|
Korntal-Münchingen ist eine Stadt im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Geographische Lage Korntal-Münchingen liegt im Strohgäu in 285 bis 405 Meter Höhe nordwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart und grenzt direkt an diese. Die Grenze zwischen Korntal und dem Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf verläuft mitten durch die Wohnbebauung. In der Liegnitzer Straße südlich vom Bahnhof Korntal ist es sogar so, dass die Häuser auf der nördlichen Straßenseite (ungerade Hausnummern, Postleitzahl 70825) zu Korntal gehören, und die Grundstücke auf der südlichen Straßenseite (gerade Hausnummern, Postleitzahl 70499) gehören zu Stuttgart. Stadtgliederung Korntal-Münchingen entstand aus dem Zusammenschluss der Stadt Korntal und der Gemeinde Münchingen, die Stadt ist in die drei Stadtteile Korntal, Münchingen und Kallenberg gegliedert. Die offizielle Benennung der Stadtteile lautet Korntal-Münchingen, Stadtteil Korntal, Korntal-Münchingen, Stadtteil Münchingen und Korntal-Münchingen, Stadtteil Kallenberg. Zur ehemaligen Stadt Korntal gehört die Stadt Korntal. Zur ehemaligen Gemeinde Münchingen gehören das Dorf Münchingen, der Stadtteil Kallenberg und das Haus Mauer sowie die abgegangenen Ortschaften Birkach, Leinfelden, Rugelberg und Glemsmühle Geschichte Die Stadt Korntal-Münchingen entstand am 1. Januar 1975, als im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform die Stadt Korntal und die Gemeinde Münchingen zur neuen Stadt Korntal-Münchingen vereinigt wurden.
Korntal Der Ortsteil Korntal wurde 1297 erstmals urkundlich in den Statuten des Chorherrenstifts Sindelfingen erwähnt. Korntal war bis 1819 ein Rittergut. Im Jahre 1819 wurde die Gemeinde Korntal durch die Evangelische Brüdergemeinde Korntal als bürgerlich-religiöses Gemeinwesen gegründet. Im Zusammenhang mit dem Bau des Großen Saals verlieh der württembergische König Wilhelm I. der Gemeinde ein Privilegium, das heißt bestimmte Sonderrechte. Diesen Status verlor die Stadt 1919 durch die Reichsverfassung. Somit wurde die Gemeinde öffentlich für Nichtgemeindemitglieder der Brüdergemeinde. 1868 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz (Schwarzwaldbahn Zuffenhausen–Calw). Am 30. Juni 1958 wurde die Gemeinde Korntal zur Stadt erhoben. Münchingen Münchingen wurde 1130 erstmals urkundlich in der Zwiefalter Chronik erwähnt und im Jahre 1336 von den Söhnen des Ulrich von Asperg an den Grafen Ulrich von Württemberg abgetreten. Der Spitalhof des Esslinger Katharinenhospitals wurde 1278 errichtet, die Glemsmühle fand als Münchinger Mühle 1381 Erwähnung. Um 1558 wurde das alte Münchinger Schloss erbaut, das neue Schloss 1735. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1643 ein großer Teil des Ortskerns zerstört; das erst 1599 erbaute Rathaus wurde 1687 wieder aufgebaut, die evangelische Johanneskirche von 1645 bis 1650 neu errichtet. Ein Neubau der Schule erfolgte zunächst 1645, ein Wiederaufbau dann in den Jahren 1743 und 1744. Im Jahr 1733 veräußerte Regina Catharina von Münchingen das Schlossgut an August Friedrich von Harlin. 1906 erhielt Münchingen mit der Strohgäubahn, einer heute dieselbetriebenen, eingleisigen Regionalbahn von Feuerbach nach Weissach, einen Bahnanschluss. Wappen und Flagge Korntal Das Stadtwappen zeigt in Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz, überdeckt von einer goldenen Hafte (Kesselrinken). Die Stadtflagge ist gelb-blau. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 28. Februar 1977 verliehen. Münchingen Das Stadtwappen verbindet die Hauptfiguren der beiden Ortsteilwappen: Das Kreuz ist dem Korntaler Wappen entnommen, die Hafte dem Münchinger. Korntals Wappen, das zusammen mit einer weiß-roten Flagge am 21. August 1956 verliehen wurde, zeigte in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz, im (heraldisch) rechten Obereck eine goldene Königskrone. Münchingens Wappen, das zusammen mit einer blau-gelben Flagge am 13. Juli 1967 verliehen wurde, zeigte in Gold eine blaue Hafte, überdeckt mit dem blauen Großbuchstaben M. Städtepartnerschaften Korntal-Münchingen pflegt Städtepartnerschaften mit dem französischen Mirande (Toulouse) und mit dem belgischen Tubize (Waterloo). Die Partnerschaften waren bereits von der damals eigenständigen Stadt Korntal initiiert worden. Wirtschaft und Infrastruktur - Verkehr Über die Schwarzwaldbahn (Weil der Stadt–Leonberg–Korntal-Münchingen–Stuttgart), auf der die S-Bahnlinie S6 verkehrt, ist Korntal am Bahnhof Korntal an das Stuttgarter S-Bahnnetz angebunden; sowohl Korntal als auch Münchingen liegen darüber hinaus an der Strohgäubahn. An das überregionale Straßennetz ist Korntal-Münchingen durch die B 10 und die A 81 angeschlossen. Die nächstgelegene Autobahn-Anschlussstelle ist Stuttgart-Zuffenhausen an der A 81. Der internationale Flughafen Stuttgart befindet sich im etwa 30 km entfernten Leinfelden-Echterdingen. Bildung - Schulen
Kindergärten
Feuerwehr Die Freiwillige Feuerwehr Korntal-Münchingen besteht aus zwei Einsatzabteilungen (Korntal und Münchingen) und einer ortsteilübergreifenden Jugendfeuerwehr. Jede Einsatzabteilung hat eine Sollstärke von 50 aktiven Mitgliedern. Die Abteilungen verfügen jeweils über ein Führungsfahrzeug, ein Mannschaftstransportfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug 16/25. Darüber hinaus sind bei der Abteilung Korntal ein Löschgruppenfahrzeug 16/12 und eine Drehleiter 23/12, sowie bei der Abteilung Münchingen ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 stationiert. Ansässige Unternehmen Die FARO Europe GmbH hat ihren Firmensitz in Korntal-Münchingen. Das Unternehmen produziert portable 3D-Messtechnik. Die Kreissparkasse Ludwigsburg betreibt jeweils eine Filiale in Korntal und in Münchingen, die beide zur Regionaldirektion Ditzingen gehören. Zusätzlich ist bei der Filiale in Korntal ein Gewerbekundencenter angesiedelt. Kultur und Sehenswürdigkeiten
Evangelische Brüdergemeinde Korntal Die Evangelische Brüdergemeinde Korntal ist eine selbständige christliche Gemeinde, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts in Kooperation mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg seit 1819 in Korntal bei Stuttgart besteht. Geschichte Um 1800 gerieten Christen des Pietismus durch die in die Kirche hineinwirkende Aufklärung in schwere Gewissensnöte. Herzog Friedrich II. von Württemberg setzte die neue Richtung in der Kirche mit allen Mitteln durch:
Gesangbuch und kirchliche Ordnungen für Taufe und Abendmahl wurden den Gedanken der Aufklärung entsprechend abgeändert. Landesbürger evangelischer Konfession wurden auch mit Geld- und Körperstrafen gezwungen, die neuen Ordnungen anzunehmen. Beamte und Pfarrer, die nicht scharf genug vorgingen, erfuhren „allerhöchste Missbilligung“ oder wurden abgesetzt. Nicht wenige pietistisch gesinnte Bürger Württembergs sahen sich gezwungen, das Wagnis der Auswanderung auf sich zu nehmen.
Diese Situation legte es einem führenden Mann unter den Pietisten, dem Leonberger Notar und Bürgermeister Gottlieb Wilhelm Hoffmann, nahe, dem König und seiner Regierung einen Vorschlag zur Eindämmung dieser Auswanderungswelle zu machen. Zu diesem Zweck reichte er am 28. Februar 1817 eine Eingabe ein, in der er dem König die Bitte unterbreitete, die Auswanderung durch Gründung unabhängiger religiöser Gemeinden innerhalb der Grenzen des Landes einzudämmen. Nach vielen Verhandlungen entsprach König Wilhelm I. von Württemberg am 1. Oktober 1818 dem Vorschlag Hoffmanns. 1819 unterzeichnete er die Fundationsurkunde für die Bildung einer Brüdergemeinde auf der Markung Korntal. Inhalt dieser Urkunde war die Erlaubnis, dass sich in der neuen Gemeinde Familien aus Württemberg niederlassen könnten, die in ihrer Religionsausübung frei sein sollten. Das Augsburger Bekenntnis war die Grundlage ihrer religiösen Überzeugung. Im Laufe des Jahres 1819 zogen 68 Familien nach Korntal. Gottlieb Wilhelm Hoffmann gab seine Ämter in Leonberg auf und wurde Vorsteher der Korntaler Gemeinde. Sein Anliegen war der Aufbau einer Gemeinde nach dem Vorbild der neutestamentlichen Gemeinden. Nach Korntal zuziehen konnten zunächst nur Mitglieder der Brüdergemeinde. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 wurden die Korntaler Sonderrechte zum Großteil aufgehoben, das heißt es konnten dann auch Nichtmitglieder der Brüdergemeinde zuziehen. So entwickelte sich stetig eine kleine landeskirchliche evangelische Gemeinde, die aber zunächst von der Nachbarkirchengemeinde Weilimdorf betreut wurde. Die Gründung einer eigenen landeskirchlichen Kirchengemeinde führte erst in den 1950er Jahren zum Erfolg. Am 23. März 1955 wurde die Evangelische Kirchengemeinde Korntal gegründet, die heute zum Kirchenbezirk Ditzingen gehört. Seit 1955 bestehen somit in Korntal zwei eigenständige kirchliche Körperschaften des öffentlichen Rechts nebeneinander. Die landeskirchliche evangelische Kirchengemeinde erbaute sich 1958 bis 1959 dann die heutige Christuskirche. Gemeindeordnung Die Grundordnung von 1819 formuliert: „Es ist das Bestreben der Brüdergemeinde, eine brüderliche und tätige Gemeinschaft zu sein, die der Urgemeinde möglichst ähnlich ist, zu einer persönlichen Entscheidung für Christus ruft, das Priestertum aller Gläubigen verwirklicht, die anvertrauten Werke der Liebe verwaltet und fördert und für den wiederkommenden Herrn bereit ist. Sie weiß sich mit allen im Glauben verbunden, die sich zu Jesus Christus als ihrem Herrn bekennen.“ Das Gemeindeleben wird von folgenden Grundgedanken geprägt:
Einrichtungen Gemeindearbeit Die Gemeinde wird vom Brüdergemeinderat geleitet. Ihm gehören nur Männer an. Neben musikalischen Veranstaltungen bestehen etwa 40 Hauskreise. Diakonische Einrichtungen Zur Verbesserung der finanziellen Situation wurden eine Reihe von diakonischen Einrichtungen gegründet:
Jugendhilfe
Gottlieb-Wilhelm-Hoffmann-Werk In diesem Bereich werden die mehr wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe der Gemeinde zusammengefasst. Diese sind:
Orientierungsjahr Für junge Menschen in der Berufsfindungsphase wurde ein Orientierungsjahr als eine 10-monatige Begleitung mit biblischem Unterricht, Betriebspraktika, Gemeindemitarbeit und evangelistischen Einsätzen eingerichtet. Tochtergemeinde Wilhelmsdorf Der König wollte die Ausbreitung der Gemeinde nur dann erlauben, wenn ein nationaler Zweck damit verbunden war. So entstand 1826 in Wilhelmsdorf ein landwirtschaftliches Großprojekt mit einer lebendigen Zweiggemeinde. Bahnhof Korntal Der Bahnhof Korntal liegt in Korntal-Münchingen am Streckenkilometer 3,6 der Württembergischen Schwarzwaldbahn und ist der Ausgangspunkt der Strohgäubahn. Er wird von der S-Bahn Stuttgart und von Zügen der Württembergischen Eisenbahngesellschaft bedient. Geschichte Die Evangelische Brüdergemeinde Kornthal zählte in den 1860er Jahren rund 600 Einwohner. Da Pietisten erst 1819 die Gemeinde auf dem Rittergut Kornthal gründeten, besaß sie nur eine sehr kleine Gemarkung. Viele der Einwohner arbeiteten auswärts und nutzten nach der Eröffnung der Württembergischen Zentralbahn 1847 den Bahnhof Zuffenhausen. Als der Landtag den Bau der Schwarzwaldbahn durch das Strohgäu am 13. August 1865 genehmigte, stand die Errichtung einer Station Korntal dennoch nicht fest. So ist der Anschluss an das Schienennetz auch den Bürgern der größeren Gemeinde Weil im Dorf zu verdanken, die die königliche Regierung um einen Bahnhof bat, um nicht wirtschaftlich benachteiligt zu sein.
Als erste und vorerst einzige Station zwischen Zuffenhausen und Ditzingen eröffnete die Königlich Württembergische Staatsbahn am 23. September 1868 den Bahnhof Kornthal – später auch Kornthal-Weil im Dorf genannt. Das zweistöckige Empfangsgebäude mit seinen rötlichen Sandsteinen existiert noch. Nach der Rechtschreibreform im Jahr 1904 änderten sich der Ortsname und somit auch der Stationsname in Korntal beziehungsweise Korntal-Weil im Dorf. Ab 1898 setzten sich mehrere Gemeinden für den Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Zuffenhausen oder Ludwigsburg durch das nördliche Heckengäu nach Pforzheim ein. Von Pforzheim als Endpunkt sah das Eisenbahnkomitee schnell ab. Ebenso hätte Münchingen nicht berücksichtigt werden können, wenn die Bahnlinie in Ludwigsburg abgezweigt wäre. Um weiter einzusparen, wurde der Ausgangspunkt erst in Korntal errichtet. Am 13. August 1906 nahm die Württembergischen Nebenbahnen AG die Strecke bis Weissach in Betrieb. Seit 30. Dezember 1926 verkehrte die Städtische Straßenbahn Feuerbach von Feuerbach nach Gerlingen. Sie ermöglichte den Fahrgästen aus und nach Weil im Dorf eine bequemere Reisemöglichkeit und ersparte den weiten Fußweg. Dadurch verzeichnete der Bahnhof Korntal sinkende Fahrgastzahlen. Die Bezeichnung Korntal-Weil im Dorf verschwand. Zum 1. Dezember 1937 stellte die Deutsche Reichsbahn den zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Zuffenhausen und Korntal fertig. Die Elektrifizierung von Zuffenhausen bis Leonberg erfolgte am 15. Mai 1939. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich Korntal endgültig zu einem Wohnvorort von Stuttgart entwickelt. Am 30. Juni 1958 verlieh das Innenministerium dem Ort das Stadtrecht. Inzwischen lebten über 8.000 Einwohner in der einstigen Brüdergemeinde. Im Mai 1962 Jahren stellte der Verkehrswissenschaftler Professor Walther Lambert dem Stuttgarter Gemeinderat seine Pläne für ein S-Bahnnetz für die Landeshauptstadt vor. Es sollte auch den 1940 eingerichteten elektrischen Vorortbetrieb Stuttgart–Weil der Stadt ablösen. Mit der Eröffnung der S-Bahnlinie S6 am 1. Oktober 1978, setzte die Deutsche Bundesbahn die Ideen um. Der Strohgäubahn hingegen, drohte immer wieder die Stilllegung, aufgrund mangelnder Fahrgäste. Auch ihre Elektrifizierung und Eingliederung in das Netz der Stadtbahn Stuttgart war geplant. Durch Investitionen der Landkreise Ludwigsburg und Böblingen blieb sie bestehen. Bahnbetrieb Den Bahnhof bedienen die Linien S6 und S60 der S-Bahn Stuttgart und Züge der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG). An Gleis 1, dem Hausbahnsteig, halten die S-Bahnen Richtung Leonberg und in der Hauptverkehrszeit die Züge der WEG auf ihrem Weg von Feuerbach Richtung Hemmingen. Gleis zwei dient durchfahrenden Zügen. An Gleis 3 halten die S-Bahnen und in der Hauptverkehrszeit die Züge der WEG Richtung Zuffenhausen. Gleis 4 verfügt über keinen Bahnsteig und wird ebenfalls von durchfahrenden Zügen genutzt. Gleis 7 ist ein Kopfgleis, dessen Bahnsteig mit dem Hausbahnsteig verbunden ist. Hier starten die Züge der WEG Richtung Hemmingen. Der Bahnhof Korntal entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 4. Münchingen (Adelsgeschlecht) Münchingen ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechtes. Die Familie gehört zum Uradel im Glemsgau. Herkunft Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Geschlecht mit Rüdiger von Münchingen im Jahre 1157. Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit Heinrich von Münzingen genannt Keller, der um 1260 genannt wird Münchingen, das Namen gebende Stammhaus der Familie, gehört heute zur Stadt Korntal-Münchingen im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Es wird 1130 erstmals urkundlich in der Zwiefalter Chronik erwähnt Ausbreitung und Linien Von den vier Söhnen des Stammvaters Heinrich von Münzingen konnte der zweite Sohn, Hugo Franz († 1313), den Stamm dauerhaft fortsetzen. Seine Söhne Reinhard und Werner teilten das Geschlecht in zwei Linien. Die von Werner begründete jüngere Linie erlosch 1491 mit dem Tod seines Urenkels Wilhelm. Die ältere, von Reinhard begründete Linie, wurde von seinem älteren Sohn Werner II. fortgesetzt.
Von den frühen Familienmitgliedern traten mehrere in den Dienst der Kirche, aber auch in weltliche Orden und Organisationen. Die Familienoberhäupter standen vom 14. Jahrhundert an fast ununterbrochen im Dienst des regierenden Hauses Württemberg und bekleideten einflussreiche Hof- und Militärämter. Friedrich Benjamin von Münchingen starb 1658 als herzoglich württembergischer Kammerherr und Stallmeister. Die Nachkommen von Werner II. in der 10. Generation waren die Brüder Siegfried und Ludwig.
Siegfried Freiherr von Münchingen (* 1776) war königlich württembergischer Generalleutnant und Oberststallmeister. Sein Bruder Ludwig Freiherr von Münchingen (* 1765) wurde großherzoglich badischer Kammerherr und Oberst. Er war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Charlotte von Pflugk und in zweiter Ehe mit Octavie von Flachslanden. Aus ersterer kam Amalie Freiin von Münchingen (* 1797), die 1822 den herzoglich sachsen-coburg-gothaschen Landesoberjägermeister Freiherr von Wangenheim heiratete. Aus zweiter Ehe kamen neben den drei Töchtern, die Freiinen Antonie (* 1814), Camille (* 1819) und Adelheid (* 1823), ein Sohn, der Freiherr Anton von Münchingen (* 1823). Antonie Freiin von Münchingen heiratete 1832 den königlich württembergischen Kammerherrn und fürstlich hohenzollern-hechinger Oberforstmeister Rudolph Freiherr Hiller von Gärtingen. Der Freiherrentitel wurde von Angehörigen der Familie auf Grund der Zugehörigkeit zur schwäbischen Reichsritterschaft geführt. Besitzungen Das Stammhaus Münchingen wurde Mitte des 15. Jahrhunderts gegen den in der Nähe gelegenen Rittersitz Ditzingen eingetauscht. Im 17. Jahrhundert gelangte ein Teil ihrer Stammgüter wieder in Familienbesitz. Friedrich Benjamin von Münchingen wurde 1652 von Herzog Eberhard von Württemberg mit dem Rittergut zu Münchingen belehnt 1397/1398 wurden Wilhelm und Hug von Münchingen je zur Hälfte mit Hochdorf (heute Ortsteil von Remseck am Neckar) mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit belehnt. Es blieb bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Besitz derer von Münchingen. Wegen ihrer hohen Verschuldung verkauften Franz Karl von Münchingen und seine beiden Brüder Wolfgang Ludwig und Eberhard Friedrich mit herzoglichem Einverständnis ihren Hochdorfer Besitz im Jahr 1709 für 20.000 Gulden an Philipp Heinrich von Tessin. Wegen des Besitzes von Hochdorf und von Gut und Schloss Münchingen, das 1733 an die von Harling verkauft wurde, gehörten die Herren von Münchingen im 18. Jahrhundert zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Neckar-Schwarzwald des schwäbischen Ritterkreises. Ebenfalls im 18. Jahrhundert waren sie wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Schlossgut Bittenfeld, verkauft 1700 an die von Nettelhorst, im Ritterkanton Kocher immatrikuliert. Wappen Das Wappen zeigt in Silber einen aufgerichteten, gekrönten, schwarzen Löwen. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken der Löwe wachsend. Wappengeschichte Das Wappen erscheint auf Abdrücken von Petschaften.
In Johann Siebmachers Wappenbuch (1605) kehrt der Löwe nach links mit weißen Flämmlein an der Brust. Im Supplement zu Siebmachers Wappenbuch ist der Löwe im Schild und auf dem Helm oben weiß und unten schwarz nach links gekehrt. Bei Konrad Tyroff, Wappenbuch des gesammten Adels des Königreichs Baiern (1842), ist der obere Teil des aufwachsenden Löwen auf dem Helm mit beiden Vorderpranken silbern, der untere Teil schwarz. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Korntal-Münchingen aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Evangelische_Brüdergemeinde_Korntal aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Bahnhof Korntal aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Münchingen_(Adelsgeschlecht) aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Das Rathaus in Münchingen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Mussklprozz. |