Homburg ist die Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises im Saarland. Im örtlichen Dialekt wird der Name Humborch ausgesprochen. Die Universitätsstadt ist mit rund 44.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Saarlandes. Geographische Lage Homburg liegt im Osten des Saarlandes an den Ausläufern des Pfälzerwaldes.
Die westlichen Stadtteile Beeden, Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd und Ingweiler liegen im bzw. am Tal der Blies. Der teilweise verwendete Namenszusatz "(Saar)" (auch: "Homburg/Saar") ist kein offizieller Bestandteil des Stadtnamens und bedeutet nicht, dass Homburg an dem Fluss Saar liegt, sondern ist eine Kurzbezeichnung für das Saargebiet bzw. ab 1935 für das Saarland.
Die nordwestlichen Teile des Stadtgebiets liegen in der großen westpfälzischen Moorniederung, dem Landstuhler Bruch, das sich über 40 Kilometer von Schwarzenbach bis Kaiserslautern erstreckt. Der geographisch tiefste Punkt Homburgs mit 218 m ü. NN befindet sich beim Abfluss der Blies aus dem Homburger Stadtgebiet bei Ingweiler. Die höchste Erhebung ist mit 382 m ü. NN die Einöder Höhe zwischen Kirrberg und Einöd. Stadtgliederung Die Stadt Homburg besteht aus Homburg-Stadt und neun Stadtteilen. Nach dem Alphabet sind das Beeden, Bruchhof-Sanddorf, Einöd, Erbach, Jägersburg, Kirrberg, Reiskirchen, Schwarzenbach und Wörschweiler. Der Stadtteil Einöd teilt sich in Einöd, Ingweiler, und Schwarzenacker. Der Stadtteil Jägersburg unterteilt sich in Jägersburg, Altbreitenfelderhof und Websweiler. Zu Erbach gehören die Ortsteile Lappentascherhof und Johannishof. Zum Doppelort Bruchhof-Sanddorf gehört der Ortsteil Eichelscheid. Die bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform selbstständigen Gemeinden Einöd, Jägersburg, Kirrberg und Wörschweiler besitzen den Status von Gemeindebezirken mit eigenen Ortsvorstehern und Ortsräten, die dem Stadtrat allerdings nur beratend zur Seite stehen. In den Stadtteilen, die vor 1974 schon zu Homburg gehörten, gibt es Ortsvertrauensleute. Klima Der Jahresniederschlag beträgt 907 mm und liegt damit im oberen Viertel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 78 % der Messstellen zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,6mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im mittleren Drittel. In 38 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. Geschichte Erste Siedlungen gab es bereits zur Römerzeit im heutigen Ortsteil Schwarzenacker als wichtige Station an zwei sich kreuzenden Fernstraßen (Metz – Mainz und Trier – Straßburg). An gleicher Stelle befand sich auch eine Siedlung der Mediomatriker. Diese Lesart ist allerdings heute umstritten, besonders nach Münzfunden in der Umgebung.
Die Hohenburg war im 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Homburg. Sie erhielten 1330 von Ludwig dem Bayern für ihre Stadt am Fuße des Schlossbergs die Stadtrechte. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahre 1449 fielen Burg und Stadt an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. Diese bauten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Burg in ein Renaissanceschloss um. In der Reunionszeit ließ der französische König Ludwig XIV. durch seinen Festungsbaumeister Vauban Schloss und Stadt in den Jahren 1679 bis 1692 zu einer starken Festung ausbauen. Die Grundstruktur der Altstadt stammt aus dieser Zeit. Die Festungsanlagen wurden 1697 und nach einem Wiederaufbau ab 1705 im Jahr 1714 endgültig geschleift. Ab 1981 wurden die eindrucksvollen Ruinen auf dem Schlossberg freigelegt und restauriert. Sie sind heute eine Sehenswürdigkeit auf der Barockstraße SaarPfalz. 1755 kam Homburg durch einen Gebietstausch von der Grafschaft Nassau-Saarbrücken zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Zwischen 1778 und 1788 ließ Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem Buchenberg (dem heutigen Karlsberg) bei Homburg Schloss Karlsberg (hist. Schreibweise Carlsberg) errichten. Im Jahr 1779 verlegte er seine Residenz auf den Karlsberg. Am 28. Juli 1793 wurde dieses Schloss von französischen Revolutionstruppen zerstört. In der Folge wurde Homburg und das Linke Rheinufer von französischen Truppen besetzt. Durch die Bestimmungen des Friedens von Campo Formio (1797) wurde Homburg von Frankreich annektiert, was im Frieden von Lunéville (1801) endgültig anerkannt wurde. 1798 wurde die Verwaltung des Gebiets nach französischem Vorbild reorganisiert und damit die Departementseinteilung übernommen. Homburg war daraufhin bis 1814 Kantonstadt im Arrondissement (Unterpräfektur) Zweibrücken des Départements Donnersberg (Département du Mont-Tonnerre). 1816 fiel Homburg an den Rheinkreis des Königreichs Bayern unter König Maximilian I. Joseph, dem jüngeren Bruder Herzog Karls II. August.
Ende 1831 verlegte der Journalist und Herausgeber der liberal-demokratischen Zeitung "Deutsche Tribüne" Johann Georg August Wirth (1798-1848) auf Einladung des ehemaligen Homburger Landkommissärs Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789-1845) seine Wirkungsstätte von München nach Homburg, da dort ein freierer Geist herrschte. Die Region rund um Homburg und dem benachbarten Zweibrücken konnte sich nach dem Wiener Kongress zu einem Zentrum der demokratischen Bewegung entwickeln, da das Königreich Bayern dem Rheinkreis seine durch die französische Revolution von 1789 eingeführten Freiheitsrechte beließ, um so u.a. auch von den für den Staat vorteilhaften Steuergesetzen zu profitieren. Wirth und Siebenpfeiffer waren die Initiatoren des Hambacher Festes; daran erinnert in Homburg seit 1992 der "Freiheitsbrunnen". 1849 wurde die Eisenbahnlinie Ludwigshafen-Homburg(1848)-Bexbach (Ludwigsbahn) fertiggestellt. Durch die territorialen Bestimmungen des Versailler Vertrages (1919) gehörte Homburg von 1920 bis 1935 zum Saargebiet, das mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt Homburg 1944/45 schwere Schäden durch Fliegerangriffe. Der schwerste Angriff, durchgeführt von der Royal Air Force (RAF) und den United States Army Air Forces (USAAF), ereignete sich am 14. März 1945. Dabei kamen 220 Menschen ums Leben. Die Schlossberghöhlen dienten als Luftschutzbunker. Nach dem Krieg lag die Stadt Homburg zunächst in der französischen Besatzungszone, bevor sie 1946 bis Ende 1956 Teil des Saarprotektorats wurde. Am 8. März 1947 wurde unter dem Patronat der Universität Nancy ein Institut d'Études Supérieures de Hombourg eröffnet, aus dem 1948 die Universität des Saarlandes hervorging. Heute befinden sich in Homburg die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Universität des Saarlandes. 1978 begann die Altstadtsanierung und Innenstadterneuerung mit der Anlegung von Fußgängerzonen, Plätzen und Brunnen. Eingemeindungen Im Jahr 1913 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Beeden-Schwarzenbach eingegliedert. Am 1. April 1936 kam die Gemeinde Erbach-Reiskirchen hinzu, ferner am 1. April 1938 die Gemeinde Bruchhof-Sanddorf. Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurden die Gemeinden Einöd, Jägersburg, Kirrberg und Wörschweiler am 1. Januar 1974 eingemeindet. Städtepartnerschaften Homburg unterhält Städtepartnerschaften mit dem französischen La Baule-Escoublac (seit 1984) und mit dem thüringischen Ilmenau (seit 1989). Verkehr Homburg ist durch die Bundesautobahnen 6 (Saarbrücken – Waidhaus) und 8 (Perl (Mosel) – Bad Reichenhall) sowie die Bundesstraße 423 (von der deutsch-französischen Grenze bei Mandelbachtal – Altenglan) an das überregionale Straßennetz angebunden. Der Hauptbahnhof Homburg (Saar) war bis 2007 Systemhalt für ICE-Züge nach Frankfurt am Main, Dresden und Norddeutschland sowie EC/IC-Züge nach Paris, Frankfurt am Main, Stuttgart und Salzburg. Mit Einführung des durchgehenden ICE-Verkehrs Frankfurt-Paris verlor Homburg alle ICE-Halte bis auf die Verbindung nach Dresden; Proteste der Reisenden waren die Folge. Ein gut ausgebauter Schienenregionalverkehr (SPNV) verbindet Homburg mit Kaiserslautern (Pfälzische Ludwigsbahn), Saarbrücken (ebenfalls Pfälzische Ludwigsbahn) und Trier (Saarstrecke) sowie Neunkirchen und Illingen (Pfälzische Ludwigsbahn/Fischbachtalbahn/Primstalbahn). Die S-Bahn RheinNeckar verbindet Homburg mit den Oberzentren Kaiserslautern, Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg. Ansässige Unternehmen Großbetriebe mit Anzahl der Beschäftigten (Stand 2008):
Homburg ist Sitz der Kreissparkasse Saarpfalz sowie der Volksbank Saarpfalz. Behörden Neben der Verwaltung des Saarpfalz-Kreises und der Stadt selbst, befinden sich noch folgende weitere Behörden in der Stadt:
Gerichte In der Stadt befindet sich das Amtsgericht Homburg, das zum Landgerichtsbezirk des Landgerichts Saarbrücken- und OLG-Bezirk des Saarländischen Oberlandesgerichts in Saarbrücken gehört. Die Stadt ist auch Sitz der Saarländischen Notarkammer, deren Präsident der Notar Volker Kawohl ist.
Bildungseinrichtungen In der Stadt ist die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes beheimatet mit dem Universitätsklinikum sowie einem angegliederten Schulzentrum mit 11 Schulen für Gesundheitsfachberufe. Weiterhin gibt es fünf Grundschulen, zwei Erweiterte Realschulen und drei Gymnasien: Saarpfalz-Gymnasium, Gymnasium Johanneum und das Christian von Mannlich-Gymnasium. Das Berufsbildungszentrum BBZ Homburg in der Nähe des Hauptbahnhofes besteht aus mehreren Berufsfachschulen und Fachoberschulen sowie einem Oberstufengymnasium.
Freizeit und Sportanlagen
Kultur und Sehenswürdigkeiten Museen
Bauwerke
Natur Homburg liegt an den Ausläufern des Pfälzerwaldes und hat eine entsprechend große Waldfläche von 3.549 ha, was einem Anteil von 43 % an der Gesamtfläche entspricht. Auf dem Stadtgebiet sind fünf Naturschutzgebiete ausgeschrieben mit einer Gesamtfläche von 3.686 ha (44,6 %): das Closenbruch (zwischen Sanddorf, Bruchhof, Erbach und Homburg), der Jägersburger Wald mit dem angrenzenden 600 ha großen Königsbruch (zwischen Erbach, Bruchhof, Eichelscheid, Vogelbach, Eichelscheiderhof, Waldmohr und Jägersburg), das Felsbachtal, der Höllengraben und das Lambsbachtal.
Zur naturnahen Erholung dient der 325 m hohe Schlossberg mit Spazierwegen, Aussichtspunkten, Spielplatz und den frei zugänglichen Burgruinen. Daneben gibt es den 1982 angelegten Homburger Stadtpark und zwei Naherholungsgebiete: das Naherholungsgebiet Beeden mit Mastau und Beeder Brünnchen sowie das Naherholungsgebiet Jägersburg mit historischer Gustavsburg, Abenteuerpark Homburg (ein Hochseilgarten) und Arboretum. Zudem bietet Homburg ein breites Angebot an Wandermöglichkeiten durch den Kulturpark Homburg wie beispielsweise auf dem Karlsberg mit der Karlslust oder den Kirrberger Rundwanderweg mit der Merburgruine. Homburg ist gut an das überregionale Wanderwegenetz angeschlossen. So liegt Homburg am Verlauf des Saarland-Rundwanderweges, des Fernwanderweges Saar-Rhein-Main und am Westpfalz-Wanderweg Nummer 8, dem Saarpfalz-Wanderweg. Auch die Nordroute der Pfälzer Jakobswege führt von Speyer her kommend durch den Ortsteil Kirrberg – wohl wegen der dortigen Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – weiter nach Hornbach. Regelmäßige Veranstaltungen
Sport
Schloss Karlsberg Schloss Karlsberg wurde 1778–1788 von Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem 366 m hohen Buchenberg (heute Karlsberg) bei Homburg errichtet. Das glanzvolle Schloss in Bruchhof-Sanddorf bestand nur wenige Jahre. Von der Schlossanlage ist heute einzig das Baumagazin erhalten. Geschichte Die Keimzelle des Schlosses Karlsberg war der von Freiherr von Closen 1760 erbaute Louisenhof auf dem Buchenberg bei Homburg, der große Ähnlichkeit mit dem heute noch vorhandenen Königsbrucher Hof in Bruchhof-Sanddorf hatte. Nach seinem Tod fiel der Gutshof an seine Witwe. Nach dem Tod Herzogs Christian IV. 1775 folgte als Landesherr sein Neffe Karl II. August. Zwei Jahre später, am 27. Juli 1777, kaufte Karl II. August für 35.000 Gulden und 60 neue Louis d’or den Louisenhof. Nach Mannlichs Memoiren geschah dieses unter dem Einfluss seiner Mätresse Caroline Auguste von Esebeck, einer Schwägerin der Besitzerin. Zwischen 1778 und 1788 ließ Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem Gelände des Louisenhofes Schloss Karlsberg errichten. Im Jahr 1779 verlegte er seine Residenz dorthin. Am 28. Juli 1793 wurde dieses Schloss von französischen Revolutionstruppen zerstört. Johann Christian Mannlich war der Generalbaudirektor des Herzogs von Zweibrücken und leitender Architekt auf dem Karlsberg. Seine Entwürfe im Stile des Klassizismus entstanden zeitgleich mit dem Schloss in Wörlitz und zählen somit zu den frühesten klassizistischen Gebäuden in Deutschland. Auf Schloss Karlsberg wurde 1787 der bayerische General und griechische Kriegsminister Heinrich Christian von Schmaltz geboren. Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution und auch nach Beginn des 1. Koalitionskrieg (1792–1797) blieb der Herzog aufgrund der ihm von der französischen Regierung versicherten Neutralität in seinem Herzogtum, das von französischen Truppen umgeben war. Nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. sollte auch Karl II. August in Paris der Prozess gemacht werden. Bevor er von französischen Truppen am 9. Februar 1793 gefangengenommen werden konnte, wurde er von einem Bauern aus Rohrbach gewarnt und floh über Kaiserslautern nach Mannheim. In der Folgezeit lebte er im Mannheimer Schloss und in seinem Schloss bei Rohrbach (Heidelberg). Im folgenden halben Jahr war das Schloss abwechselnd in preußischer und französischer Hand. Unter preußischem Schutz wurde begonnen, die Einrichtung über Kaiserslautern nach Mannheim zu evakuieren. Nach der Kapitulation der Französischen Truppen in Mainz zog sich die Entsatzarmee durch das Glantal zurück, es kam zu Plünderungen. Am 28. Juli 1793 wurde das Schloss zur allgemeinen Plünderung freigegeben und am Abend angezündet. Hierfür seien bis zu 100 Wagen Stroh bis aus der Gegend von Metz herbeigebracht worden. Am nächsten Morgen waren die Franzosen abgezogen und die umliegende Bevölkerung begann, die Überreste zu plündern. Der Brand zerstörte hauptsächlich die Gebäude, die der Herzog selbst bewohnt hatte, und die Gebäude, die aus Holz (Fachwerk) waren. Der Karlsberg war in der Folgezeit noch weiter bewohnt. Im November des Jahres 1793 verzeichnen die Kirchenbücher noch Geburten auf dem Karlsberg, die Rechnungen des Hofstaats gehen bis in das Jahr 1797. Am stärksten hatten die Bewohner des Karlsberges unter den Folgen zu leiden. Sie verloren durch die Plünderung ihr Eigentum und durch die Zerstörung ihre Unterkunft.
Nach der Zerstörung zerfielen die Überreste infolge fehlender Erhaltungsmaßnahmen immer weiter. Unter Napoleon wurden die Ruinen der Witwe des Herzogs zurückgegeben, unter der Auflage, die Ruinen bis auf die Erdoberfläche abzutragen. Die Einrichtung des Karlsberges verteilt sich auf den gesamten süddeutschen Raum. Teile wurden nach dem Tod Herzogs Karl II. August versteigert. Der Rest befindet sich unter anderem an folgenden Orten:
Ausstattung Die Ausstattung des Karlsberger Schlosses wurde hauptsächlich von Hoflieferanten des französischen Königs geschaffen. Eine weitere Quelle waren die anderen Zweibrücker Schlösser, aus denen Mobiliar auf den Karlsberg gebracht wurde. Die aufwändig geschnitzten und vergoldeten Sitzgarnituren, Konsoltische, Bilderrahmen sowie Vertäfelungen, Tapetenleisten, Türblätter etc. wurden in erster Linie vom französischen Hofebenisten Georges Jacob gefertigt. Ebenfalls tätig war der Bildhauer François-Joseph Duret. Das Tafelsilber kam von Jean-Jacques Kirstein aus Straßburg. Die Stofftapeten und Möbelbezüge aus Seide oder mehrfarbigen Damasten wurden in Lyon gefertigt. Als Bildhauer waren u. a. Martin-Claude Monot und François-Joseph Duret tätig. Die Entwürfe zum Intérieur schufen Mannlich und Jean-Démosthène Dugourc. Das Paradeschlafzimmer, von dem sich wesentliche Ausstattungsteile in der Residenz München und im Königlichen Schloss Berchtesgaden erhalten haben, enthielt ein aufwändiges Bett à la Romaine, das stilprägend für vergleichbare Möbel des Königs von Frankreich wurde. Bevor es nach Homburg geliefert wurde, wurde das Paradebett im Atelier des Vergolders Menage ausgestellt und erregte dort großes Aufsehen. Die Gartenanlage – Die Karlslust Die Gartenanlage des Schlosses lässt sich in drei Teile aufteilen: den Park am Schloss, die Karlslust und das Hirschwürzloch. Während man bei den Anlagen direkt am Schloss von einem starken barocken Einfluss ausgehen kann, so ist die Karlslust, die im vormals wegen der düsteren wilden Landschaft „Teufelsloch“ genannten Tal erschaffen wurde, mehr ein englischer Landschaftsgarten. Der Erschaffer der Gartenanlage ist nicht genau bestimmbar. Einen Gesamtplan für die Gartenanlage gab es wohl ebenso wenig wie für das Schloss. Mannlich berichtet in seinen Memoiren, dass er verschiedene Entwürfe für einzelne Gartenszenarien geliefert hatte. Auch Friedrich Ludwig von Sckell arbeitete nach eigenen Angaben zwei Mal für den Zweibrücker Herzog, ohne genau die Werke anzugeben. Wohl war auch der Zweibrücker Hofgärtner Johann Ludwig Petri, von welchem auch das barocke Rad des Schwetzinger Schlossparks stammt, an der Planung beteiligt. Des Weiteren dienten als Hofgärtner auf dem Karlsberg Ernst August Bernhard Petri und Bernhard Petri, ebenso Matthias Sckell, ein Bruder von Friedrich Ludwig von Sckell. Die „Herzogskastanien“ waren ein Teil der Karlsluster Gartenanlage, über dem Hirschwürzloch. Die Bäume wurden zur Zeit Herzogs Karl II. August gepflanzt und überlebten die Zerstörung des Schlosses. Sie fielen 1990 dem Orkan „Wiebke“ zum Opfer. Die Bäume mit Esskastanien waren bei der Homburger Bevölkerung sehr beliebt zum Kastaniensammeln. Der sogenannte „Tschifflik-Pavillon“ ist ein Gebäude in der Karlslust. Die ursprüngliche Benennung und Nutzung ist heute unbekannt. Bis zu den Ausgrabungen auf dem Karlsberg in den 1950er Jahren hießen diese Gebäuderuinen Kapelle. Der Pavillon ist ein Gebäude im türkischen Stil, welcher in Kombination mit der „Großen Kaskade“ einen der Höhepunkte der Karlslust bildete. Pate für diese Anlage stand wohl Tschifflik bei Zweibrücken. Bei einer Feuerwerksexplosion am 19. Dezember 1785 verloren mehrere Menschen ihr Leben. Die „Große Kaskade“ hat zehn Steigungen von 1,5 m Höhe und eine Stufenfläche von 10 x 10–15 m. Unweit des Startbeckens der Kaskade sind die Reste des „Großen Bassins“ zur Speisung der Kaskade zu sehen. Aufgrund aktueller Forschungen kann man davon ausgehen, dass die als Tschifflik bezeichneten Ruinen in der Karlslust nicht vom Tschifflik stammen, sondern vom Gebäude, welches sich gegenüber der großen Kaskade auf einer Terrasse befand. Als „Bärenzwinger“ wird ein kreisrunder Ring mit 19 halbrunden „Käfigen“ und einer Loge bezeichnet. In der Mitte befindet sich ein Wassergraben mit einer quadratischen Insel, auf der ein Pavillon stand. Bei der Anlage handelte es sich keinesfalls um einen Bärenzwinger, wie er im Volksmund heißt, vielmehr handelte es sich bei den kleinen „Ställen“ um Volieren. Eine ähnliche Anlage ist heute noch im Schwetzinger Schlossgarten zu sehen. Im Zentrum des Karlslusttales liegen die drei Schwanenweiher. Der oberste runde Weiher ist das Tosbecken der großen Kaskade. Ihm schließen sich zwei weitere Weiher an. Abgeschlossen wird die Anlage durch einen Grabhügel, auf dem sich eine Ruine befindet. In der Mitte des Grabhügels befindet sich eine Nische, die früher mit Muscheln ausgekleidet war und eine Quelle enthielt. Diese Quelle wurde genauso wie die Fontäne in den Schwanenweihern über die große Kaskade gespeist. Der Grabhügel ist ebenso wie der Damm zwischen den Weihern mit Findlingen verkleidet. Die Anlage hat Ähnlichkeit mit dem Kastell im Schwetzinger Park, das zur gleichen Zeit gebaut wurde. Der Karlsberg heute Das einzige Gebäude der Schlossanlage, das heute noch bewohnt ist, ist das Baumagazin. Ebenso wie die anderen Gebäude am Fuße des Berges blieb es von der Zerstörung verschont. In der Folgezeit wurde es als Brauerei und Forsthaus genutzt, bis es schließlich von der Karlsberg Brauerei aufgekauft, renoviert und anschließend als Direktorenvilla genutzt wurde. Das heutige Gebäude hat nur noch geringe Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Zustand. Das Gebäude ist kürzer, die Dachform ist nicht mehr die ursprüngliche, und die Aufstockung am einen Ende stammt aus der Zeit der Nutzung als Forsthaus. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Homburg aus
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der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Homburg Saar Blick vom Schlossberg" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Lokilech. |