel hat die Figuren tanzende Möhn und die Marktfrau Äppels Bell auf dem Marktplatz entworfen. Vor der Kreisbücherei befinden sich die Die Zwei Lesenden von Michael Franke. Die abstrakten Figuren „Sämann“ vor der Berufsschule und „Mutter und Kind“ vor der Kreisparkasse stammen von Peter Haak. Weitere moderne Plastiken und Skulpturen wurden im Ziegelweiherpark und zuletzt in der Kölner Straße aufgestellt.

Der Alte Friedhof an der Brückstraße wurde 1825 angelegt und steht inzwischen unter Denkmalschutz. Der Stadtpark an der Theodor-Körner-Straße ist ein ehemaliges Parkgrundstück des Tuchfabrikanten I. B. Oellers. Der Grüngürtel trennt ein Wohngebiet von der Gewerbestraße Süd. Der Ziegelweiherpark liegt zwischen der Innenstadt und Oestrich. Der Ziegelweiher ist eine ehemalige, heute wassergefüllte Grube, in der Lehm für den Ziegelbrand ausgehoben wurde. Weitere in der Nähe gelegene Gruben wurden in den 1930er Jahren als Müllkippe genutzt und in den 1940er Jahren mit Schutt aus der zerstörten Stadt gefüllt, um schließlich, mit Mutterboden abgedeckt, als Park zu dienen. Der private Lahey-Park befindet sich zwischen den Dörfern Kückhoven und Holzweiler.

Zwischen der Innenstadt und dem Schulzentrum liegen das Hallen- und Freibad, das Willy-Stein-Stadion, die Erkasporthalle und die Karl-Fischer-Sporthalle. Für die Jugendlichen steht eine Skateanlage zur Verfügung. Flugbegeisterte finden bei Kückhoven den größten reinen Ultraleicht-Flugplatz Deutschlands sowie einen Modellflugplatz. Jeder Stadtbezirk besitzt eine Turn- oder Mehrzweckhalle. Sieben Tennisanlagen und eine private Tennishalle sind vorhanden. Verschiedene Reithallen und Reitplätze stehen zur Auswahl.

Von Nelkensamstag bis Veilchendienstag finden Karnevalsumzüge im Erkelenzer Land statt. In Erkelenz zieht am Rosenmontag der Umzug. Der Lambertus-Markt ist ein Stadtfest in Verbindung mit der Frühkirmes und findet immer am zweiten Wochenende nach Pfingsten statt. Die Burgkirmes wird im Herbst am zweiten Wochenende im September veranstaltet. Kirmessen und Schützenfeste werden in den einzelnen Dörfern gefeiert. Die Stoppelfeldfete der katholischen Landjugend ist im Stadtgebiet die größte Veranstaltung für Jugendliche.

In der Innenstadt und in den Ortsteilen herrscht ein reges Vereinsleben, daher können hier nicht alle Vereine vorgestellt werden. Der wohl älteste bestehende Verein der Innenstadt ist die Erkelenzer Karnevalsgesellschaft 1832. Sportvereine mit Tradition sind der Turnverein Erkelenz 1860 und der SC 09 Erkelenz. Der erfolgreichste Verein der Stadt kommt aus der kleinen Ortschaft Hoven. Der Radsportverein Viktoria Erkelenz-Hoven 1921 ist mehrfacher deutscher Meister in seiner Disziplin.

Die Erkelenzer Mundart, die noch von der älteren Generation gesprochen wird, aber auch in der jüngeren umgangssprachlich durchdringt, gehört der niederfränkischen Sprachenfamilie an, zu der auch das Niederländische zählt und die sich dem Englischen nähert. Wesentliches Merkmal ist, dass sie die hochdeutsche Lautverschiebung im allgemeinen nicht mitgemacht hat und die harten Konsonanten t, p und k, die im Hochdeutschen zu s, f und ch verschoben wurden, noch auf dem ursprünglichen germanischen Lautstand stehen (Teke = Zeichen, Dorp = Dorf, rik = reich). Ebenso sind die germanischen langen Vokale i, u und o, die im Hochdeutschen zu ei, au und u geworden sind, noch erhalten (Win = Wein, Hus = Haus, Bok = Buch). Das Erkelenzer Land liegt aber auf der Grenzscheide zwischen den frühen salischen und den ripuarischen Franken, die Ende des 5. Jahrhunderts zum Stamm der Franken verschmolzen sind. Die Sprache der salischen Franken im Nordwesten war stark mit angelsächsischen und friesischen (ingwäonischen) Elementen durchsetzt. Die ripuarischen Franken, die sich im Süden von Köln bis über Düren und Zülpich ausdehnten, haben hingegen die hochdeutsche Lautverschiebung teilweise umgesetzt. So spricht man in Erkelenz, wie für die niederfränkische Sprache nördlich der Benrather Linie definiert, machen = maken aber auch ebenso, wie für die ins Hochdeutsche übergehende Sprache südlich der Uerdinger Linie definiert, ich = ech statt ik. Auch aufgrund der Jahrhunderte währenden Isolation der Stadt wurde der Erkelenzer Dialekt durch politische und kirchliche, das heißt administrative Grenzen geprägt, so dass er sich von benachbarten Dialekten in manchmal wesentlichen Teilen unterscheidet. Er ist niederfränkisch auf geldrischem Lautstand – südniederfränkisch – und neigt dazu, kurze Vokale zu dehnen und lange Vokale zweisilbig auszusprechen (Volk = Volek, Milch = Melek).

Die bürgerliche Küche ist rheinländisch. Gehaltvolle Eintöpfe wie Erbsen-, Bohnen- und Linsensuppe sind beliebt. Kartoffelpuffer heißen in Erkelenz Reibekuchen und werden auf einer mit Butter bestrichenen Scheibe Schwarzbrot und dazu Apfelmus oder Rübenkraut gegessen. Zu Fastnacht werden Mutzen und von Nikolaus bis Weihnachten Weckmänner gebacken. Panhas schreibt sich in Erkelenz Pannas, ist im Gegensatz zum westfälischen dunkel und wird mit Zwiebelringen, Kartoffelpüree und Apfelmus gereicht. Der Rheinische Sauerbraten ist oft ein Sonntagsgericht, zu dem es meist Salzkartoffeln und Rotkohl gibt. Deftige Gemüsebeilage zu vielen Gerichten ist Sauerkraut, das man auch zu Eisbein serviert. Muscheln, die schon früh von der Nordsee auf den, wenn auch entfernten Schifffahrtswegen von Rhein und Maas ins Land gekommen waren, werden in den Herbstmonaten angeboten und im Frühjahr in größerem Umfang in Lövenich grüner Spargel und dort sowie in Matzerath Erdbeeren angebaut. Verschiedene Senfsorten gibt es in der Alten Senfmühle Terhorst. Der Erkelenzer Urkorn wird zwar nicht mehr in Erkelenz selbst, aber nach altem Erkelenzer Rezept gebrannt. Regionaltypische Biersorte ist das Alt.

Aus der Internationalen Bohrgesellschaft entwickelte sich die Firma Wirth, die Tunnelbohrmaschinen und Bohrgeräte z. B. für die Erdölgewinnung baut und weltweit vertreibt. Nachfolgend haben sich weitere Maschinenbau-Produzenten niedergelassen, so z. B. Hegenscheidt ein Hersteller von Radsatzbearbeitungsmaschinen, die Firma gehört zur Vossloh AG. Heute hat Erkelenz eine breite und vielfältige Branchenstruktur. Um die Stadt liegen etliche Gewerbegebiete. Das jüngste heißt GIPCO. Ein Wochenmarkt findet jeden Dienstagmorgen auf dem Bahnhofsvorplatz und jeden Freitagmorgen auf dem Markt am Alten Rathaus statt.

1995 umfasste die Landwirtschaftsfläche 8873 Hektar. Hiervon waren 91,8 % Ackerland, 5,3 % Dauergrünland und 2,4 % Baumschulen. Die Anbaufläche wurde zu 48,3 % mit Getreide, insbesondere Weizen und zu 39 % mit Zuckerrüben genutzt.

Als erste lokale Zeitung erschien von 1834 bis 1847 (?) das Wochenblatt für den Kreis Erkelenz. Das Erkelenzer Kreisblatt informierte von 1854 bis 1943 über das Zeitgeschehen. Heute gibt es drei Tageszeitungen. Die Rheinische Post besitzt als einzige noch eine Lokalredaktion in Erkelenz und weist einen umfangreichen Lokalteil (Erkelenzer Zeitung) auf. Die Heinsberger Volkszeitung und die Heinsberger Nachrichten erscheinen mit einem gemeinsamen Lokalteil im Zeitungsverlag Aachen. Daneben werden wöchentlich kostenlose Anzeigenblätter verteilt, wie z. B. Die HS-Woche, die ihren Verlagssitz in Erkelenz hat.

Das WDR-Fernsehen berichtet in der Lokalzeit aus Aachen auch über Erkelenz.

Regionalfernsehen für den Kreis Heinsberg. Der Stadtteil Lövenich ist Sitz von HS-TV Regionalfernsehen für den Kreis Heinsberg. Es ist privatwirtschaftlich organisiert und berichtet in einer 14-tägigen Magazinsendung als öffentliches Fernsehen an über 50 Terminals im gesamten Kreisgebiet, sowie tagesaktuell auf seiner Internetpräsenz ausschließlich über regionale Themen.

Die Stadtbücherei Erkelenz liegt unmittelbar neben der Leonhardkapelle. Sie bietet mehr als 40.000 Medien und hat ca. 50.000 Besucher pro Jahr.

Das Hermann-Josef-Krankenhaus besitzt in Stadtmitte und in Immerath überregional bedeutsame Fachabteilungen. Auch eine Gerontopsychiatrische Tagesklinik der Gangelter Einrichtungen ist vorhanden.

Sowohl Amtsgericht und Finanzamt, als auch die Erkelenzer Zweigstelle der Bundesagentur für Arbeit (Dienststelle der BA Aachen) sind auch für die Nachbarstädte Hückelhoven und Wegberg zuständig. Für den Raum Erkelenz wurden im Januar 2007 knapp 6000 Arbeitslose (Arbeitslosenquote: 11,1 %) gemeldet.

Während der Bahnhof an der 1852 eröffneten Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach (Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Bahn) im Güterverkehr mit der Verlagerung des Schwerlastverkehrs von der Schiene auf die Straße in den 1980er Jahren an Bedeutung verlor, entwickelte sich der Personenverkehr derart positiv, dass die Station heute (nach Ein- und Ausstiegszahlen) der wichtigste Halt zwischen Mönchengladbach und Aachen ist, weshalb der Bahnhofsvorplatz, der Busbahnhof und die Bahnsteiganalgen auch in den letzten Jahren (Stand: 2007) umfangreich modernisiert wurden (u.a. neue Aufzüge).

Für ein paar Jahre war der Erkelenzer Bahnhof sogar InterRegio-Halt.

Der heutige Bahnhof Erkelenz ist ein Bahnhof der Kategorie 4 mit drei Durchgangsgleisen, einem Hausbahnsteig, einem Mittelbahnsteig und einem schlichten, zweckmäßigen Empfangsgebäude aus den 1950er Jahren. Aus betrieblichen Gründen ist für das Jahr 2007 im Zuge der Einführung des neuen elektronischen Zentralstellwerks Duisburg ein Rückbau zum einfachen Haltepunkt vorgesehen, was bedeutet, dass alle Weichen und das dritte Gleis abgebaut werden.

Im Erkelenzer Land entstand schon 1934 die Verkehrsgesellschaft Erkelenz GmbH (kurz auch nur Verkehrsgesellschaft genannt), welche schon 1938 über 11 Omnibusse auf 7 Linien verfügte. 1965 entstand ein eigener Betriebshof in Erkelenz. Der Kraftverkehr Erkelenz wurde zum 1. Januar 1975 mit der Geilenkirchener Kreisbahn in einem Betrieb unter der Firma Kreiswerke Heinsberg GmbH zusammengefasst.

Letztere wurden im Jahr 2003 durch den Zusammenschluss der KWH (Kreiswerke Heinsberg) und der Westdeutschen Licht- und Kraftwerke (WLK) umbenannt in WestEnergie und Verkehr GmbH.

In Erkelenz befinden sich insgesamt drei Busbahnhöfe (ZOB Bahnhof, ZOB Krefelder Straße und ZOB Kölner Tor). Der ZOB am Bahnhof dient dabei als wichtigster Busbahnhof; er wird auch von Schnellbussen angefahren und hier gibt es Umsteigemöglichkeiten zum Regional- und Eilzugverklehr der DB. Die Haltestelle am Kölner Tor dient als innenstadtnaher Verknüpfungspunkt, der ZOB an der Krefelder Straße als wichtige Haltestelle für das Erkelenzer Schulzentrum.

Neben der Bedeutung für den Transport von Schülern ist der Busverkehr auch wichtig als Zubringer zum Bahnhof für die umliegenden Gemeinden und größeren Dörfer. So haben beispielsweise auch Ratheim und Hückelhoven am Wochenende nur über die Linie 401 (Heinsberg-Hückelhoven-Erkelenz) Anschluss an das Netz der Bahn.

Die Bundesstraße B 57 führt an der Stadt vorbei. Die Autobahn A 46 Heinsberg-Düsseldorf berührt direkt Erkelenz, hier befinden sich zwei Anschlussstellen. Im Osten des Stadtgebietes tangiert die Autobahn A 61 Venlo-Koblenz die Gemeinde. Dort berührt auch die Autobahn A 44 Aachen-Mönchengladbach auf einer kurzen Stecke das Stadtgebiet. Die gemeinsame Anschlussstelle für die beiden letzten Autobahnen befindet sich östlich von Jackerath in der Gemeinde Titz.

Das Stadtgebiet bietet sich aufgrund seiner Ebenheit zum Fahrradfahren an. In der Innenstadt sind einige Einbahnstraßen in beiden Richtungen für Fahrräder befahrbar. Erkelenz ist im Radwegenetz des Kreises Heinsberg eingebunden. Besondere Wegemarkierungen, sogenannte Knotenpunkte sind vorhanden.

Etwa 7300 Schülerinnen und Schüler besuchen (2007) die Erkelenzer Schulen. Der Charakter einer Schulstadt wird am großen Schulzentrum am Schulring deutlich, wo sich fast alle weiterführenden Schulen, darunter zwei Gymnasien befinden.

Die 1830 als Nachfolgerin einer alten Lateinschule gegründete „Höhere Bürgerschule für Knaben“ war 1856 „Königliches Progymnasium“ und 1923 Vollgymnasium geworden. Seit 1905 hatte es auch die „Höhere Mädchenschule St. Canisius“ gegeben, eine Mittelschule die von den Schulschwestern der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ geführt wurde. Nachdem Gymnasium und Mädchenschule in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges vollständig zerstört worden waren, wurden Jungen und Mädchen in einem neugebauten Gymnasium gemeinsam unterrichtet. Das ursprünglich humanistische und zuletzt neusprachliche Gymnasium teilte sich 1965 in ein Jungengymnasium und ein Mädchengymnasium. Das heute am Schulring beheimatete ehemalige Jungengymnasium wurde 1968 in eine koedukative Schule umgeformt und 1980 nach dem Universalgelehrten Cusanus benannt. 2007 zählt es 1780 Schülerinnen und Schüler. Das Cusanus-Gymnasium gehört damit zu den größten Gymnasien Nordrhein-Westfalens. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das ehemalige Mädchengymnasium, das nach dem Erkelenzer Barockmusiker und -komponisten Cornelius Burgh benannt ist und 1985 koedukative Schule wurde. Das vierzügige Cornelius-Burgh-Gymnasium bietet einen zweisprachigen Zweig (Deutsch-Englisch) an und wird 2007 von etwa 950 Schülerinnen und Schülern besucht. Wiederum in unmittelbarer Nachbarschaft am Schulring befindet sich auch die städtische Realschule für Jungen und Mädchen, die seit 1966 besteht und ebenfalls einen bilingualen Zweig (deutsch-französisch) anbietet.

Die Stadt Erkelenz unterhält zwei Gemeinschaftshauptschulen, eine in der Innenstadt und eine in Gerderath. Beide Schulen bieten mittlerweile Ganztagsangebote.

Von den zehn Erkelenzer Grundschulen befinden sich drei in der Kernstadt: Neben der katholischen Franziskus-Schule bestehen die Gemeinschaftsgrundschulen Luise-Hensel-Schule und Astrid-Lindgren-Schule.

Zum Angebot der Pestalozzischule, einer Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen gehört eine eigene Schulfirma. Diese stellt u.a. die Erkelenzer Möhnenpuppen her.

In Trägerschaft des Kreises Heinsberg befindet sich das Berufskolleg an der Westpromenade. 2.563 Schülerinnen und Schüler (Jahr 2007) lernen hier in fast 100 Klassen. Das Kolleg bündelt alle wesentlichen Berufsrichtungen und Schulformen. Die Berufskollegräume werden auch von der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises genutzt. Die kreiseigene Musikschule nutzt ein eigenes Gebäude am Schulring.

An sonstigen Schulen sind das Fachseminar für Altenpflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Immerath und die Krankenpflegehilfeschule im Hermann-Josef-Krankenhaus zu nennen.


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