Kreisinfo
Kreis Esslingen
Der Landkreis Esslingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Stuttgart im Regierungsbezirk Stuttgart. Der Landkreis Esslingen grenzt im Nordosten an den Rems-Murr-Kreis, im Osten an den Landkreis Göppingen, im Süden an den Landkreis Reutlingen, im Westen an den Landkreis Böblingen und im Nordwesten an die kreisfreie Stadt Stuttgart.
Der Landkreis Esslingen wird vom Neckar, der von Südwesten kommend in das Kreisgebiet eintritt, in zwei Teile geteilt. Der westliche Teil umfasst überwiegend die Hochebene der „Filder“ (Filderebene), der östliche Teil hat Anteil an den Ausläufern der Schwäbischen Alb und am Schurwald (Teil des schwäbisch-fränkischen Berglandes). Im Kreisgebiet mündet die Fils bei Plochingen in den Neckar, der bei Esslingen-Mettingen das Kreisgebiet in Richtung Stuttgart wieder verlässt.
Der Landkreis Esslingen geht zurück auf das alte gleichnamige württembergische Oberamt, das nach Übergang der ehemals freien Reichsstadt Esslingen am Neckar an Württemberg 1803 errichtet wurde. Im Laufe der Geschichte wurde es mehrmals verändert. Ab 1810 gehörte es zur Landvogtei Rothenberg und ab 1818 zum Neckarkreis, der 1924 aufgelöst wurde.
1934 wurde es in Kreis Esslingen umbenannt und nach dem Gesetz über die Landeseinteilung vom 24. April 1938 wurde der nunmehrige Landkreis Esslingen zum 1. Oktober 1938 um einige Gemeinden des aufgelösten Amtsoberamts Stuttgart sowie der Kreise Schorndorf, Kirchheim unter Teck und Göppingen vergrößert.
Am 16. Oktober 1964 genehmigte die Landesregierung die Änderung der bisherigen Schreibweise Landkreis Eßlingen in die heutige Schreibweise.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Esslingen um den Landkreis Nürtingen (ohne Grafenberg) vergrößert. 1975 kamen noch die beiden Orte Leinfelden und Musberg vom Landkreis Böblingen hinzu. Damit erreichte er seine heutige Ausdehnung.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Esslingen noch 44 Gemeinden, darunter 13 Städte und hiervon wiederum sechs Große Kreisstädte (Esslingen am Neckar, Filderstadt, Kirchheim unter Teck, Leinfelden-Echterdingen, Nürtingen und Ostfildern). Die größte Stadt des Kreises ist Esslingen am Neckar, die kleinste Gemeinde ist Altdorf bei Nürtingen.
Das Wappen des Landkreises Esslingen zeigt in Gold über einem von Schwarz und Gold mit Teilungen schräggerauteten (geweckten) Schildfuß einen rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Adler, belegt mit einem goldenen Hifthorn an goldener Fessel. Das Wappen wurde dem Landkreis Esslingen am 13. August 1975 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Das Wappen wurde aus den Wappensymbolen der früheren Landkreise bzw. Herrschaften entnommen. Der Adler symbolisiert die ehemals freie Reichsstadt Esslingen, Rauten und Hifthorn sind dem alten Kreiswappen von Nürtingen entnommen, wobei die Rauten die Herrschaft Teck (u.a. Stadt Kirchheim unter Teck) und das Hifthorn die Stadt Nürtingen versinnbildlichen.
Vor der Kreisreform hatte der (alte) Landkreis Esslingen ein anderes Wappen. Es zeigte in Gold unter einer liegenden schwarzen Hirschstange einen rot bewehrten schwarzen Adler, dessen Brust mit drei nebeneinander stehenden grünen Schildchen belegt war.
Dieses Wappen war dem Landkreis Esslingen am 1. Oktober 1951 durch die Landesregierung von Württemberg-Baden verliehen worden. Der Adler sollte auf die ehemalige Reichsstadt Esslingen, die Hirschstange auf die Zugehörigkeit zu Württemberg und die drei Schildchen auf die drei Landschaften im Kreisgebiet (Schurwald, Filder und Neckartal) hinweisen.
Durch das Kreisgebiet führt in west-östlicher Richtung die Bundesautobahn A 8 Stuttgart – Ulm. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 10 Stuttgart – Ulm, die B 27 Stuttgart – Tübingen, die B 312 Stuttgart – Reutlingen und die B 313 Plochingen – Reutlingen.
Die wichtigsten Bahnlinien, die das Kreisgebiet durchqueren, sind die Neckar-Alb-Bahn von Stuttgart über Plochingen nach Reutlingen sowie die Filsbahn, die ebenfalls von Stuttgart nach Plochingen und dann weiter Richtung Ulm verläuft. Von der Neckar-Alb-Bahn zweigen in Wendlingen die Teckbahn und in Nürtingen die Tälesbahn ab.
Der Landkreis ist auch das S-Bahn-Liniennetz Stuttgart angeschlossen. Die Linie S1 führt von Stuttgart über Esslingen nach Plochingen. Eine Verlängerung in Richtung Kirchheim unter Teck bzw. Reutlingen ist geplant. Ferner führen die Linien S2 und S3 von Stuttgart in das westliche Kreisgebiet nach Leinfelden-Echterdingen und weiter zum Flughafen Stuttgart bzw. nach Filderstadt. Von Leinfelden und Ostfildern führen ferner Stadtbahnlinien in die Stuttgarter Innenstadt.
Der Landkreis Esslingen ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Friedrich-Ebert-Schule (Gewerbliche Schule) Esslingen, John-F.Kennedy-Schule (Kaufmännische Schule) Esslingen, Käthe-Kollwitz-Schule (Hauswirtschaftliche Schule) Esslingen, Max-Eyth-Schule (Gewerbliche Schule) Kirchheim unter Teck, Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule (Kaufmännische Schule) Kirchheim unter Teck, Philipp-Matthäus-Hahn-Schule (Gewerbliche Schule) Nürtingen, Otto-Umfrid-Schule (Gewerbliche Schule) Nürtingen, Albert-Schäffle-Schule (Kaufmännische Schule) Nürtingen und Fritz-Ruoff-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) Nürtingen, ferner der Rohräckerschulen Esslingen (Schulen für Geistigbehinderte, Körperbehinderte und Sprachbehinderte jeweils mit Schulkindergarten sowie Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung), der Bodelschwinghschule für Geistigbehinderte Nürtingen mit Schulkindergarten. In Dettingen unter Teck wird derzeit eine weitere Schule für Geistig- und Sprachbehinderte mit Schulkindergarten gebaut.
Der Landkreis Esslingen ist auch Träger des Kreiskrankenhauses Plochingen, des Paracelsus-Krankenhauses in Ostfildern (Stadtteil Ruit) und des Klinikums Kirchheim-Nürtingen mit den beiden Klinikstandorten Kirchheim unter Teck und Nürtingen. Das Paracelsus-Krankenhaus Ostfildern ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen.
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Esslingen seit 1938 insgesamt 30 Gemeinden, darunter 2 Städte. 1968 wurde auch Wernau (Neckar) zur Stadt erhoben, die 1938 aus den Gemeinden Pfauhausen und Steinbach gebildet worden war. Bereits 1923 waren die bis dahin selbständigen Gemeinden Untersielmingen und Obersielmingen zur Gemeinde Sielmingen (heute Filderstadt) vereinigt worden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten.
Den Anfang im alten Landkreis Esslingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Hegenlohe und Thomashardt, die sich zur neuen Gemeinde Lichtenwald vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Alle verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Esslingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Esslingen auf.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Esslingen war die Kreisstadt Esslingen am Neckar, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Thomashardt.
Der alte Landkreis Esslingen umfasste zuletzt eine Fläche von 253 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 251.150 Einwohner.
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