Bexbach ist eine saarländische Stadt im Saarpfalz-Kreis. Sie hat etwa 18.000 Einwohner und grenzt mit dem Stadtteil Höchen an das Land Rheinland-Pfalz. Namensgebung Den Namen erhielten sowohl die Stadt, als auch der durch sie fließende Fluss, von dem Ritter von Beckensbach. Die Einwohner werden "Bexbacher" genannt. In Saarländischer Mundart nennen sich die Bexbacher "Betschbacher" und die Stadt entsprechend "Betschbach". Geographische Lage Die Stadt Bexbach liegt im Saarpfalz-Kreis zwischen den beiden Kreisstädten Homburg und Neunkirchen und etwa 25 km nordöstlich der Landeshauptstadt Saarbrücken. Der Höcherberg, auf dem die Ortsteile Frankenholz und Höchen liegen, ist die höchste Erhebung im südöstlichen Saarland. Klima Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Bexbach beträgt 8–9 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 750–800 mm. Die wärmsten Monate sind Juli und August; die kältesten Januar und Februar. Nachbargemeinden Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bexbach:
Stadtgliederung Die Stadt Bexbach entstand am 1. Januar 1974 im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform aus den Gemeinden Mittelbexbach, Oberbexbach, Frankenholz, Höchen, Niederbexbach und Kleinottweiler. Der ehemals zu Bexbach gehörende Ortsteil Ludwigsthal wurde der Kreisstadt Neunkirchen zugeordnet. Erste urkundliche Erwähnung fanden Bexbach im Jahre 1219, 1221 der heutige Stadtteil Kleinottweiler, 1261 Höchen. Ober- und Niederbexbach wurden hingegen erst 1310 beurkundet. Ab dem 14. Jahrhundert nutzten die Einwohner ein hohes Vorkommen an Eisenerz, ab dem 16. Jahrhundert auch an Kohle. Die Bevölkerungszahl war gering, Adelige und Angehörige geistlicher Vereinigungen waren vertreten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das gesamte Stadtgebiet von marodierenden Truppen nahezu vollständig zerstört. 1648 wurde der Westfälische Frieden geschlossen. In diesen Verträgen wurde festgelegt, dass die Grafschaft Nassau-Saarbrücken, zu der auch Bexbach gehörte, an Frankreich überging. Die mittlerweile menschenleere Gegend wurde erst 1683 mit einigen Familien, vorwiegend aus Lothringen, wiederbesiedelt. Im Jahre 1697 erhielten die ehemaligen Landesherren ihre frühere Souveränität über Land und Leute zurück. 1755 wurde die Meierei Mittelbexbach als Bestandteil der Grafschaft Nassau-Saarbrücken anerkannt. 1789 brachte die Französische Revolution neue Hoffnungen für die unter der Feudalherrschaft leidenden Menschen. Die Revolutionskriege leiteten eine neue gesellschaftliche und staatliche Ordnung ein. 1793 teilte die französische Verwaltung die Mairie (Bürgermeisterei) Mittelbexbach der Mairie Limbach zu. 1797 trat seitens des französischen Staates eine erste Verwaltungsreform in Kraft. Folglich entstand 1798 das département de la sarre mit 31 Kantonen. Die 600 Einwohner Bexbachs gehörten größtenteils zu dem Kanton Waldmohr. Als ausnahmslose Amtssprache wurde französisch eingeführt.
Nach der endgültigen Niederlage Napoleons bei Waterloo wurde 1816 das Stadtgebiet dem Rheinkreis des Königreichs Bayern zugeordnet. 1848 erhielt Mittelbexbach wieder eine eigene Bürgermeisterei, zu der auch schon damals die Nachbarorte gehörten.
Der Bahnhof Bexbach, der älteste Bahnhof des Saarlandes, wurde als bayerisch-pfälzischer Endbahnhof der Pfälzischen Ludwigsbahn errichtet. Heutzutage wird er als Station der Strecke Homburg–Neunkirchen betrieben. 1849 stellte die Eröffnung der Ludwigsbahn durch die gleichnamige Gesellschaft neue Perspektiven für die Einwohner dar. Somit zeichnete sich von einem auf den anderen Tag eine bedeutende Verbesserung der Infrastruktur auch für Homburg und Neunkirchen ab. Die Lebensumstände verbesserten sich deutlich. Neben der Arbeit im Bergwerk arbeiteten viele Bewohner zusätzlich auf eigenen Bauernhöfen. So entstand der Begriff "Bergmannsbauer". Die einzelnen Viertel wurden größtenteils an die Wasser- und Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Als erste Schule entstand die Pestalozzischule und etwa zeitgleich das Rathauser.
Im Ersten Weltkrieg wurde das Saargebiet von dem Deutschen Reich abgetrennt und der Landkreis Homburg verkleinert. Jener Landkreis war von nun an Grenzkreis des Saargebietes, das am 1. März 1935 wieder zu Deutschland zurückkehrte. Die kommunalpolitischen Verhältnisse wurden neu geordnet. So entstand am 1. April 1937 die Großgemeinde Höcherberg aus den Gemeinden Höchen, Oberbexbach (mit Frankenholz) und Mittelbexbach (mit Ludwigsthal). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Großgemeinde aufgelöst. Die vormaligen Gemeinden Mittelbexbach, Oberbexbach, Höchen, Frankenholz und Niederbexbach erhielten ihre Selbständigkeit zurück. Die wiedergewonnene Autonomie stärkte die Wirtschaft in den Gemeinden. Mittelbexbach erhielt 1951 ein eigenes Wappen und wurde 1955 in Bexbach umbenannt. Da das Saarland zwischen 1945 und 1956 erneut unter französischer Verwaltung stand, fand 1955 wiederum eine Saarabstimmung statt. Dem Ergebnis zufolge wurde das Saarland als zehntes Bundesland in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert. 1970 wurden Bexbach vom saarländischen Innenminister Ludwig Schnur die Stadtrechte verliehen. Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurden am 1. Januar 1974 der Stadt Bexbach die Gemeinden Niederbexbach, Kleinottweiler, Oberbexbach, Frankenholz und Höchen eingemeindet. Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Vom Bahnhof Bexbach aus verkehren auf der Strecke Homburg–Neunkirchen ganztägig Regionalzüge nach Homburg sowie in Gegenrichtung nach Neunkirchen (Saar), Illingen (Saar) und zeitweise auch umsteigefrei nach Saarbrücken. Sie ermöglichen so eine Anbindung an den Fernverkehr der Deutschen Bahn.
Ortsansässige Unternehmen
Bildung
Behörden Das Bundespolizeiamt Saarbrücken hat in dem Gewerbegebiet "Saarpfalz-Park" seinen Sitz. Auch die Diensthundestaffel des Saarpfalz-Kreises ist in jenem Gewerbegebiet ansässig.
Gewerbegiete In Bexbach sind fünf Gewerbegebiete angesiedelt: Bexbacher Industrie und Gewerbegebiet Ost (BIG), 40 Hektar, gefördert mit Mitteln der Europäischen Union Saarpfalz-Park (44 Hektar) Kolling (10 Hektar) Streitweg (3,4 Hektar) Stockwäldchen (5 Hektar) Somit ist im Stadtgebiet eine Fläche von 102,4 Hektar als Gewerbefläche ausgezeichnet.
Bundeswehr Ab dem 17. Mai 1967 war Bexbach Heimat des Fallschirmjägerbataillons 262. 1969 wurde die Reserve-Lazarettgruppe 959 in Bexbach stationiert. Ab 05/1972 war das Jägerbataillon 471 und die Fallschirmjäger-Ausbildungskompanie 7/9 in Bexbach. Ab April 1976 beheimatete die Saarpfalzkaserne das Jägerbataillon 541 (Mob-Stützpunkt), das Jägerbataillon 542 und die Instandsetzungsausbildungskompanie 9/III. Im Zuge eines neuen Standortkonzeptes der Bundeswehr wurde der Standort Bexbach, einschließlich der Sportfördergruppe Bexbach, zum 31. Dezember 1996 aufgelöst. Das Gelände der ehemaligen Saar-Pfalz-Kaserne wurde zu einem Gewerbegebiet (Saarpfalz-Park) umgewidmet. Der über 100ha große ehemalige Truppenübungsplatz wurde bis 2008 als Übungsgelände des Technischen Hilfswerks genutzt und wird seit 2008 von einem privaten Investor als naturnahes Veranstaltungsgelände unter Anderem für Liverollenspiele vermarktet. Flugverkehr Bexbach besitzt einen Flugplatz, der im Jahr 1956 vom damaligen Bürgermeister Aloys Nesseler eröffnet wurde. Am 29. April 1956 starteten die ersten Segelflieger vom Bexbacher Flugplatz aus zu einem Probeflug. Der offizielle Flugbetrieb wurde im Herbst 1956 aufgenommen. Kultur und Sehenswürdigkeiten Blumengarten Saarländisches Bergbaumuseum Unter dem Turm befindet sich eine Schaubergwerksanlage mit historischen und neueren Maschinen. Bergleute haben über Jahrzehnte einen immer wieder erweiterten Stollen gebaut, in dem alte und neue Gewinnungstechniken vorgestellt werden. Die gezeigten Werkzeuge und Geräte zeigen, wie Steinkohle in immer größeren Tiefen und damit unter immer größeren Schwierigkeiten abgebaut wurde. Im Jahre 1994 hat der Verein Saarländisches Bergbaumuseum Bexbach e. V. die Räumlichkeiten von der Stadt Bexbach übernommen. Parks Als Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Oberbexbach besteht die sogenannte "grüne Lunge". In diesem "Stadtpark" sind viele Grünzonen zur Naherholung eingerichtet. Durch den gesamten Park fließt der Bexbach. Auch ein Spielplatz für Kinder befindet sich in der Anlage. Hindenburgturm Als Ende der 1920er Jahre die Wasserversorgung Bexbachs nicht mehr sichergestellt werden konnte, wurde vom Gemeinderat der Beschluss gefasst, einen Wasserhochbehälter mit 200 m³ Fassungsvermögen zu errichten. 1931 wurde mit dem Bau begonnen. Auf Wunsch der Gemeinde sollte das Bauwerk auch als Aussichtsturm und Grubenmuseum dienen. Das Außenskelett des Turmes besteht aus acht Eisenbetonsäulen, der Innenschacht aus vier Eisenbetonsäulen, die Wände sind mit Bimsbeton-Hohlsteinen ausgefacht. Der Grundriss beträgt 10×10 m. Der Turm erhielt seinen Namen zu Ehren des ehemaligen Generalfeldmarschalls und damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Die Namensgebung ist bezeichnend für das Streben nach Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich – das Saarland stand damals unter französischer Verwaltung. Bahnhof Bexbach Der Bexbacher Bahnhof, der 1848/1849 als bayerischer Grenzbahnhof zur preußischen Rheinprovinz errichtet wurde, hat das älteste noch erhaltene Empfangsgebäude im Saarland und ist denkmalgeschützt. Lediglich das Gebäude in Homburg wurde 2 Jahre früher erbaut, aber nach dem 2. Weltkrieg durch ein moderneres ersetzt. Der Bahnhof Bexbach beheimatet u.a. ein Museum über die Geschichte des Bahnhofes und der Gruben am Höcherberg. Die alte Wartehalle dient dem "Chor Gleis 1" als Heimat und ist das neue Vereinsheim der Modellbahnfreunde Bexbach e.V., die sich um den Erhalt und Pflege des Bahnhofes bemühen. Wanderwege Die Stadt Bexbach hat Anteil an zahlreichen Wanderwegen des Saarwald-Vereins, darunter dem Höcherbergweg und dem Saarland-Rundwanderweg. Seit März des Jahres 2007 hat die Stadt Bexbach einen Rundwanderweg angelegt, der 37,75 km lang ist und durch alle Stadtteile führt. Der Weg kann auch in mehreren Etappen erwandert werden, da insgesamt vier Querverbindungen eingerichtet wurden. Von Oberbexbach startet der Wanderweg mit der Markierung grün-gelbes Kreuz des Pfälzerwald-Vereins, der über Johanniskreuz und Neustadt an der Weinstraße bis nach Ludwigshafen am Rhein führt. Die Grafschaft Saarbrücken war ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reiches im deutschen Südwesten mit der Residenzstadt Saarbrücken, das vom Hochmittelalter bis zum Jahr 1801 bestand. Ab 1381 wird die Grafschaft nach der neuen Herrscherfamilie aus dem Haus Nassau auch als Grafschaft Nassau-Saarbrücken bezeichnet. Geographie Das Gebiet der Grafschaft Nassau-Saarbrücken umfasste 1789 die Oberämter Saarbrücken und St. Johann (etwa den heutigen Regionalverband Saarbrücken), das Oberamt Ottweiler (etwa den heutigen Landkreis Neunkirchen), das Oberamt Harskirchen am Oberlauf der Saar (heute Teil des Kantons Sarre-Union), das Amt Jugenheim in Rheinhessen sowie 1/4 an Wöllstein.
Nicht zur eigentlichen Grafschaft Saarbrücken gehörend, aber in Personalunion mit ihr verbunden waren außerdem seit 1527 die Grafschaft Saarwerden und seit 1522 zur Hälfte und seit 1629 vollständig die Herrschaft Lahr im Schwarzwald. Grafen von Saarbrücken Im Jahr 1080 erhielt Graf Sigebert I. von dem Salier-Kaiser Heinrich IV. durch Schenkung den Königshof Wadgassen und wurde, wie es scheint, mit Besitzungen des Hochstifts Metz an der Saar, am Rhein und im Elsass belehnt. Sein Bruder Winither war Abt von Lorsch und königlicher Gegenbischof für das Bistum Worms. Während die geistlichen Söhne Sigeberts, Adalbert und Bruno, als Erzbischof von Mainz bzw. Bischof von Speyer unter Heinrich V. in höchste Ämter aufstiegen, erlangten die weltlichen Söhne bedeutende Kirchenlehen und Vogteien. Von den weltlichen Söhnen gelangte Sigebert II. – er nennt sich 1125 vom Elsass – ins Elsass, Friedrich dagegen nach Saarbrücken. Friedrich nannte sich 1123 als erster Saargaugraf „Graf von Saarbrücken“. Nach 1168 – in diesem Jahr zerstörte Friedrich Barbarossa Saarbrücken und drei weitere Burgen der Grafen – schieden die Saarbrücker aus der Reichspolitik aus. Zwischen 1182 und 1190 fand eine Erbteilung statt, bei der die vorhandenen Güter geteilt wurden. Aus den Besitzungen in Lothringen, am Rhein und um die Burg Zweibrücken entstand die Grafschaft Zweibrücken. Die Saarbrücker und die Zweibrücker Grafen nutzten zunächst das 1135 gestiftete Kloster Wadgassen als Grablege. Um 1212 spaltete sich die Linie Saarbrücken-Leiningen ab. Graf Simon III. erreichte 1227 bei dem Bischof von Metz die Erblichkeit der Metzer Lehen namens seiner ältesten Tochter, musste dem Bischof aber dafür diejenigen Teile der Grafschaft Saarbrücken auftragen, die bisher keine Metzer Lehen waren, so dass nun die ganze Grafschaft Saarbrücken Lehen des Bischofs von Metz wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Metzer Lehnshoheit nur noch Formsache, spielte aber im 17. Jahrhundert bei der Reunionspolitik Ludwigs XIV. wieder eine Rolle. Mit dem Tod Graf Simons III. um 1234 erlosch die männliche Linie der Grafen in Saarbrücken. Nach seiner Tochter Lorette gelangte seine andere Tochter Mathilde in den Besitz der Grafschaft Saarbrücken, die selbst von ihrem Sohn Simon aus erster Ehe mit Simon von Broyes beerbt wurde.
Grafen von Saarbrücken-Commercy Simon IV. erbte von seinem Vater die Herrschaft Commercy an der Maas und 1274 von seiner Mutter Mathilde die Grafschaft Saarbrücken. Unter seinen Nachkommen, den „Grafen von Saarbrücken-Commercy“, bestanden fortan zwei Besitzschwerpunkte: Die französischsprachige Herrschaft Commercy und die deutschsprachige Grafschaft Saarbrücken. Die Grafen begabten 1322 die Doppelstadt Saarbrücken und St. Johann und 1324 auch die Stadt Commercy mit städtischen Freiheiten. Anlässlich einer Erbteilung 1341 verblieb den Grafen nur noch die Hälfte der Herrschaft Commercy, die andere Hälfte fiel an die Herren von Saarbrücken-Commercy, deren Linie bis 1525 bestand. 1354 musste die Grafschaft Saarbrücken mit Ausnahme der Burg Saarbrücken auf drei Jahre an Erzbischof Balduin von Trier verpfändet werden. 1381 starb das Grafenhaus in männlicher Linie aus. Die Erbtochter Johanna, die im gleichen Jahr starb, wurde beerbt von ihrem Sohn Philipp aus der Ehe mit Graf Johann I. von Nassau-Weilburg.
Grafen und Fürsten von Nassau-Saarbrücken Graf Philipp I., der nun folgte, erbte 1371 von seinem Vater Güter des Hauses Nassau an Lahn und Main, 1381 über seine Mutter Johanna die Grafschaft Saarbrücken und die verbliebene Hälfte der Herrschaft Commercy. Seine zweite Ehefrau Elisabeth von Lothringen, deren Grabmal in der Stiftskirche St. Arnual erhalten ist, betätigte sich als Übersetzerin höfischer Romane aus der französischen in die frühneuhochdeutsche Sprache. Philipps Politik zielte auf eine engere Verzahnung der rechts- und linksrheinischen Landesteile, zumindest durch Erwerb von Übernachtungsstationen auf eigenem Gebiet. Er erhielt 1393 das Reichslehen Kirchheim mit Stauf und Jugenheim, 1402 1/6 Anteil an der Burg Nanstein bei Landstuhl, und zu einem unbekannten Zeitpunkt 1/3 an der Burg und Grafschaft Homburg, woraus die Nachkommen durch Zuerwerb weiterer Anteile das Amt Homburg bilden konnten, sowie 1417 1/4 an Wöllstein. Die Nachkommen aus dieser Ehe beherrschten die Grafschaft Saarbrücken durch vier Jahrhunderte hindurch. 1442 teilte sich die Linie in eine rechtsrheinische Linie „Nassau-Weilburg“ und eine linksrheinische Linie „Nassau-Saarbrücken“, die zu der Grafschaft Saarbrücken das Amt Kirchheim und die Hälfte der Herrschaft Commercy übernahm, und 1574 wieder von ihren Weilburger Verwandten beerbt wurde. Die verbliebenen Anteile an der Herrschaft Commercy wurden 1444 für 42.000 Gulden verkauft. 1507 heiratete Graf Johann Ludwig I. Katharina von Moers-Saarwerden, die Erbtochter der Grafen von Moers-Saarwerden, wodurch 1514 die Hälfte und 1527 die gesamte Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Lahr/Schwarzwald in den Besitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken kamen und letztlich gehalten werden konnten. 1574 starb die ältere Linie Nassau-Saarbrücken mit dem letzten katholischen Grafen, Graf Johann IV. (der manchmal auch als Johann III. gezählt wird), aus und wurde von der evangelischen Linie Nassau-Weilburg beerbt. Dort hatte Graf Philipp III. bereits 1526 die Reformation nach lutherischem Bekenntnis eingeführt, die ab 1574 unter seinen Söhnen auch für Saarbrücken und Ottweiler galt. Diese Einführung der Reformation führte dazu, dass das Herzogtum Lothringen die Grafschaft Saarwerden als erledigtes Lehen einzog, wogegen die Grafen vor dem Reichskammergericht klagten. Der Prozess zog sich viele Jahrzehnte hin und endete 1629 mit einem Vergleich, wonach die Orte Bockenheim und Saarwerden ganz und die übrige Grafschaft pfandweise an Lothringen fielen. Gleichzeitig gerieten die evangelischen Gemeinden in der Grafschaft Saarwerden in harte Bedrängnis durch die von Lothringen unterstützte Gegenreformation. Nach dem Tode Graf Wilhelm Ludwigs im Metzer Exil im Jahr 1640 und dem frühen Tode seines ältesten Sohnes Kraft teilten die jüngeren Söhne Johann Ludwig, Gustav Adolf und Walrad die Besitzungen des Familienzweiges im Jahr 1659 unter sich auf. Johann Ludwig erhielt das Amt Ottweiler, Gustav Adolf Saarbrücken und Walrad, der die Linie Nassau-Usingen begründete, Usingen. Für das Amt Ottweiler unter der Herrschaft der Linie Nassau-Ottweiler kam die Bezeichnung „Grafschaft Ottweiler“ in Gebrauch, da die Herrscher den Grafentitel führten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das gesamte Gebiet durch Kriegshandlungen stark zerstört und ganze Landstriche entvölkert. Der Bevölkerungsverlust betrug in der Grafschaft mindestens 60–75 %. Da der Herzog von Lothringen vom Westfälischen Frieden ausdrücklich ausgenommen war, 1677 der Holländische Krieg entsetzliche Verwüstungen des Westrichs mit sich brachte, und Frankreich von 1680 bis 1697 im Gefolge seiner Reunionspolitik die Grafschaften Saarbrücken und Saarwerden annektierte, war das Land bis zum Ende des 17. Jahrhunderts weiteren schweren Belastungen ausgesetzt. Der Wiederaufbau des Landes ging nur zögernd voran, gelang aber ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts, nicht zuletzt befördert durch eine geschickte Ansiedlungspolitik der Grafen (wiederholt wurden französische Hugenotten und evangelische Österreicher ins Land geholt, aber auch katholische Immigranten aufgenommen). 1728 fiel die ganze Grafschaft an die Linie Nassau-Usingen, die 1735 Saarbrücken wieder abteilte. Die Herrscher aus der Linie Nassau-Usingen führten den Fürstentitel. Die Residenzen des Landes (vor allem die Städte Saarbrücken und Ottweiler) wurden durch den fürstlichen Baumeister Friedrich Joachim Stengel unter den Fürsten Wilhelm Heinrich und Ludwig glanzvoll ausgebaut. Um den zunehmenden Geldbedarf des Hofes zu decken, wurden nach 1750 die ertragreichen Steinkohlegruben verstaatlicht und die Eisenhütten an ausländische Gesellschaften verpachtet.
Das Fürstentum wurde 1793 von französischen Revolutionstruppen besetzt. Die fürstliche Familie konnte in den unbesetzten Teil des in Auflösung befindlichen Heiligen Römischen Reiches flüchten. Nassau-Saarbrücken wurde, wie das gesamte Linke Rheinufer, 1798 bzw. 1801 Frankreich einverleibt. Im Ersten Pariser Frieden 1814 fiel Ottweiler an Preußen, während Saarbrücken und Harskirchen bei Frankreich blieben, schließlich kamen 1815 nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses Saarbrücken und Ottweiler zur preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein, die später in der Rheinprovinz aufging, während das ehemalige Oberamt Harskirchen bei Frankreich verblieb. Wappen Das Wappen der Grafschaft entwickelte sich wie folgt: Das Wappen der Grafen von Saarbrücken zeigte einen rotbewehrten, goldbekrönten, silbernen Löwen. Die Grafen von Saarbrücken-Commercy fügten dem Wappen der Grafschaft die silbernen Fußspitz-Kleeblattkreuze auf blauem Grund von Commercy hinzu. Die Grafen von Nassau-Saarbrücken ergänzten das Wappen um den goldenen Nassauer Löwen, so dass das nun quadrierte Wappen zweimal den Nassauer und zweimal den Saarbrücker Löwen zeigte. Die letzten Fürsten von Saarbrücken aus dem Haus Nassau-Usingen führten folgendes Wappen: Im Mittelschild den goldenen Nassauer Löwen belegt mit goldenen Schindeln und weiter (umlaufend im Uhrzeigersinn, beginnend oben): Im blauen Feld den silbernen Löwen der Grafen von Saarbrücken belegt mit den Kreuzen von Commercy, den silbernen Doppeladler in Schwarz der Grafen von Saarwerden, den schwarzen Balken in Gold der Grafen von Moers, das goldene Andreaskreuz in grünem Feld mit goldenen Kreuzen der Grafen von Merenberg, den schwarzen Löwen in Gold der Herren von Mahlberg, den roten Balken in Gold der Herrschaft Lahr und die zwei roten Leoparden in Gold der Grafen von Weilnau. Der silberne Löwe der Grafen von Saarbrücken belegt mit den Kreuzen von Commercy findet sich z. B. im Wappen von Jugenheim, als Teil des Wappens von Harskirchen, Wöllstein und der Stadt Saarbrücken und als Feld im Landeswappen des Saarlandes. Der Regionalverband Saarbrücken hat seinen Sitz im ehemaligen Residenzschloss in Saarbrücken und führt das quadrierte Wappen der Grafen von Nassau-Saarbrücken. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bexbach aus
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