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Möglingen ist eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Möglingen gehören außer dem Dorf Möglingen keine weiteren Orte. Möglingen liegt in 277 bis 309 Meter Höhe im südwestlichen Neckarbecken im Langen Feld am Ostrand des Strohgäus, rund 4 km westlich der Kreisstadt Ludwigsburg.
Möglingen grenzt im Norden an die Stadt Asperg, im Osten an die Kreisstadt Ludwigsburg, im Südosten an die Stadt Kornwestheim, im Süden an den Stadtteil Stammheim der Landeshauptstadt Stuttgart, im Südwesten an die Stadt Korntal-Münchingen, im Westen an Schwieberdingen und im Nordwesten an die Stadt Markgröningen. Möglingen wurde erstmals 1275 in einer Urkunde des Bistums Konstanz erwähnt. Zu dieser Zeit gab es bereits eine Kirche im Ort. Seit 1818 gehörte der Ort zum Oberamt Ludwigsburg, das 1934 im Landkreis Ludwigsburg aufging. Mit Einführung der Reformation 1535 durch Herzog Ulrich in Württemberg wird auch Möglingen protestantisch. Noch heute ist der Ort überwiegend evangelisch geprägt. Daneben bestehen zudem die Altpietistische Gemeinschaft und die Bessarabische Gemeinschaft, die beide eng mit der Landeskirche kooperieren. Aber auch eine römisch-katholische Gemeinde ist im Ort vorhanden, ebenso eine evangelisch-methodistische. Die neuapostolische Gemeinde wurde Ende November 2007 geschlossen. Das Gemeindewappen zeigt in Blau schräg gekreuzt eine gestürzte silberne Haue und einen gestürzten silbernen Spaten, auf der Kreuzung belegt mit einem achtspeichigen silbernen Rad. Die Gemeindeflagge ist weiß-blau. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 22. Juni 1967 verliehen. Mit der 1 km von der Ortsmitte entfernten Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd der A 81 ist Möglingen an das Autobahnnetz angeschlossen. Die Verbindung zu den Nachbarorten stellen Landes- und Kreisstraßen her. Möglingen liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Ludwigsburg–Markgröningen. Über eine Reaktivierung der Bahnstrecke wird immer wieder nachgedacht. Momentan sucht man nach einem Verwendungszweck für das Bahnhofsgebäude, um es vor dem Zerfall zu retten. In Möglingen sind einige kleine und mittelständische Unternehmen, wie Günther-Verpackungen, die Farbenfabrik Paul Jaeger GmbH & Co. KG und Piano Layher ansässig. Daneben hat der LKW-Hersteller Scania in Möglingen einen Produktionsstandort und auch die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG (siehe auch Württemberg (Weinbaugebiet)) ist vor Ort tätig. Die USU Software AG hat seit ihrer Gründung 1977 ihren Stammsitz in Möglingen. Die Gemeinde verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule und eine Förderschule im Schulzentrum Hanfbachstraße, sowie eine weitere Grundschule. Weiter führende Schulen befinden sich in Markgröningen und anderen umliegenden Städten. Außerdem gibt es drei kommunale, zwei evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten, sowie einen privaten Kindergarten, der nach der Waldorfpädagogik arbeitet. In der alten Zehntscheuer befindet sich heute die Gemeindebibliothek und eine Galerie. * Pankratiuskirche (gotisch): Die Möglinger Pankratiuskirche ist seit 1534 evangelisch. Bei der Renovierung 1970/72 wurden Fresken aus dem 15. Jahrhundert entdeckt und wieder freigelegt. Die Kirche besitzt eine Walcker-Orgel, die in den sechziger Jahren eingebaut wurde. (Geographische Koordinaten: 9°7'38" östliche Länge, 48°53'05" nördliche Breite) * Wasserturm (Langes Feld): Im Jahr 1964 wurde der Wasserturm für 500.000 DM, als dünnwandige Schalenkonstruktion mit hyperbolischer Schale in Stahlbetonausführung erbaut. Der Turm hat eine Höhe von 36 m, einen Durchmesser an der Basis von 9.60 m, einen minimalen Durchmesser von 7 m, ein Fassungsvermögen von 400 m3 und einen maximaler Durchmesser von 15.50 m. Architekt war R.Kessler. (Geographische Koordinaten: 9°08'22" östliche Länge, 48°52'21" nördliche Breite) * JUFO, Jugendforum: Errichtet von Möglinger Jugendlichen sowie von Studenten der Universität Stuttgart unter der Leitung von Siegfried Gaß. Das Jufo wird gekrönt von einem drehbaren Sonnenauge, das im Winter die Sonne einfängt und in der Schwere der Lehmbauten speichert und im Sommer um 180 Grad verdreht wiederum in fünfminütigem Rhythmus der Sonne folgend das Innere verschattet und die Sonnenenergie ins All reflektiert. Das Oberamt Ludwigsburg war ein württembergischer Verwaltungsbezirk, der 1934 in Kreis Ludwigsburg umbenannt und 1938 um Gemeinden der Kreise Besigheim, Marbach, Vaihingen und Waiblingen zum Landkreis Ludwigsburg vergrößert wurde. Allgemeine Bemerkungen zu württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg). Seit dem 14. Jahrhundert fungierten die Amtsstädte Markgröningen und Marbach als wichtigste Zentren der nördlich an Stuttgart angrenzenden Region, bis das 1709 von Herzog Eberhard Ludwig gegründete Ludwigsburg diese Rolle übernahm. Die junge Siedlung erhielt 1718 die Stadtrechte und wurde Sitz eines neu gebildeten Amts, zu dessen Ausstattung die kleinen Ämter Asperg und Hoheneck aufgelöst und auch Teile der Ämter Cannstatt (Zuffenhausen, Kornwestheim) und Marbach (Neckarweihingen) herangezogen wurden. Das Amt Markgröningen, zunächst zum Unteramt des neuen Amts Ludwigsburg degradiert, wurde 1722 wieder hergestellt, aber ohne Eglosheim, Pflugfelden und Oßweil, die beim Amt Ludwigsburg verblieben. Trotz heftigen Protests von Stadt und Amt Marbach wurden 1752 auch Poppenweiler und Benningen dem Amt Ludwigsburg zugeteilt. Bis 1806 blieben die Grenzen der Ämter, ab 1758 Oberämter, dann unverändert. Mit der Eingliederung von Rentkammer- und Kammerschreibereigut in die weltlichen Ämter begann die Neuordnung. 1807 wurde das Oberamt Markgröningen aufgehoben und größtenteils dem Oberamt Ludwigsburg einverleibt, das außerdem Neckargröningen (vom Oberamt Waiblingen) hinzu erhielt. Die 1810 angeordnete Eingliederung der Orte Pleidelsheim und Murr (vom Oberamt Marbach) kam letztlich nicht zustande.
Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Neckarkreis zugeordneten Oberamts Ludwigsburg waren nach der Neuordnung die Oberämter Besigheim, Marbach, Waiblingen, Cannstatt, Stuttgart-Amt, Leonberg und Vaihingen. 1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehört hatten: * Herzogtum Württemberg Die altwürttembergischen Orte zählten mehrheitlich zum weltlichen Oberamt Ludwigsburg, dem auch die Verwaltung des Rentkammerbesitzes (Aldingen und Anteil an Oßweil) anvertraut war. Zum Oberamt Markgröningen gehörten Bissingen, Schwieberdingen und Tamm; Neckargröningen war dem Oberamt Waiblingen unterstellt. Kammerschreibereigut waren das Stabsamt Stammheim und das Stabsamt Geisingen, das auch den württembergischen Anteil (2/5) an Beihingen einschloss. Ebenfalls unter württembergischer Landeshoheit stand Heutingsheim, im Besitz der Familie von Kniestedt. * Reichsritterschaft Beim Kanton Kocher der schwäbischen Ritterschaft war der gemmingensche Anteil (3/5) an Beihingen immatrikuliert. Änderungen im Gemeindebestand seit 1813 1926 wurde Hoheneck nach Ludwigsburg eingemeindet. Der Neckar ist ein 367 km langer Nebenfluss des Rheins in Deutschland, der überwiegend in Baden-Württemberg verläuft und in seinem Unterlauf auf einem kurzen Streckenabschnitt die Grenze nach Hessen bildet. Der mittlere Abfluss an der Mündung beträgt 145 m³/s, womit der Neckar nach Aare, Mosel und Main der viertgrößte Nebenfluss des Rheins ist. Er entspringt im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos bei Villingen-Schwenningen auf 706 m Meereshöhe und mündet bei Mannheim in den Rhein (95 m). Der Neckar ist von Plochingen bis Mannheim schiffbar und damit neben dem Rhein und dem Main bei Wertheim eine von drei in Baden-Württemberg gelegenen Bundeswasserstraßen. Neckarhäfen gibt es in Plochingen, Stuttgart, Heilbronn und Mannheim. Der Name Neckar ist keltischen Ursprungs und bedeutet wildes Wasser oder auch wilder Geselle. Er stammt dem ureuropäischen Wort nik ab, welches losstürmen bedeutet. Die Entwicklung des Namens beginnt zu vorchristlicher Zeit mit der Bezeichnung Nikros, welche über Nicarus und Neccarus zu Necker und letztendlich zum heutigen Neckar wurde. Das Quellgebiet des Neckars liegt im Schwenninger Moos zwischen Villingen und Schwenningen. Seine „offizielle“ Quelle liegt im Stadtpark Möglingshöhe in Schwenningen. Bis kurz vor Rottweil ist der Neckar ein kleiner Bach auf der Hochebene der Baar.
Erst durch den Zufluss der zu diesem Zeitpunkt erheblich größeren Eschach wird er zum Fluss. Zugleich tritt er in ein enges, waldreiches Tal ein, das seinen Lauf auf den nächsten etwa 80 Kilometern begleitet. Auf diese Weise bahnt sich der Neckar zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb hindurch einen Weg nach Norden. Bei Horb weicht er vor dem Gäu nach Nordosten aus und fließt am Rande des Albtraufs entlang. Bei Rottenburg tritt er in das weite Tübinger Becken ein. Nach Tübingen verengt sich das Tal wieder.
Bei Plochingen macht der Neckar einen scharfen Knick nach Nordwesten. Zugleich wird er durch den Zufluss der Fils schiffbar. Durch Schifffahrt und vor allem durch die Nähe der Landeshauptstadt Stuttgart beherrschen von nun an Industriebetriebe und enge Besiedlung den Lauf des Flusses. Ab Esslingen prägen zusätzlich Weinberge das Landschaftsbild. Hinter Stuttgart nimmt der Neckar auf seinem kurvenreichen Lauf durch den Landkreis Ludwigsburg die Wasser von Rems, Murr und Enz auf und wird so zu einem sehr breiten Fluss.
Im Unterland in der Gegend um Heilbronn durchläuft der Neckar wieder eine offene Landschaft. Danach tritt er zwischen Bad Wimpfen und Mosbach in den Odenwald ein, wo erneut bewaldete Hänge sein Ufer säumen. Der Flusslauf beschreibt nun einen großen, nach Norden gerichteten Bogen, wobei er bei Hirschhorn kurz auf hessischem Gebiet verläuft und anschließend bis Neckarsteinach die Landesgrenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg bildet. Anschließend läuft der Neckar auf Heidelberg zu, wo er in die Rheinebene eintritt. Kurz danach mündet er bei Mannheim in den Rhein. Der Neckar ist mit einem mittleren Abfluss von 145 m³/s der zehntgrößte Fluss Deutschlands. Das Einzugsgebiet des Neckars umfasst mit etwa 14.000 km² den zentralen Teil Baden-Württembergs. Die vielfältige Nutzung als Brauchwasser, Wasserstraße und zur Wasserkraftgewinnung brachte erhebliche Eingriffe in die Gewässerökologie des Flusses mit sich. Inzwischen wurden verschiedene Initiativen gegründet, die sich für die Renaturierung des Neckars einsetzen. Ziele dieser Initiativen sind die ökologische Aufwertung des Flusssystems, die Verbesserung der Wasserqualität, die Verbesserung des Hochwasserschutzes und die Schaffung attraktiver Naherholungsgebiete entlang des Flusses. Rund 800 Jahre lang dient der Neckar als Transportweg für Brenn- und Nutzholz. Ab 1100 ist die Nutzung des Neckars als Wasserstraße mit Treidelkähnen und Holzflößen belegt. Der Fluss war ab dem Hochmittelalter im Bereich einiger Städte durch Stauwehre versperrt. Insbesondere in Heilbronn hatte das Neckarprivileg Kaiser Ludwig des Bayern 1333 für eine völlige Unterbrechung der Schiffbarkeit gesorgt. Das Durchfahrtsrecht für Flößer musste daher vertraglich festgelegt werden. 1342 erfolgte ein Floßvertrag zwischen Württemberg, Baden und der Reichsstadt Heilbronn zur Öffnung des Neckars für Flöße zwischen Besigheim und Heilbronn. 1476 ist in einem Vertrag zwischen der Reichsstadt Esslingen, Württemberg und Österreich ebenfalls freier Floßhandel vereinbart worden. Das Holz aus dem Schwarzwald wurde über den Fluss bis nach Holland gebracht. Die aufblühende Seefahrt brauchte viel Holz für den Schiffbau. In Plochingen wurde auch das Brennholz aus dem Schurwald zu Flößen verarbeitet, die bis zu 260 Meter lang waren. Für größere Schiffe war der Neckar bis 1802 nur bis Heilbronn schiffbar. Erst nach der Eingliederung der Reichsstadt in das Königreich Württemberg konnte in Heilbronn der Wilhelmskanal gebaut werden, der 1821 eröffnet wurde und Schiffbarkeit vom Rhein bis Cannstatt ermöglichte.
Der Anschluss des württembergischen Plochingen an die Neckarschifffahrt wurde durch die Reichsstadt Esslingen verhindert. Die Neckarschiffahrtsordnung von 1832 brachte durch vereinfachte Regelungen, u.a. der Wasserzölle, einen erheblichen Aufschwung für die Schifffahrt; in 15 Jahren verdreifachte sich die Schiffszahl auf dem Neckar. Zu jener Zeit wurden die Schiffe flussaufwärts "getreidelt", also von Pferden vom Ufer aus an einer Leine gezogen. Durch die Konkurrenz der Eisenbahn wurde dies in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unwirtschaftlich.
Die Eisenbahn veränderte auch die Neckarflößerei. In Heilbronn wurde noch 1875 ein Floßhafen errichtet, weil die Stämme aus dem Schwarzwald künftig mit der Bahn nach Heilbronn gelangten und von dort erst ihre Weiterreise auf dem Wasser antraten. Flussaufwärts in Esslingen hat dagegen am 28. Oktober 1899 bereits das letzte Floß die Stadt passiert. Einen neuen Aufschwung brachte der Neckarschifffahrt die 1878 begonnene Kettenschlepperei. Zwischen Mannheim und Heilbronn konnten sich Dampfschiffe mit angehängten Kähnen an einer 115 km langen, im Fluss verlegten Kette flussaufwärts ziehen. Von Mannheim bis Heilbronn wurde dadurch die Fahrtdauer von 5-8 Tage (mit Pferden) auf 2-3 Tage verkürzt. Die Kettenschlepper wurden im Volksmund Neckaresel genannt.
Ab 1921 wurde begonnen, den Fluss mit Staustufen zur Großschifffahrtsstraße auszubauen, um künftig weitgehend unabhängig von Natureinflüssen wie Hochwasser, Treibeis und Niedrigwasser verkehren zu können. Die Regulierung der Staustufen erfolgt über Walzenwehre. Der vom Deutschen Reich, Baden, Hessen, Württemberg und weiteren Teilhabern gegründeten Neckar AG wurde der Bau und der Betrieb der Staustufen und Wasserkraftwerke übertragen.
Erstes Vorstandsmitglied wurde Otto Hirsch. 1935 waren die ersten elf Staustufen zwischen Mannheim und dem neuen Kanalhafen in Heilbronn vollendet und damit endete auf dem Neckar die Epoche der Kettenschlepperei. Statt Frachten von 200-300 Tonnen konnten auf diesem Abschnitt nun solche bis zu 1500 Tonnen befördert werden. Auch am oberen Ende des bis Plochingen geplanten Ausbaus wurde mit Arbeiten begonnen und es gab weitergehende Pläne, auch die Fils zwischen Plochingen und Göppingen schiffbar zu machen. Das Gelände für einen Hafen bei Göppingen war bis 1978 raumplanerisch reserviert. Neckar-Baudirektor Otto Konz (1875-1965) ließ sogar eine Untertunnelung der Schwäbischen Alb mit einer Schifffahrtsverbindung nach Ulm an der Donau planen. Doch nach 1935 ging der Kanalbau nur sehr zögerlich weiter um kam im Zweiten Weltkrieg zum Erliegen. 1952 wurde die Kanalisierung des Neckars bis Stuttgart fortgetrieben, 1958 wurde der Hafen Stuttgart in Betrieb genommen. 1968 wurde das Werk der Kanalisierung mit der Stufe Deizisau vollendet. Der Fluss war in insgesamt 27 Stufen aufgestaut und damit von Mannheim bis Plochingen schiffbar geworden. Otto Konz ("Mein Schicksalsstrom ist der Neckar"), der "Vater des Neckarkanals", hat die Krönung seines Schaffens nicht mehr erlebt. Am 8. Dezember 1954 wurde die Neckarhafen Plochingen GmbH gegründet. Von 1960 bis 1963 wurde die letzte Staustufe bei Deizisau gebaut. Mit dem Bau des Neckarhafen Plochingen begann Otto Konz am 29. April 1964. Das erste Schiff legte am 12. Juli 1968 in Plochingen an, nachdem es zuvor von Gertrud Hartung, der Frau des Bürgermeisters, auf den Namen Plochingen getauft worden war. Im Hafen von Plochingen erwirtschaften 2004 etwa 15 Firmen einen Jahresumsatz von etwa 500 bis 600 Millionen Euro. Die maximale Größe der auf dem Neckar fahrenden Binnenschiffe ist durch die Abmessungen der 27 Schleusen festgelegt, die 110 m lang und 12 m breit sind. Sie folgen einander etwa im Abstand von 10 km (Siehe Tabelle). Die nutzbare Kammerlänge beträgt 105 m, die nutzbare Kammerbreite 11,45 m. Die Fahrwassertiefe beträgt mindestens 2,80 m, so dass z. B. der Hafen Stuttgart auch von Großmotorschiffen angelaufen werden kann, die bei einem Tiefgang von 2,60 m eine Tragfähigkeit von rund 2.200 t haben. Das Land Baden-Württemberg plant, die Schleusen auf 140 m zu verlängern. Ein Gutachten aus dem Jahr 2006 errechnete hierfür Kosten in Höhe von 127 Mio Euro. Sportboote wie Motoryachten und Segelboote werden normalerweise in den Großschifffahrtsschleusen mitgeschleust, da im Gegensatz zu anderen Wasserstraßen wie Mosel oder Main keine Bootsschleusen existieren. Für Kanus wurden an beinahe allen Schleusen Bootswagen eingerichtet, die auf Schienen bis ins Wasser reichen, so dass auch schwer beladene Boote einfach auf den Wagen aufschwimmen können. Teilweise ist nach Genehmigung durch das Schleusenpersonal eine Nutzung der Schleusen auch durch Kanus möglich, insbesondere bei Gruppenfahrten. Seit 2004 werden am oberen Neckar die Schleusen von Deizisau bis Stuttgart-Hofen über die Fernbedienzentrale in Stuttgart-Obertürkheim (FBZ) ferngesteuert und überwacht. Der Neckar wird als Bundeswasserstraße von den Wasser- und Schifffahrtsämtern Stuttgart und Heidelberg verwaltet. Der Bund ist auch Eigentümer der Wasserstraße. Auch für Sportboote einschließlich Paddel- und Ruderbooten gilt die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung, die beispielsweise die Kennzeichnungspflicht und die Vorfahrtsregeln enthält. Für die Sportboote und Berufsschiffahrt ist der Wasserstand des Neckars Hauptkriterium für die Befahrbarkeit. Laut Hochwassermeldeordnung (HMO) gelten folgende Hochwasser-Pegel: Zahlreiche Burgen und Schlösser säumen das Neckartal. Zuallererst ist natürlich das Heidelberger Schloss zu nennen. Unter den Neckarburgen sind aber auch die Burg Hornberg (die Burg des Götz von Berlichingen) und die Burg Guttenberg, die heute die Deutsche Greifenwarte beherbergt sowie Schloss Horneck in Gundelsheim. Weitere Burgen sind Burg Eberbach, die Esslinger Burg, Burg Hirschhorn, Burg Stolzeneck, die Minneburg, Burg Remseck, die Weiler Burg, Burg Dilsberg, Schloss Neuburg (Baden), Burg Ehrenberg, Burg Horkheim, Schloss Liebenstein, Burg Dauchstein sowie die Zwingenburg. Von Mannheim über Heidelberg, Eberbach, Mosbach bis Heilbronn verläuft die Burgenstraße nahezu parallel zum Neckar. Am oberen Neckar stehen das Schloss Lichtenegg, die Ruine Herrenzimmern, die Ruine Neckarburg, Ruine Albeck bei Sulz, Hotel Schloss Weitenburg sowie ganz in der Nähe das Wasserschloss Glatt. Der Begriff Stroh (das, -[e]s, kein Plural) ist ein Sammelbegriff für ausgedroschene und trockene Halme / Stängel und Blätter von Getreide, Ölpflanzen, Faserpflanzen oder Hülsenfrüchten. Das meiste Stroh wird als Humus- und Nährstoffquelle in den Boden landwirtschaftlicher Nutzflächen eingearbeitet, entweder direkt nach der Ernte oder – vermischt mit Tierexkrementen als Mist – nachdem es als Einstreu genutzt wurde. Einige Stroharten dienen auch als rohfaserreiche, aber nährstoffarme Futtermittel. Stroh wird auch energetisch genutzt als Brennmaterial und als Rohstoff für synthetische Biokraftstoffe. Zudem wird Stroh als Baumaterial (Strohballenbau), als Rohstoff für (kunst-)handwerkliche Arbeiten (z. B. Strohflechterei) sowie früher auch als Material zur Eindeckung von Dächern verwendet. Im Unterschied zu Stroh besteht Heu aus nicht ausgedroschenen, getrockneten, geschnittenen Futterpflanzen, das heißt meist aus Gräsern und Kräutern, zum Beispiel aus Klee. Stroh kann sowohl stofflich als auch energetisch genutzt werden. Dabei lässt sich die Verwendung des Strohs bis in die vorgeschichtlichen Phasen der Menschheitsgeschichte mit den Anfängen der landwirtschaftlichen Nutzung von Getreidearten zurückverfolgen. Das Stroh verschiedener Getreidearten, im Wesentlichen Weizen, Roggen, Gerste und Triticale, fällt als Koppelprodukt bei der Nutzung des Getreides zur Ernährung und Stärkegewinnung an. Im Jahr werden in Deutschland etwa 23 Mio. t Weizen auf 3,2 Mio. ha Fläche produziert, hinzu kommen 11,5 Mio. t Gerste auf 2 Mio. ha, 2,8 Mio. t Roggen auf 550.000 ha, 2,6 Mio. t Triticale auf 380.000 ha und 1,2 Mio. t Hafer auf 210.000 ha. So fallen jährlich etwa 21 Mio. t Getreidestroh an, davon 11 Mio. t Weizen-, 6,5 Mio. t Gersten-, 2 Mio. t Roggen-, 1,3 Mio. t Hafer- und 1,2 Mio. t Triticale-Stroh (berechnet auf der Basis des Korn-Strohverhältnisses). Davon können ohne Schaden für die Bodenfruchtbarkeit rund 20–30 % dem Stoffkreislauf für eine energetische oder stoffliche Nutzung entnommen werden, andernfalls ist eine Zufuhr vergleichbarer organischer Substanz auf die Anbauflächen nötig, um eine ausgewogene Humusbilanz sicherzustellen. Der größte Teil des eingefahrenen Strohs dient als Tiereinstreu für die Großtierhaltung (Rinder, Pferde und Schweine) und wird nach der Nutzung wieder in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt. Im Privatbereich wird Stroh für die Haltung von Kaninchen und anderen Kleintieren eingesetzt: Es kann hier als Alternative zu Sägespänen oder Schäben verwendet werden. Gerstenstroh hat gegenüber Stroh aus anderen Getreidearten eine deutlich hellere Farbe und nimmt schlechter Feuchtigkeit auf. Aus diesem Grunde eignet es sich nicht so gut als Einstreu. Geringere Mengen Stroh werden in der Pilzzucht als Aufzuchtssubtrat oder im Obstbau, vor allem in Erdbeeren zum Unterlegen der Früchte benutzt, damit sie nicht auf der Erde aufliegen und verschmutzen. Zudem dienst es als Kälteschutz. Eine stoffliche Verwendung vor allem von Weizenstroh stellt seine Nutzung als Bau- und Dämmstoff dar. Im Hausbau ist der Strohballenbau etabliert, der bereits seit ca. 1890 in den USA praktiziert wurde und seit den 1980ern eine Renaissance erlebt, heutzutage dienen Strohballen als Baustoff in Nordamerika, Europa und Asien. Bei der tragenden Strohballenbauweise bestehen die Wände gänzlich aus Strohballen und die Dachlast wird über die Strohballen getragen. Bei der nicht-tragenden Bauweise bildet ein Holzständerwerk das Tragwerk und die Zwischenräume (Gefache) werden mit Stroh ausgefüllt. Diese Konstruktionsart entspricht weitgehend dem Holzrahmenbau oder auch dem klassischen Fachwerkhaus und wird in Deutschland meist vorgezogen, da Strohballen hier bauaufsichtlich noch nicht als lasttragende Baustoffe zugelassen sind.
Stroh ist ein guter Dämmstoff und weist in Ballenform einen WLG-Wert von 046 auf. Fachgerecht verbaute Strohballen sind schimmelresistent, werden als normalentflammbarer Baustoff (B2) kategorisiert und sind mit Setzungswerten von 2,3% im Bauteil anderen Dämmstoffen ebenbürtig. Die Rohdichte der Ballen liegt zwischen 90 und 150 kg/m³. Darüber hinaus existieren zahlreiche Mischformen. So wurde Stroh im Lehmbau traditionell oft gemischt mit Lehm verwendet, es erhöht die Festigkeit und verbessert die Wärmedämmung. Außerdem wurden früher in vielen Regionen Strohdächer gefertigt. Erforscht wird die Nutzung von Stroh im Verbund mit Zement als plattenförmiger Baustoff ähnlich der Holzwolle-Leichtbauplatte. Vor allem historisch hatte die Verwendung von Stroh für eine Reihe von Produkten sehr viel größere Bedeutung, wurde jedoch durch andere Materialien abgelöst. Aus geflochtenem Stroh wurden Schuhe hergestellt, die so genannten Strohschuhe. Eine weitere Verwendung waren Bienenkörbe aus geflochtenem Stroh, die gelegentlich auch heute noch gefertigt werden. Überholt ist auch der Einsatz als Trinkhalm, obgleich Plastiktrinkhalme nicht selten immer noch als Strohhalme bezeichnet werden. Als Verpackungsmaterial wurden früher Strohhalme verwendet, um Erschütterungen zu dämpfen. Diese Funktion wird heute vor allem durch Styropor und andere Kunststoffe erfüllt, obwohl es auch neue Produkte auf Strohbasis als Verpackungsfüllmaterial gibt. Mitunter wird Stroh auch für die Herstellung von Papier verwendet. Auch Zielscheiben für das Bogenschießen werden aus Stroh gefertigt.
Im traditionellen Japan sind Strohmatten aus Reisstroh (Tatamis), die auf den Boden gelegt wurden, der Sitzplatz der Menschen, nicht Stühle oder Bänke. Durch Auflegen mehrlagiger Decken aus Baumwolle (Futons) auf diese Tatamis wurde der Boden auch zum Schlafplatz, so dass es auch keine Betten im europäischen Sinne gab. In Europa werden Tatamis unter anderem als Unterlage für die Ausübung von Judo und anderer japanischer Kampfsportarten verwendet. Lange Zeit diente auch in Europa Stroh als Bettstroh. Da aber die langen Halme schnell brachen, wurde das Lager hart und unbequem. Heute erlebt das Naturprodukt in Strohkernmatratzen eine kleine Renaissance: Gereinigtes Stroh wird gepresst, mit einem Gewebe umgeben, mit Garn versteppt und oft auch mit Lagen anderer Naturmaterialien wie Naturkautschuk kombiniert. Neben Holz, insbesondere auch schnellwachsenden Hölzern aus Kurzumtriebsplantagen, stellt Getreidestroh einen potenziellen Lieferanten für Lignocellulose als Rohstoff für die Nutzung in Bioraffinerien zur Herstellung verschiedener Plattformchemikalien dar. Entsprechende Vorhaben befinden sich allerdings noch in der Planung. Stroh ist in Deutschland gemäß der Kleinfeuerungsanlagenverordnung als Regelbrennstoff für Heizungen zwischen 15 kW und 100 kW freigegeben, so dass ein Verbrennen in Anlagen für den Hausgebrauch ohne Sondergenehmigung gestattet ist. Für Anlagen von z. B. 15 bis 50 kW ergeben sich aus dieser Vorschrift Abgasgrenzwerte (pro m³ Abgas) von 0,15 g/m³ Feinstaub und 4 g/m³ Kohlenmonoxid (CO), die Nutzung in Heizungen für Einzelhaushalte ist jedoch wenig verbreitet, da die Anlagentechnik im Vergleich zu anderen Brennstoffen (Pellets, Holz) aufwendiger ist. In Dänemark ist die Verbrennung von Stroh zur dezentralen Wärme- und Stromgewinnung bereits relativ verbreitet. In Norddeutschland sind die ersten drei Strohheizkraftwerke Deutschlands geplant, deren Feuerungswärmeleistung je 49,8 MW betragen soll. Es ist dabei abzugrenzen von der Getreideverbrennung, bei der das Korn zur Befeuerung genutzt wird. Die Herstellung von Energiepellets aus Stroh zur Verbrennung wird vereinzelt praktiziert, allerdings sind die meisten Pelletheizungen nur für Holzpellets geeignet. Die Verbrennungseigenschaften von Stroh unterscheiden sich deutlich von denen des Brennstoffs Holz. Unter anderem sind die Aschegehalte deutlich höher, bei gleichzeitig verringertem Ascheschmelzpunkt und höheren Flugstaubemissionen. Zudem sind die Konzentrationen von Stickstoff, Schwefel und Chlor für eine Verbrennung ungünstiger. Vor allem in Kleinanlagen ist die Einhaltung geltender Emissionsgrenzwerte mit erheblichen zusätzlichen Aufwendungen verbunden. Es hat einen Brennwert von 18,3 bis 18,5 MJ/kg. Als cellulosereicher Rohstoff ist Stroh auch zur Herstellung von Biokraftstoffen geeignet, die Cellulose als Ausgangsprodukt nutzen (zum Beispiel BtL-Kraftstoff und andere synthetische Biokraftstoffe, Cellulose-Ethanol). Diese Kraftstoffe befinden sich noch weitgehend in der Entwicklungsphase. Etymologisch hängt der Begriff Stroh mit dem alt- und mittelhochdeutschen Ausdruck stro (streuen) zusammen, bedeutet also eigentlich Ausgestreutes bzw. Ausgebreitetes. Ein weiterer Ausdruck für Stroh lautet Strüh und ist in der rheinischen Mundart zu finden. |
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