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Gedern ist eine südhessische Kleinstadt im Nordosten des Wetteraukreises und grenzt direkt an den Vogelsbergkreis an. Sie liegt ca. 50 km nordöstlich von Frankfurt am Main am Rande des Vogelsberges.

War Gedern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert eher landwirtschaftlich geprägt, profitiert es heute von einer Vielzahl an Geschäften und Supermärkten, sowie dem Naherholungsgebiet Gederner See und dem touristisch erschlossenen Vogelsberg.

Die Stadt Gedern in ihren heutigen Grenzen entstand im Jahre 1972 durch die Gebietsreform in Hessen. Die heutigen Stadtteile Mittel-Seemen, Nieder-Seemen, Ober-Seemen, Steinberg und Wenings wurden im Zuge der Gebietsreform eingemeindet und in den Wetteraukreis aufgenommen.

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Geografische Lage

Die Stadt Gedern befindet sich im Nordosten des Kreises Wetterau, etwa in der Mitte Hessens. Sie liegt in einem Tal und an den dazugehörigen Hängen von Ausläufern des Mittelgebirges Vogelsberg, ungefähr in der Mitte zwischen Fulda (37 km) und Frankfurt am Main (50 km). Sie ist Teil des Naturparks Hoher Vogelsberg. Gedern liegt auf einer Höhe von 357 m.

Stadtgliederung und Gemeinden

Gedern besteht aus den Stadtteilen Gedern, Mittel-Seemen, Nieder-Seemen, Ober-Seemen, Steinberg und Wenings. Im Norden grenzt Gedern an die Stadt Schotten (Vogelsbergkreis), im Nordosten an die Gemeinde Grebenhain (Vogelsbergkreis), im Osten an die Gemeinde Birstein (Main-Kinzig-Kreis), im Süden an die Gemeinde Kefenrod, in Südwesten an die Stadt Ortenberg sowie im Westen an die Gemeinde Hirzenhain.

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Mittelalter

Gedern wurde 780 erstmals in einer vom Kloster Lorsch ausgestellten Urkunde als "Gewirada" erwähnt. 797 schenkte Regniher die Gederner Marienkirche samt 18 Hörigen dem Kloster Lorsch. 1000 n. Chr. wird Gedern in einer Fuldarer Urkunde als "Gewiridi" erwähnt, 1187 wird "Wenings" erstmals in einem Besitzverzeichnis der Johanniter zu Nidda erwähnt. 1247 fiel Gedern nach dem Tod Gerlachs von Büdigen an die von Breuberg und Trimberg. Erbberechtigt waren die Geschlechter Kempenich, Ysenburg und Breuberg.

1316 belehnte Erzbischof Balduin von Trier Eberhard III. von Breuberg mit der Gerichtsbarkeit von Gedern und der Hälfte des Ortes. 1320 wird Ober-Seemen erstmals als "Ober-Siemene" erwähnt, als Luther von Isenburg in einer Urkunde den Verkauf des "Zehnten" bestätigt. Das Landgericht Gedern fiel 1327 an Trimberg. 1336 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Wenings die Stadtrechte. Die erste Pestwelle suchte Gedern in den Jahren 1348-1352 heim. Die Verleihung der Markt- und Stadtrechte an Konrad von Trimberg für den Ort "Gaudern" (Gedern) durch Kaiser Karl IV. erfolgte 1356. Die Linie Trimberg starb 1376 aus und "Gaudern" (Gedern) fiel an Eppenstein-Königstein.

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1381 verpfändete Eberhard von Eppenstein das Gederner Gericht an Engelbert von Lißberg und an die Herren von Hanau und Schlitz. 1398 fand Gottfried von Eppenstein mit 330 Gulden den Johann von Rodenstein in Lißberg ab; die Herren von Lißberg waren ausgestorben. 1424 waren alle Pfandrechte an Gedern abgelöst, somit war Eppenstein Alleinbesitzer.

Während des Bauernaufstandes 1431 wurden die Eisenhütten von Gedern und Hirzenhain zerstört. 1465 kaufte Eberhard von Eppenstein die Wüstung "Klein Niddern", somit wird auch die Waldschmiede von Gedern urkundlich erwähnt. Wenings wurde im Jahre 1467 zur Festungsstadt erklärt, nachdem die Stadtmauer, fünf Türme sowie drei mächtige Tore fertiggestellt worden sind.

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1468 wird eine Urkunde über die Verleihung der Pfarrstelle in Gedern ausgestellt, abhängige Kirchen sind in Ober-, Mittel- & Niederseemen sowie in Volkartshain. Im Jahr 1497 fiel das Gericht Gedern an das Haus Königstein, sieben Jahre später (1504) schied Böß-Gesäß aus dem Gericht Gedern aus. 1524 wurden Gedern und Wenings lutherisch. 1530 wurde die Eisenhütte am Schmitterberg eingestellt; heute ist noch gut zu erkennen, wo sich der Erzbruch in etwa befand.

Mit Eberhard IV. von Eppenstein-Königstein starb sein Geschlecht in der männlichen Linie aus, und die Herrschaft Gedern fiel somit im Jahre 1535 an Graf Ludwig II. von Stolberg-Werningerode. Am 29. Juli 1568 erhielt die Stadt "Gaidern" durch Kaiser Maximilian II. das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten. 1572 wurde die Eisenhütte "Schmitterberg" an Hirzenhain verpachtet. Die bei den Bauernaufständen zerstörte Eisenhütte Gedern wurde 1585 neu errichtet.

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Neuzeit

1635 erreichte die zweite Pestwelle die Stadt. 1638 wurde die Grafschaft Stolberg geteilt, Gedern wurde Sitz der älteren Linie. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges waren Stadt und umliegende Dörfer fast vollständig entvölkert.

Zwischen 1675 und 1710 baute Graf Ludwig Christian das Schloss Gedern zu seiner Residenz aus. 1678 wurde ein Galgen, 1679 die Brauerei errichtet, 1710 das Rentamt fertiggestellt. Die jetzige barocke Turmhaube, die einen gotischen Spitzturm ersetzte, erhielt die Gederner Kirche im Jahre 1738.

Gedern wurde 1742 Fürstentum, als Graf Friedrich Karl von Kaiser Karl VII. das Fürstenpatent erhielt. Nach dem Aussterben der Linie Stolberg-Gedern im Jahre 1804 fiel Gedern an die Hauptlinie der Grafen zu Stolberg-Wernigerode, die bereits 1806 Gedern durch die Rheinbundakte an das Großherzogtum Hessen abtreten mussten.

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Das Gederner Kirchenschiff wurde 1884 zur Basilika umgebaut. 1888 wurde die Eisenbahnlinie Stockheim-Gedern fertiggestellt.

20. Jahrhundert bis heute

1905 werden die ersten Wasserleitungen in Gedern verbaut, hierbei werden auf der heutigen Frankfurter- und Lauterbacherstraße Mauerreste entdeckt die auf Stadttore schließen lassen, jedoch keine großen. Die steilste in Deutschland zulässige Bahntrasse wird 1906 eröffnet. Sie umfasst die Strecke von Gedern nach Ober-Seemen (Stand 1995). Heute verläuft hier der Vulkanradweg. 1907 wird das Fransecky-Denkmal enthüllt, es musste in den 1960-ern dem Neubau der Volksbank und des Parkdecks weichen. 1925 wird Gedern in den Bund oberhessischer Städte aufgenommen. 1926 zählt Gedern zum Kreis Büdingen. Ebenfalls 1926 erhält Gedern sein Stadtwappen (siehe Artikel Stadtwappen) 1929 wird das Berzirkskrankenhaus erbaut und in Betrieb genommen. Gederns Geschichte während des Nationalsozialismus ist noch nicht aufgearbeitet. Ab 1950 orientiert sich Gedern nach und nach als Familienferienort und wird auch später zum Luftkurort ausgebaut und erklärt. 1952 erwirbt die Katholische Kirche ein Grundstück um ihr Gotteshaus zu errichten, Weihnachten 1954 wird der erste Gottesdienst dort abgehalten.

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1969 verschwistert sich die Stadt Wenings mit der französischen Stadt Nucourt. Nach der letzten Gebietsreform von 1972 wurde die Stadt zusammen mit fünf zeitgleich eingemeindeten Ortsteilen in den Wetteraukreis aufgenommen, zu der Großgemeinde Gedern zählen seitdem: Ober- Mittel- & Niederseemen, sowie Steinberg und Wenings und der Weiler Schönhausen (Schönau). 2010 wurde an der Stelle der ehemaligen Synagoge Gederns eine Gedenktafel angebracht.

Wappen

Das Stadtwappen zeigt auf rotem Feld mit zwei silbernen Pfählen zwei einander zugekehrte, pfahlweise gestellte Forellen in verwechselten Farben. 1925/26 forschte man in Gedern nach einem alten Wappen der Stadt, jedoch ohne Erfolg. Im 1885 erschienenen Wappenbuch von Siebmacher wurden auch keine Hinweise auf eine Existenz eines alten Stadtwappens gefunden, im Gegenteil, dort wurde behauptet das Gedern gar kein Wappen habe. Aufgrund dessen wurde ein Antrag auf Erteilung eines Wappens gestellt. Am 21. August 1926 wurde vom Ministerium des Inneren ein Vorschlag mit folgender Begründung unterbreitet, der das Wappen darstellt so wie es noch heute zu sehen ist. Die Begründung des Ministers lautete wie folgt: Das Haus Trimberg, mit dem Gederns Vergangenheit sehr verbunden ist, hätte die Farben rot-weiß gehabt, ebenso wie das Land Hessen. Deshalb solle das Stadtwappen aus einem rot-weiß oder rot-silber gestreiften Schild bestehen. Des Weiteren sollen zwei nach außen gekrümmte Forellen das Wappen zieren. Als im Jahre 1417 in Wernigerode die Erbverbrüderung zwischen dem letzten Wernigeroder Grafen und Graf Botho zu Stolberg stattfand, wehte vom Turm des Wernigeroder Schlosses das Banner mit zwei roten Forellen auf weißem Feld. 1429 starb Graf Heinrich von Wernigerode und dessen Wappen wurde zerbrochen. Somit wurden die roten Forellen des zerbrochenen Wappens vom Minister ebenfalls für das Stadtwappen vorgeschlagen. Am 31. August 1926 wurde dieser Vorschlag durch den Gemeinderat Gederns genehmigt. Des Weiteren passen die Forellen auch sehr gut zur Stadt, da sie symbolisch gesehen sehr gut zum Wasser- und Fischreichtum der Stadt passen.

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Städtepartnerschaften

Seit 1992 (bezogen auf die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags) Gedern ist mit der amerikanischen Stadt Columbia in Illinois verschwistert. Die Städtepartnerschaft hat ihren Ursprung in der Initiative von einigen Einwohnern Columbias, die nach ihren Ahnen forschten. Erst rund 150 Jahre nachdem 156 Leute aus Wernings und Umgebung in die USA (hauptsächlich Columbia und Waterloo) auswanderten wurden Verbindungen in die alte Heimat festgestellt. Dies geschah im Jahr 1990. Bereits ein Jahr später besuchte eine Delegation aus Gedern die Auswanderer in Columbia. Im April 1992 wurde während des Besuchs der Leute aus Columbia ein Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Die offizielle Verschwisterungsfeier war im Mai 1993 in Columbia, Illinois. Des Weiteren ist Gedern mit seit 2004 der polnischen Stadt Polanow verschwistert. Der Stadtteil Wenings ist mit Nucourt in Frankreich verschwistert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Gedern war bis Mitte der 80er Jahre ein wichtiger Industriestandort für die strukturschwache Region des vorderen Vogelsbergs. Es waren mehrere Unternehmen der textil-, holz-, gummi- und metallverarbeitenden Industrie angesiedelt. Derzeit ist aus diesem Bereich nur noch ein größeres metallverarbeitendes Unternehmen tätig. Heute ist Gedern aus wirtschaftlicher Sicht eher unbedeutend. Die vielfältigen Kleinbetriebe des Handels, Handwerks und Gewerbes bilden den Kern der wirtschaftlichen Aktivität. Der größte Bevölkerungsteil geht seiner Erwerbstätigkeit als Pendler in den Ballungsgebieten Rhein/ Main und der Region Gießen nach.

Bildungseinrichtungen

Gedern besitzt seit 1972 eine Gesamtschule mit einem Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig bis zur 10ten Klasse.

Freizeit und Sportanlagen

Der Gederner See zieht im Sommer viele Camper und Badegäste an. Gedern verfügt weiter über ein beheiztes Hallenbad im Sportzentrum am Schmitterberg. Oberhalb des Gederner Sees liegt das Segelfluggelände Gedern. Der so genannte Vulkanradweg verläuft auf der ehemaligen Bahnstrecke Stockheim - Lauterbach (Hessen). Der Vulkanradweg ist Teil des BahnRadweg Hessen, der auf ehemaligen Bahntrassen ca. 250 km durch den Vogelsberg und die Rhön führt. Der ehemalige Bahnhof wird heute als Gaststätte genutzt. Im Ortsteil Ober-Seemen befindet sich das Kinder- und Jugendferiendorf des Landkreises Groß-Gerau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gederner Schloss
Das Gederner Schloss entstand aus einer Befestigungsanlage des 14. Jahrhunderts. Auf einigen Gebäuden die sich auf dem Schlossberg befinden sind die Jahreszahlen der Errichtung eingemeißelt, zumeist sind diese am obersten Stein eines (Tor-)Bogens zu sehen. Anhand dieser Zahlen lässt sich gut erkennen das der Ausbau des Schlossareals in mehreren Etappen geschehen sein muss. Aber gerade durch die Jahreszahlen an den Gebäuden kommen einige Geschichtlich Interessante Fragen auf. So wurde die Torhalle mit der Brücke auf das Jahr 1605 datiert, allerdings wurde die Schlossmauer zum Teil bereits im Mittelalter errichtet. Der Mittelbau des Schlosses stammt aus dem Jahre 1706, fast 100 Jahre nach Errichtung des Torbogens. 1225 wird ein Zeuge Wolfram aus Gedern genannt, deshalb hat sich in Gedern auch der Name Wolframsburg erhalten.

Zu den ältesten Bauten der Schlossanlage zählt die Torhalle mit Brücke, Marstall und das Schilderhaus (1605), der Bau der alten Brauerei gegenüber der Torhalle stammt von 1679, das Das Hauptgebäude entstand in verschiedenen Bauabschnitten, die auf die Jahre 1770 - 1710 datiert sind. Erhalten sind ebenfalls Schmiede und die Remise. Das Schlossanlage liegt in einem englischen Park.

Bewohnt wurden die Gebäude von der Linie Stolberg bis 1927 und diente bis 1945 dem Arbeitsdienst als Unterkunft. Nach Kriegsende wurden in den Gebäuden Heimatlose und Flüchtlinge untergebracht. Am 1. August 1987 kaufte die Stadt Gedern das Schloss mit Nebengebäuden.

Nach umfangreicher Sanierung zog hier 1997 die Stadtverwaltung ein. Im ehemaligen Marstall sind eine Seifensiederei und das Stadtarchiv untergebracht. Im Torbogenhaus befindet sich ein kulturhistorisches Museum.

Weidenkirche
Die Weidenkirche im Stadtteil Steinberg wurde von den Bürgern errichtet, um den Gottesdienst auch in der freien Natur feiern zu können.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • MSC-Gedern 74 e.V. Kartrennen "Großer Preis von Gedern" letzter Sonntag im Mai
  • Internationales Teleskoptreffen Vogelsberg (um Christi Himmelfahrt)
  • Open Air-Konzert im Schlosspark (Anfang Juli)
  • Seefest am Gederner See (Letzter Samstag im Juli)
  • Gederner Stadtlauf (zweites Augustwochenende (Määrt Samstag))
  • Gassemäärt (zweites Augustwochenende)
  • Elvis-Festival am Gederner See (Anfang September)
  • Nickelches-Määrt (1. Adventswochenende)

Regionale Spezialitäten

In Gedern werden die sogenannten Spitzbuben und Beulches gekocht. Beulches sind wurstförmige Kartoffelrollen, die aus roh geriebenen Kartoffeln, gekocht geriebenen Kartoffeln und allerlei, was sich kochen lässt, bestehen. Meistens wird Dörrfleisch in diese Kartoffelmasse gegeben, es kann aber ebenso gut auch Blutwurst sein oder Speck. Man serviert die Beulches, nachdem man sie in Leinensäckchen (Beutelches) gekocht hat, zusammen mit Zwiebelsoße. Spitzbuben werden ähnlich hergestellt.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Das Gederner Schloss"aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland. Der Urheber des Bildes ist Sven Teschke.