Saarwellingen (französisch Sarrevailingue) ist eine saarländische Gemeinde im Landkreis Saarlouis – rund 20 km nordwestlich der Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen. Ortsteile Ortsteile sind Reisbach, Saarwellingen und Schwarzenholz. Geschichte Das Gemeindegebiet der Gemeinde Saarwellingen wurde 1793 von französischen Revolutionstruppen besetzt und wurde, wie später das gesamte linke Rheinufer, Frankreich einverleibt. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 kam es zur preußischen Rheinprovinz und wurde mit dieser 1871 Teil des Deutschen Reiches. Vor 1783 gab es eine getrennte Entwicklung der Ortsteile. Saarwellingen Ursprünglich war die Herrschaft Saarwellingen Eigengut verschiedener Herren. Im 13. Jahrhundert war der Bann Saarwellingen im Wesentlichen Lehen der Grafschaft Saarbrücken und zu einem geringeren Teil lothringisches Lehen. Erst 1621 trat Lothringen seine Rechte an Nassau-Saarbrücken ab.
Belehnt waren die Edelherren von Saarbrücken in den Linien Ettendorf und Dagstuhl. Nach dem Aussterben der Familie fiel Saarwellingen Mitte des 14. Jahrhunderts ebenso wie die Herrschaft Dagstuhl an die Familien der vier Töchter des letzten Besitzers. Im 16. Jahrhundert besaßen der Graf von Nassau-Saarbrücken nach Einzug der Lehen zweier dieser Familien die Hälfte und die Grafen von Kriechingen (heute Créhange/Moselle) und die Herren von Rollingen (heute Raville/Moselle) je ein Viertel des Ortes Saarwellingen.
Der Rollinger Anteil fiel 1550 durch Heirat an die Kriechinger, die 1659 auch den Anteil von Saarbrücken als Erfüllung von gegen die Grafen von Saarbrücken bestehenden Schulden erwarben und Saarwellingen als freie Rechsherrschaft führten. 1689 kam die Herrschaft durch Heirat an die Grafen von Ostfriesland und ebenso 1726 an die Grafen von Wied-Runkel, bei denen sie bis zur Auflösung des Alten Reiches verblieb.
Verwaltet wurde die Herrschaft Saarwellingen von einem Amt in Saarwellingen. Schwarzenholz Die Herrschaft Schwarzenholz war im 13. Jahrhundert im Besitz diverser Herren. Bedeutendste Herren waren neben der Abtei Fraulautern, der es gelang immer weitere Anteile zu erwerben bis sie in einem Vergleich am 9. Mai 1765 die vollständige Landeshoheit über das Gebiet der reichsunmittelbaren Herrschaft Schwarzenholz erlangte, die Grafen von Saarbrücken. Neben diesen bedeutenden Herren gab es eine Vielzahl von Familien die kleinere Anteile oder Rechte an der Herrschaft besaßen. So die Vögte von Hunolstein, die ihre Güter 1262 dem Kloster verkauften. Weitere Güter hatten die Herren von Kastel inne, die Teile davon an das Kloster verkauften und andere Teile als Mitgift an die Herren von Lewenstein übertrug. Die Herren von Rathsamhausen und von Lichtenberg verkauften im 16. Jahrhundert dagegen ihre Anteile an die Grafen von Saarbrücken. Reisbach Reisbach besteht aus den Ortsteilen Labach und Reisweiler, die bis zur französischen Revolution unterschiedlichen Territorien zugehörten.
Labach war Teil der Herrschaft Schwarzenholz und teilte deren Geschichte. Reisweiler dagegen war Teil der Grafschaft Saarbrücken. Mit der Gebietsreform vom 1. April 1937 wurden die beiden ineinander übergehenden Ortschaften Reisweiler und Labach zu 'Reisbach' zusammengelegt. Nördlich von Labach liegt die Burgstelle der "Alten Burg" Partnerschaften Saarwellingen unterhält Partnerschaften mit dem französischen Bourbon-Lancy, mit dem niederbayerischen Reisbach und mit dem tschechischen Stochov. Verkehr
Schienenverkehr Da die Primstalbahn für den Personenverkehr stillgelegt worden ist, existiert der Bahnhof Saarwellingen nicht mehr. Der Hauptbahnhof Saarlouis und der Bahnhof Dillingen (Saar) sind jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Ebenso wurde die Straßenbahn in den 1950er Jahren zugunsten des Omnibusverkehrs stillgelegt. Öffentlicher Personennahverkehr Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe gut vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien. Mehrere Taxiunternehmen sind ortsansässig. Da die Primstalstrecke für den Personenverkehr stillgelegt worden ist, existiert der Bahnhof Saarwellingen nicht mehr. Der Hauptbahnhof Saarlouis und der Bahnhof Dillingen (Saar) sind jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Ebenso wurde die Straßenbahn in den 1950er Jahren zugunsten des Omnibusverkehrs stillgelegt. Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe gut vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien. Mehrere Taxiunternehmen sind ortsansässig. Flughäfen im näheren Umkreis In einem Radius von 100 km finden sich mehrere Flughäfen, von denen besonders erwähnenswert sind:
Ortsansässige Unternehmen Die Brose Fahrzeugteile GmbH und der Büromöbelhersteller König+Neurath betreiben Produktionsstätten im Industriepark. Außerdem haben sich im Gewerbegebiet John die Firma RESA (Schaltanlagenbau), und einige Ford-Zulieferer niedergelassen. Im Industriegebiet Dickenwald hat sich unter anderem Trumpf Schokolade angesiedelt. St. Blasius und Martinus Die erste schriftliche Erwähnung der Pfarrei datiert ins Jahr 953. In einer Liste der zur Wallfahrt nach Mettlach verpflichteten Pfarreien des Erzbischofs Ruotbert von Trier (931–956) erscheint auch Saarwellingen, damals noch unter dem Namen Wellingen bzw. auf Latein Vailingua. Das Martinspatrozinium weist allerdings auf ein höheres Alter der Pfarrei hin, während der heutige Hauptpatron Blasius von Sebaste erst später dazukam.
Nach verschiedenen Gebietsveränderungen in den vergangenen Jahren (vor allem zum 1. September 2007) zählt die Pfarrei heute etwa 7500 Katholiken. Zum Gebiet der Pfarrei gehört auch ein Großteil des Gebietes des früheren Pfarrei St. Pius Saarwellingen. Die ehemalige Pfarrkirche dieser Pfarrei ist heute eine Filialkirche der Pfarrei St. Blasius und Martinus. Die heutige Pfarrkirche wurde in den Jahren 1898 bis 1900 nach Plänen des Karlsruher Architekten Ernst Brand in gotisierendem Stil errichtet und am 27. Mai 1900 durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum geweiht. Der Grundriss der Kirche stellt ein lateinisches Kreuz dar. Die Apsis in 5/8-Abschluss befindet sich im Osten und beherbergt den Hochaltar mit Tabernakel, während der Zelebrationsaltar infolge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Vierung zwischen Lang- und Querhaus aufgestellt wurde. Das vierjochige Langhaus ist flankiert von jeweils einem nur leicht niedrigeren Seitenschiff.
Im Westen erstreckt sich über die gesamte Raumbreite die Empore für Orgel und Chöre. Außen schließt sich auf der Westseite der von einem südlichen Treppenturm begleitete Hauptturm an, der mit 62,10 m Höhe als der größte Turm des Umlandes gilt. Die heutige Orgel der Blasiuskirche basiert auf zwei Vorgängerinstrumenten aus den Jahren 1903 (Orgelbau Gerhardt, Boppard am Rhein) und 1953 (Orgelbau Haerpfer-Erman, Boulay-Moselle). Sie wurde 1995 von der Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker unter Verwendung von Material aus den Vorgängerorgeln ausgeführt und am Palmsonntag 1995 durch den Freiburger Domorganisten Prof. Ludwig Doerr eingespielt und durch Albert André geweiht. Das Instrument verfügt über 43 Register, verteilt auf drei Manuale (I: Rückpositiv, II: Hauptwerk, III: Schwellwerk) und Pedal. Auffällig ist der im deutschen Sprachraum einmalig hohe Anteil an Zungenstimmen von 10 Registern bei 43 Registern insgesamt. Das Geläute umfasst vier Bronzeglocken aus dem Jahr 1951. Sie wurden von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossen. Ihr Guss war notwendig geworden, da die früheren Geläute während der beiden Weltkriege vom Staat konfisziert und für Rüstungszwecke eingeschmolzen worden waren.
Brose Fahrzeugteile Die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG ist ein Automobilzulieferer. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Coburg. Die Brose Unternehmensgruppe entwickelt und produziert im Jahr 2011 an weltweit 52 Standorten in 23 Ländern mechatronische Komponenten und Systeme für Fahrzeugtüren, -sitze und Karosserie. Zu den Kunden zählen über 40 Automobilhersteller sowie weitere Automobilzulieferer. Das Familienunternehmen beschäftigte weltweit im Jahr 2011 über 19.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete die Brose Gruppe einen Umsatz in Höhe von 4 Milliarden Euro. Die Gesellschaft ist unter anderem Hauptsponsor der Brose Baskets Bamberg. Firmengeschichte Am 4. März 1908 eröffnete Max Brose in Berlin ein Handelsgeschäft für Automobilzubehör, wobei er auch Generalvertreter des Karosseriebau-Unternehmens seines Vaters in Wuppertal war. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte am 14. Juni 1919 in Coburg durch Max Brose und Ernst Jühling, der in Coburg aufgewachsen war, die Gründung der Metallwerk Max Brose & Co. Die Gesellschaft hatte die Rechtsform der offenen Handelsgesellschaft und diente der Fabrikation und dem Vertrieb von Metallwaren, Werkzeugen, Apparaten und Materialien, insbesondere für Kraftfahr- und Flugzeuge. Dazu wurden von der Firma „Metallwaren Haußknecht & Co“ die Mitarbeiter und Gebäude sowie Maschinen in der Ketschendorfer Straße übernommen.
Im Zubehör- und Zuliefererbereich produzierte die Gesellschaft anfangs mit dem Warenzeichen Atlas unter anderem Beleuchtungen für Kraftfahrzeuge, Signalinstrumente, Benzin- und Ölkanister, Wagenheber und Luftpumpen.
Im Oktober 1926 bekam das Unternehmen ein Patent auf den Kurbelantrieb für versenkbare Fenster. Nachdem von der amerikanischen Firma Ternstedt die Rechte zur Nutzung des Patents für die Schlingerfederbremse erworben worden waren, begann 1928 die Serienfertigung mechanischer Fensterheber. Die sogenannten Fenster-Kurbelapparate wurden auch für Omnibusse, Eisenbahn- und Straßenbahnwagen hergestellt. Windschutzscheiben und Entlüftungen erweiterten in den folgenden Jahren die Produktpalette.
Ab 1936 wurde die Produktion auf den 20-Liter-Wehrmacht-Einheitskanister und im Zweiten Weltkrieg auf Aufschlagzünder und Sprenggranaten umgestellt. In dieser Zeit waren bei Brose bis zu 900 Mitarbeiter beschäftigt, unter anderem auch gegen Endes des Krieges 200 sowjetische Kriegsgefangene, für die ein Lager direkt neben dem Werk von der Wehrmacht unterhalten wurde. Im Jahr 1945 wurde die Firma von der amerikanischen Militärregierung für drei Jahre unter Treuhandverwaltung gestellt. Weniger als 100 Mitarbeiter produzierten unter anderem Haushaltsgegenstände wie Herde und Bügeleisen. Eine Produktionserweiterung außerhalb der Automobilzubehörteile erfolgte ab 1953 mit der Herstellung der Reiseschreibmaschine „Brosette“. Nach mehr als 40.000 Maschinen wurde die Fertigung 1958 eingestellt und nach Indien verkauft, um sich auf die Produkte als Zulieferer der Automobilindustrie zu konzentrieren. Insbesondere der Fensterheber, der 1963 erstmals mit elektrischem Antrieb in die Serienfertigung ging, entwickelte sich zum wichtigsten Standbein der Gesellschaft. 1968 startete mit der Herstellung von Sitzbeschlägen für das Verstellen von Rückenlehnen das nächste bedeutende Geschäftsfeld Sitzsysteme. In der Geschäftsleitung gab es ab Mitte der 1950er mehrere Veränderungen. Im Jahr 1956 starb Ernst Jühling und seine Erben schieden als Gesellschafter aus. Nach dem Tod von Max Brose führte ab 1968 die älteste Tochter Gisela Brose die Gesellschaft und firmierte das Unternehmen zur KG um. Drei Jahre später übernahm schließlich Michael Stoschek, Enkel des Firmengründers Max Brose, im Alter von 23 Jahren die Leitung des Unternehmens mit damals zirka 50 Millionen DM Umsatz und rund 1000 Mitarbeitern. 1982 wurde die Gesellschaftsform in Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG geändert.
Im Rezessionsjahr 1974 mit der ersten Ölkrise musste das Unternehmen ein Viertel seiner Mitarbeiter entlassen und stellte die Produktion unter anderem auf Wasserhähne und Beschläge für die Möbelindustrie um. In den folgenden Jahren expandierte aber Brose Coburg wieder und investierte unter anderem 35 Millionen DM in das neue Werk 2 in Coburg, das ab 1983 komplett in Betrieb war.
Damit beschäftigte die Gesellschaft in Coburg 1500 Mitarbeiter. Die 1981 begonnene Produktion von Kunststoffspritzerzeugnissen für die Automobilindustrie wurde allerdings 1989 wieder eingestellt. Weiterentwicklungen waren in den 1980ern der elektronisch gesteuerte Fensterheber mit Einklemmschutz und die elektrische Sitzverstellung sowie der elektronische Positionsspeicher. 1988 erwarb Brose in Coventry die erste ausländische Produktionsstätte. 1990 wurde in Hallstadt, im ersten deutschen Werk außerhalb von Coburg, die Produktion aufgenommen.
In Deutschland folgte 1991 ein weiteres Werk in Gera, das 1997 für eine Just-in-Sequence-Fertigung von Türsystemen nach Meerane, in die Nähe zum Volkswagenwerk Mosel, verlegt wurde. Diesem Konzept aus der Beschaffungslogistik entsprechend entstanden seitdem im In- und Ausland durch Neuaufbau oder Zukauf eine Vielzahl von Produktionsstätten. Die internationale Expansion erfolgte vor allem in Nordamerika und Asien.
Im 21. Jahrhundert wuchs das Familienunternehmen vor allem durch verschiedene Übernahmen. So wurden 2002 die Schließsystem-Aktivitäten der Robert Bosch GmbH übernommen und das neue Geschäftsfeld Schließsysteme aufgebaut. 2004 kam es zum Erwerb des Fensterhebergeschäftes der Maxion Sistemas in Brasilien, ein Jahr später folgte der Kauf von 40 Prozent der Unternehmensanteile an dem türkischen Fensterheber-Hersteller Pressan A.S..
Im April 2008 ergänzte Brose das Produktprogramm um elektrische Antriebe für Fensterheber, Schiebedächer und Gurtstraffer durch den Kauf der Sparte Elektromotoren der Continental AG. Mit dem Aufbau der neuen Geschäftseinheit Motoren wuchs die Anzahl der Beschäftigten von knapp 10.000 auf über 14.000.
Seit 2008 gliedert sich das Unternehmen in die vier Geschäftseinheiten Sitzsysteme in Coburg, Türsysteme in Hallstadt, Motoren in Würzburg und Schließsysteme in Wuppertal. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Jürgen Otto, nachdem Ende 2005 Michael Stoschek aus der Geschäftsleitung ausschied. 2006 trat Brose aus dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie aus und ist seitdem ohne Tarifbindung. Zu Beginn des Jahres 2011 wurde mit SEW-Eurodrive ein Joint Venture gegründet mit den Ziel, Antriebe für die Elektromobilität zu entwickeln. 2011 ist Brose nach Umsatz der fünftgrößte Automobil-Zulieferer der Welt in Familienbesitz. Insgesamt 10 % des Geschäftsvolumens fließen jährlich in die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse, wobei die Entwicklung solcher Produkte im Vordergrund steht, die zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs beitragen. Brose plant in Zukunft seine weltweiten Aktivitäten in Asien zu verstärken. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Saarwellingen aus
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