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Dillingen/Saar ist eine Stadt im Landkreis Saarlouis, Saarland. Sie hat etwa 21.600 Einwohner. Dillingen liegt am Rand des Naturparks Saar-Hunsrück an der Mündung der Prims in die Saar.

Stadtgliederung

Dillingen besteht aus drei Stadtteilen: Dillingen, dem 1936 eingemeindeten Pachten und dem 1969 hinzugekommenen Diefflen. Diefflen ist an der unteren Prims gelegen und hat rund 4.800 Einwohner. Geprägt durch die Nähe zur Dillinger Hütte hat der Stadtteil einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Industriearbeitern.

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Geschichte

Antike

Die gallo-römische Siedlung Contiomagus bestand an der Kreuzung der Fernstraßen Metz-Mainz und Trier-Straßburg, im heutigen Stadtteil Pachten. 275/276 wird Contiomagus im Zuge der Völkerwanderung zerstört und wieder aufgebaut.

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Mittelalter

Die älteste schriftliche Nachricht von "Dillingen" und "Pachten" findet sich in der Urkunde des Trierer Bischofs Albero von Montreuil (1131-1152), wonach 76 Pfarreien der Saargegend, darunter auch "Dullinga" und "Pahta" jedes Jahr an Palmsonntag zum Grabes des Abtes Lutwinus ins Kloster Mettlach an der Saar wallfahren mussten.

1324 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung von Diefflen und 1357 die erste Erwähnung des Alten Schlosses. Dillingen war während des Mittelalters Sitz einer lothringischen Lehnsherrschaft und war bis zum 16. Jahrhundert im Besitz der Herren von Dillingen.

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Neuzeit

Zwischen 1618 und 1648 gab es schwere Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg, vor allem in der letzten Kriegsphase ab 1635. Dazu gesellten sich Hungersnöte und Seuchen. Den überlebenden Bevölkerungsresten blieb kaum noch eine Existenzgrundlage.

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Bei einer Bevölkerungszählung zwecks Besteuerung des deutschen Bellistums des Herzogtums Lothringen im Jahr 1643 wurden in Dillingen inclusive sogenannter Refugierter (Flüchtlinge) noch 18 Menschen gezählt. Während der furchtbaren Jahre von 1632 und 1656 weist das Schöffenbuch von Pachten keinerlei Eintragungen mehr auf, das von Dillingen keine zwischen den Jahren 1633 und 1647.

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Der Abt Philipp Gretsch von Wadgassen berichtet auf einer Kirchenrechnung aus dem Jahr 1652, dass es in der Gegend wegen der großen Hungersnot sogar zu Kannibalismus gekommen sei. Das Gebiet um Dillingen mit dem Amt Siersberg verlor durch den Krieg über 70 % seiner Bevölkerung (Vergleichsjahre: 1590 / 1667).

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Während in anderen Teilen Deutschlands der Dreißigjährige Krieg mit dem Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück 1648 zu Ende ging, schwelte der Konflikt in Lothringen weiter. Dillingen, als Teil Lothringens, lag nicht im Geltungsbereich der Bestimmungen des Westfälischen Friedens.

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Es kam weiterhin zu Überfällen durch marodierende Söldnerheere der Lothringer oder Franzosen. Erst mit dem Frieden von Vincennes bei Paris im Jahr 1661 endete der Krieg zwischen Frankreich und Lothringen. Bei einer Bevölkerungszählung aus dem Jahr 1667 des Amtes Siersberg sind für Dillingen noch 15 und für Pachten 16 Haushaltungen verzeichnet.

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Für das Nalbacher Tal, zu dem Diefflen gehörte, wurden laut Bericht des Nalbacher Maiers an den Trierer Kurfürsten aus dem Jahr 1664/65 nur noch 47 Haushaltungen gezählt (Verlust von 65 % der Vorkriegsbevölkerung).

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1685 erhielt Dillingen durch Ludwig XIV. eine Erlaubnis zur Errichtung von Eisenhütten vor den Toren Saarlouis. Seit dieser Zeit ist die Stadtgeschichte geprägt von der Geschichte der Dillinger Hütte. 1757 wurde die Dillinger Papiermühle gegründet und war bis 1864 neben der Dillinger Hütte wichtigster Arbeitgeber. 1766 fiel Dillingen an Frankreich.

Im Jahr 1789 kaufte Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken zu einem Preis von 225.000 Franken die Herrschaft und erreichte beim französischen König Ludwig XVI. durch "lettres patentes" vom April 1789 aus Versailles die Erhebung der bisherigen Baronie Dillingen zum Herzogtum.

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Infolgedessen wurde begonnen, das bisherige Dillinger Schloss durch Balthasar Wilhelm Stengel zu einer herzoglichen Residenz umzubauen. Durch die Wirren der französischen Revolution mussten der Fürst und die Fürstin von Nassau-Saarbrücken vor den eindringenden Revolutionstruppen fliehen und der französische Staat zog das Herzogtum Dillingen ein.

19./20. Jahrhundert Nachdem Napoleon Bonaparte zur Abdankung gezwungen worden war, wurde mit dem Bourbonen Ludwig XVIII. der erste Pariser Frieden am 31. Mai 1814 geschlossen, laut dessen Bestimmungen Frankreich auf die Staatsgrenzen von 1792 beschränkt wurde.

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Das deutschsprachige Dillingen und Pachten sollten demnach bei Frankreich verbleiben. Nach der endgültigen Niederlage Napoleons bei Waterloo am 18. Juni 1815 und seiner Verbannung auf die Insel St. Helena wurden im zweiten Pariser Frieden Dillingen und Pachten an das Königreich Preußen (Rheinprovinz) übergeben und 1816 in den neugegründeten Kreis Saarlouis eingegliedert.

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Diefflen, das zur Bürgermeisterei Nalbach gehörte, war durch den ersten Pariser Frieden nicht mehr Teil Frankreichs. Es unterstand einer österreichisch-bayerischen Landesadministrationskommission, die am 16. Januar 1814 installiert worden war. Dies war als Provisorium gedacht, da noch nicht abschließend geklärt war, welcher Macht Diefflen als Teil der zurückgewonnenen linksrheinischen deutschen Gebiete zufallen sollte. Das bedeutete, dass die östliche Banngrenze von Dillingen und Pachten und die westliche Banngrenze von Diefflen für mehr als ein Jahr zugleich Staatsgrenze war.

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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Infrastruktur in einem schlechten Zustand. Erst 1840 wurde eine steinerne Primsbrücke errichtet. Mit der Straßenpflasterung begann man in den 1860er Jahren. Der Übergang über die Saar war im Gemeindegebiet durch eine Furt und eine Fähre gewährleistet.

Die nächste Saarbrücke befand sich in Saarlouis. Verzögert durch den Ersten Weltkrieg konnte die erste Saarbrücke erst im Jahr 1929 durch Sir Ernest Wilton, den britischen Präsidenten der Regierungskommission des Saargebietes, dem Verkehr übergeben werden.

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Mit dem Beginn der Panzerplatten-Fabrikation auf der Dillinger Hütte in den 1870er Jahren wuchs der Wohlstand der Gemeinde Dillingen stark an. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 1877 bis zur Jahrhundertwende von 2600 auf 5300. Die Gemeinden Pachten und Diefflen erlebten ebenfalls einen starken Bevölkerungsanstieg und entwickelten sich allmählich von Bauerndörfern zu Industriearbeitersiedlungen mit Nebenerwerbslandwirtschaft.

Im Jahr 1876 zerstörte am 13. August ein Großbrand die größtenteils noch strohgedeckten Bauernhäuser Diefflens zu etwa 50 %. Die Folgen waren so verheerend, dass ein Bericht des Saarlouiser Landratsamtes Diefflen noch im Jahr 1892 als ärmste Landkreisgemeinde einordnete. Bereits im Jahr 1858 war Dillingen an das Eisenbahnnetz (Saarbrücken-Trier) angeschlossen worden.

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1901 wurde Dillingen mit der Eröffnung der Linien Dillingen-Busendorf (heute Bouzonville) und Dillingen-Primsweiler Verkehrsknotenpunkt. Durch den vermehrten Zuzug evangelischer Arbeitskräfte in die bisher rein katholische Gemeinde Dillingen kam es 1908 zur Gründung einer eigenen evangelischen Volksschule, für die 1911-13 ein eigenes Gebäude in der Karcherstraße errichtet wurde.

Ebenfalls in diese Zeit der Prosperität Dillingens, Pachtens und Diefflens fallen die Neubauten der im historistischen Stil errichteten Pfarrkirchen: St. Maximin in Pachten (Neogotik; 1891-92, Turmdachzerstörung durch Orkan 1895, danach Wiederaufbau), Saardom (Hl. Sakrament) (Neoromanik, 1911-13) und evangelische Kirche (neoromanische Einzelformen, 1902, abgerissen 1967) in Dillingen, St. Josef und St. Wendelinus in Diefflen (Neogotik, 1899-1900).

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Im Ersten Weltkrieg wurde Dillingen, als wichtiger Standort der deutschen Rüstungsindustrie (Panzerplattenproduktion der Dillinger Hütte), am 25. August 1915 von ca. 30-35 Flugzeugen der Alliierten angegriffen. Dabei gingen etwa 90 Bomben über dem Gemeindegebiet nieder, von denen aber viele als Blindgänger nicht explodierten. Der Hochofen wurde von zwei Bomben getroffen.

Schwerere Schäden entstanden am Gleisdreieck, in der Merziger Straße und an der Brücke über die Prims. Diesem ersten Bombardement fielen sechs Menschen zum Opfer, 25 Personen wurden verletzt. In der Folgezeit gingen über 170 Bombardements über der näheren Umgebung nieder.

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Dillingen in der Zeit des Nationalsozialismus

Politische Verhältnisse

Durch den Friedensvertrag von Versailles wurde das Saargebiet ab 1920 dem Völkerbund unterstellt und kehrte erst 1935 nach der Volksabstimmung vom 13. Januar zum Deutschen Reich zurück. Bereits am 30.Juni/6.Juli 1932 war in Dillingen eine Ortsgruppe der NSDAP-Saar mit anfänglich 60 Mitgliedern gegründet worden.

Die von Alois Lauer eingereichte Satzung erklärte als Ziel den "Kampf gegen den Materialismus und den volksverhetzenden Judengeist", war ansonsten jedoch eher unpolitisch gehalten.

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Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich kam es in Dillingen zu mehreren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Andersdenkende. Dagegen hatte sich Anfang Oktober 1933 der Widerstand der Dillinger Arbeiterbewegung organisiert, indem die Dillinger SPD-Saar unter ihrem Ortsvorsitzenden Franz Glauben und die KPD-Saar unter Ambrosius Thomaser eine "Antifaschistische Front" gründeten. Dem Bündnis gehörten in der Folgezeit auch Personen anderer Weltanschauungen, darunter auch Links-Katholiken der Vitus-Heller-Bewegung, an.

Im letzten freien Gemeinderat der Gemeinde Dillingen (1932-35) war die NSDAP-Saar auf Anhieb mit zwei Sitzen vertreten, während die übrigen Parteien über 21 Stimmen verfügten (Zentrum 6, Volkspartei 6, KPD 5, Deutsch-Saarländische Volkspartei 2, SPD 1, Arbeiter- und Bauernpartei 1).

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Am 23. November 1933 trat im Gemeinderat Dillingens zum ersten Mal Alois Lauer als Führer der Deutschen Front auf. In der Gemeinderatssitzung vom 13. Dezember 1934 wurde der jüdische Kaufmann Eugen Levy, der auch Mitglied des Kreistages sowie einer der Stellvertreter des Dillinger Bürgermeisters war, mit Stimmenmehrheit aus dem Gemeinderat ausgeschlossen.

Bei der Volksabstimmung am 13. Januar 1935 stimmten im Saargebiet 90,5 % für die Angliederung an das Deutsche Reich, im Kreis Saarlouis 91,19 %, in der Gemeinde Dillingen 87,7 % (Status quo 9,7 %, Frankreich 0,6 %). Das Abstimmungsergebnis hatte zur Folge, dass auch Dillinger Antifaschisten in die Emigration getrieben wurden.

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So floh der Dillinger KPD-Vorsitzende Ambrosius Thomaser noch im Januar nach Frankreich. Nikolaus Schneider (aus Diefflen stammend) und Ludwig Forster flohen nach Spanien, wo sie in den Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime kämpften. Andere Dillinger Oppositionelle wurden in den KZ Flossenbürg oder Dachau inhaftiert. Nach städtischen Angaben verließen allein im Januar/Februar 1935 129 Personen (darunter auch viele Juden) als Emigranten die Gemeinde.

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Der nach der Rückgliederung neu besetzte Gemeinderat beschloss für Dillingen umgehend die politisch motivierte Umbenennung der Hüttenwerkstraße in Joseph-Goebbels-Straße, der Friedrich-Ebert-Straße in Hermann-Göring-Straße, der Heiligenbergstraße und Karcherstraße in Am Platz des 13. Januar, der Johannesstraße in Straße der SA, der Feldstraße in Hans-Schemm-Straße, des Rosengartens in Platz des 13. Januar, der Saarlouiser Straße in Saarlauterner Straße, der Saarstraße in Schlageterstraße, des Schäferweges in Adolf-Hitler-Straße.

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In Pachten wurden folgende Straßen umbenannt: die Nachtweidstraße in Horst-Wessel-Straße, die Marienstraße in Ostmarkstraße, die Maximinstraße in Deutsche-Front-Straße. Ebenfalls 1935 kam es in Diefflen durch den Ortsbürgermeister (1935-40) Hermann Greilach zu Straßenumbenennungen: der Dillinger Straße und der Nalbacher Straße in Straße des 13. Januar, der Grabenstraße in Befreiungsstraße, des Kirchplatzes in Adolf-Hitler-Platz, der Wiesenstraße in Deutsche-Front-Straße.

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Doch auch nach der Volksabstimmung von 1935 war die Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus in Dillingen noch nicht zu Ende. So wurde der Dillinger Sozialdemokrat Jakob Burger 1944 nach einer Anzeige des Sicherheitsbeauftragten seines Betriebes als aktiver Antifaschist vom Volksgerichtshof wegen Sabotage zum Tode verurteilt und in Stuttgart hingerichtet.

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Nach Kriegsende wurde die Göbenstraße zu Ehren Burgers in Jakob-Burger-Straße umbenannt. Die Umbenennung dauerte jedoch nur zehn Jahre bis zur Angliederung an die Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus fielen dem Terror der NSDAP der politische Leiter der Pachtener KPD-Ortsgruppe Johann Schmitt sowie Heinrich Bies (ebenfalls KPD) im KZ zum Opfer.

Die jüdische Gemeinde

Die jüdische Gemeinde Dillingens bestand im Jahr 1928 aus ca. 130 Personen. Die jüdische Gemeinde hatte in den 1920er Jahren in der Schlossstraße ein Haus zur Synagoge umgebaut. Wie auch im übrigen Deutschland wurden 1933 in Dillingen erste Flugblattaktionen durchgeführt, die zum Boykott jüdischer Geschäfte aufriefen.

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1934 kam es zur ersten Schändung des jüdischen Friedhofs an der Gemarkungsgrenze zu Diefflen. Der Druck wurde so groß, dass zahlreiche Juden Dillingen verließen und die jüdische Gemeinde in Dillingen im November 1935 ihre Auflösung als Körperschaft beantragen musste.

Im Dezember 1935 lebten nur noch 11 Juden in Dillingen. Am 9. November 1938 versammelten sich die Dillinger SA und Mitglieder der NSDAP anlässlich der Feier des (gescheiterten) Münchner Hitlerputsches von 1923, um anschließend die Dillinger Synagoge in der sogenannten Reichskristallnacht anzuzünden.

 

Es kam zu Demütigungen und Misshandlungen der wenigen noch verbliebenen Dillinger Juden und Demolierung ihrer Wohnungen und Geschäfte. Wiederum geschändet wurde dabei auch der jüdische Friedhof in Diefflen. Die Zivilgemeinde Dillingen beschlagnahmte im Anschluss an die Aktion von den Dillinger Juden ca. 20 ha Grundbesitz. Die in Diefflen noch wohnenden Juden wurden nach dem Novemberpogrom dazu gezwungen, nach Nalbach umzusiedeln. Am 22. Oktober 1940 wurden sie ins KZ Gurs deportiert.

Zwangsarbeiter

In der Zeit des Krieges wurden in Dillingen 2000-3000 Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten auf der Dillinger Hütte zwangsverpflichtet. Diese Zwangsarbeiter wurden in mehreren Gefangenenlagern unter menschenunwürdigen Bedingungen gehalten. Im Jahr 1962 wurde im hinteren Teil des jüdischen Friedhofes in Diefflen eine Sammelgrabstätte für tote Zwangsarbeiter und deren im Lager geborenen und bald nach der Geburt gestorbenen Kinder angelegt.

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Krieg

Im Vorfeld des geplanten Krieges wurde im Jahr 1937 mit dem Bau des Westwalles begonnen, dessen Bunkerlinie von der belgischen Grenze bis zur Schweiz führt. Einer der in Pachten gebauten Bunker wurde 2008 restauriert und kann besichtigt werden. Im Kreis Saarlouis und damit auch im Dillinger Gemeindegebiet wurde der Westwall rechts der Saar gebaut.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde im Rahmen der Freimachung der Roten Zone die vollständige Evakuierung Dillingens, Pachtens und Diefflens zwangsangeordnet. Bergungsgebiete waren: Köln, Helmstedt, Halberstadt, Köthen-Anhalt, Kassel, Bad Abbach und dessen Ortsteil Gemling in Niederbayern sowie für Diefflen verschiedene Orte in Thüringen und Sachsen.

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Nach dem Westfeldzug wurden im Juni 1940 die Vorplanungen zur Wiederbesiedlung begonnen. Der Rückzug der Bevölkerung war aber erst im Dezember 1940 abgeschlossen.

Die Fliegerangriffe begannen im Jahr 1942. Am 27. August 1944 wurde im Dillinger Bahnhofsgelände ein Munitionszug getroffen. Die darauf folgende Explosion zog sich über eine Stunde hin und richtete im Umkreis schwerste Verwüstungen an. Dabei wurden Eisenbahnschienen aus ihrer Verankerung gerissen und hunderte Meter weit geschleudert. So durchschlug ein Strangstück das Dach des Saardomes.

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Infolge der Invasion der Alliierten am 6. Juni 1944 in Nordfrankreich schob sich die Front ab Mitte November von Westen her gegen Dillingen.

Daraufhin wurde am 20. November 1944 eine zweite Evakuierung der Bevölkerung in die Pfalz, nach Württemberg, Franken und Bayern angeordnet, die mit Beginn des Monats Dezember 1944 durchgeführt wurde. Diese eher planlose Evakuierung wurde allerdings nicht mehr von allen Bevölkerungsteilen mitgetragen. Viele hundert Einwohner zogen es vor, das erwartete Kriegsende vor Ort abzuwarten und versteckten sich bei den zahlreichen Bombenangriffen in Bunkern, Kellern oder Felsenstollen.

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Von Dezember 1944 bis März 1945 waren Dillingen, Pachten und Diefflen Kampfgebiet und mussten in dieser Zeit starke Zerstörungen über sich ergehen lassen. Die US-Amerikaner konnten in der Nikolausnacht (5./6. Dezember) 1944 die Saar überqueren und besetzen Pachten und Dillingen bis zur Dieffler Banngrenze, zogen sich allerdings auf Grund der deutschen Ardennenoffensive wieder auf die linke Saarseite zurück. So wurden Dillingen und Pachten wieder von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Der größte Teil der noch in Dillingen und Pachten verbliebenen Bevölkerung floh daraufhin in Richtung Schmelz, um aus der Kampflinie zu entkommen.

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Anfang März 1945 starteten die US-Truppen wiederum eine Offensive und konnten am 19. März das gesamte heutige Stadtgebiet erobern. Am 10. Juli 1945 wurden die US-Truppen von französischen Besatzern abgelöst. Im gesamten Zweiten Weltkrieg sind in Dillingen und Pachten folgende Opfer zu Beklagen: 465 Soldaten, 323 Vermisste, 30 Zivilisten bei einer Bevölkerungszahl von 14 107 (1938). Nach dem Ende der Kriegshandlungen fielen noch 20 Personen der Explosion von Minen und anderen Sprengkörpern zum Opfer. Bezüglich der Dieffler Bevölkerung starben von 3759 Einwohnern (Stand 1939) 272 als Gefallene und Vermisste sowie 33 Zivilpersonen. Der Zerstörungsgrad der Gemeinde Diefflen betrug 30 %. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadtgebiet zu ca. 60 % zerstört.

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Dillingen nach dem Zweiten Weltkrieg

1947 wurde Dillingen Teil des teilautonomen Saarstaates und 1949 wurde durch die saarländische Landesregierung unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann zur Stadt erhoben. Durch die saarländische Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 wurde Dillingen 1957 politisch und 1959 wirtschaftlich der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen. In Dillingen und Pachten stimmten dabei 3708 Stimmberechtigte für die Annahme des Saarstatuts und 6460 dagegen. In Diefflen befürworteten 1151 das Abkommen, 1447 lehnten es ab. (Der Landesdurchschnitt der Nein-Sager betrug 67,7 %.) 1990 wurde in Dillingen bzw. Pachten eine 2000-Jahr-Feier veranstaltet.

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Wappen

Die Blasonierung des Wappens: Auf blauem Grund eine silberne, gezinnte und gefugte Mauer, darüber ein silberner, goldgekrönter und goldbewehrter Adler mit ausgebreiteten Flügeln und roter Zunge. In der Mauer ein goldenes Tor mit rotem Rand. Darauf einen roten Zickzackbalken, der von einem dreilätzigen, blauen Turnierkragen überragt wird. Das Wappen lehnt sich in seiner Gestaltung an das Wappen der Herren von Siersberg bzw. an das Amtswappen der ehemaligen Prévôté Siersburg an.

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In der Urkunde zur Stadterhebung von 1949 wurde Dillingen von der Landesregierung des Saarlandes unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann das Recht verliehen, dieses Wappen zu führen. Gleichzeitig wurde der Stadt das Recht verliehen, die lothringischen Farben Rot-Gold als Stadtfarben zu führen.

Städtepartnerschaften

  • Creutzwald (Frankreich) seit 1967
  • Hoyerswerda (Deutschland) seit 1988
  • Sutera (Sizilien, Italien) seit 2002

Weitere Patenschaften

  • Patenschaft für das Minenjagdboot Klasse 332 M 1065 "Dillingen".

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Dillingen (Saar) ist ein Bahnknoten an der Saarstrecke der Deutschen Bahn (Saarbrücken-Trier-Koblenz) mit Abzweig der Niedtalbahn ins französische Thionville sowie der Primstalbahn. Am Dillinger Saarufer befindet sich ein Yachthafen. Der teilweise auf Dillinger Gemarkung liegende Saarhafen Saarlouis/Dillingen weist einen Güterumschlag von mehr als 3 Millionen Jahrestonnen auf.

Straßenverkehr

Dillingen ist durch mehrere Anschlussstellen der Bundesautobahn sowie durch Bundesstraßen an das überregionale Straßennetz, nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Frankreich, Luxemburg und Österreich gut angebunden.

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis gut vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien.

Flughäfen im näheren Umkreis

In einem Radius von 100 km finden sich mehrere Flughäfen, von denen besonders erwähnenswert sind:

  • Flughafen Saarbrücken-Ensheim
  • Flughafen Luxembourg-Findel
  • Flughafen Hahn im Hunsrück
  • Flughafen Zweibrücken
  • Saarlouis-Düren als Verkehrslandeplatz für Privatmaschinen

Ortsansässige Unternehmen

Als Industrie- und Gewerbestadt ist Dillingen historisch geprägt von der Stahlindustrie und metallverarbeitenden Betrieben. Beispiele dafür sind die Dillinger Hütte und die Wollschläger Group (Werkzeughandel). Dillingen positioniert sich jedoch auch als Handels- und Dienstleistungszentrum.

Schulen

  1. Grundschule I Römerschule
  2. Grundschule II "Philipp-Schmitt"
  3. Schulkindergarten "Philipp-Schmitt-Schule"
  4. Grundschule III Odilienschule
  5. Grundschule IV Primsschule Diefflen
  6. Erweiterte Realschule Abendrealschule
  7. Albert-Schweitzer-Gymnasium
  8. Integrierte Gesamtschule
  9. Technisch-Wissenschaftliches Gymnasium Dillingen
  10. Technisch-Gewerbliches Berufsbildungszentrum Dillingen
  11. Kaufmännisches Berufsbildungszentrum
  12. Schule für Geistigbehinderte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

  • Museum Pachten
  • Westwallbunker (Pachten)

Kirchen, Kirchliche Gemeinschaften u. ä.

  • Römisch-Katholische Kirchen: Hl. Sakrament (Saardom), St. Johann, Maria Trost, St. Maximin, St. Josef
  • Evangelische Kirche
  • Pfingstgemeinde
  • Neuapostolische Kirche

Altes Schloss

Das Alte Schloss geht auf eine mittelalterliche Gründung zurück. Reste von Fundamenten und aufgehenden Mauerwerks legen nahe, dass es sich um eine polygonale Anlage handelt, die von Wasserläufen umgeben war. Um 1600 erfolgt unter Wilhelm Marzloff von Braubach eine Umgestaltung zu einem prachtvollen Renaissanceschloss, das im Laufe des Dreißigjährigen Krieges bereits teilweise zerstört wird. Ab 1789 baut der nassau-saarbrückische Baumeister Balthsar Wilhelm Stengel die Anlage zu einer Residenz für das neu entstandene Herzogtum Dillingen um. Im Alten Schloss Dillingen finden jährlich der Kunsthandwerkermarkt sowie zahlreiche Konzerte statt. Des Weiteren ist es möglich, im Alten Schloss zu heiraten.

Kunst

Stahlskulpturen (Internationales Stahlsymposium): Anlässlich der 2000-Jahrfeier des Dillinger Stadtteils Pachten fand 1990 das Internationale Stahlsymposium statt, das zeitgenössische Stahlplastiken hervorbrachte, die heute zwischen Dillingen und der Saar frei zugänglich zu besichtigen sind.

Stolpersteine

Am 16. März 2013 wurden in drei Stadtteilen zehn Stolpersteine verlegt. Sie befinden sich in der Düppenweilerstraße 35 in Diefflen, der Heiligenbergstraße 21 und Hüttenwerkstraße 7 in Dillingen und in Pachten in der Straße In der Lach 5. Am 17. März fand eine Gedenkfeier für die ermordeten Dillinger Juden statt. Bislang sind Schicksale von 50 der ca. 150 Dillinger Juden bekannt.

Freizeit

In Dillingen gibt es eine Eisporthalle, ein Hallenbad, Freibad, einen Segelflugplatz und Sporthafen. Der nördlich angrenzende Hüttenwald dient als Naherholungsgebiet. Für Theateraufführungen und Kongresse dient seit den 1960er Jahren die Stadthalle ‎ mir ihrer Vollbühne.


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