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Mauer ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Rhein-Neckar-Kreis. Über die rein lokale Bedeutung als Wohngemeinde mit 3800 Einwohnern hinaus hat Mauer internationale Bekanntheit als Fundort des Homo heidelbergensis.

Mauer liegt im nördlichen Kraichgau am Übergang zum Odenwald an der B 45 im Tal der Elsenz zwischen Heidelberg (17 km) und Sinsheim (13 km) auf einer Höhe von rund 130 bis knapp 240 Meter.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Mauer im Jahre 1048 als „Muron“. Dieser Name bedeutet „Mauer“, wenngleich unklar ist, von welchem Bauwerk der Name abgeleitet ist. Es ist davon auszugehen, dass die erste Ansiedlung im 8. oder 9. Jahrhundert stattfand, da die Nachbargemeinden im Elsenztal ebenfalls um diese Zeit besiedelt wurden.

Der Ort gehörte zum staufischen Reichsland um Wimpfen und gelangte mit der Meckesheimer Zent um 1330 an die Kurpfalz. Als Ortsherren traten im 13. und 14. Jahrhundert die 1208 bis 1374 nachgewiesenen Herren von Mauer auf, anschließend wechselten die Herrschaftsverhältnisse durch Heirat und Vererbung häufig. Genannt werden u.a. die von Rosenberg, von Nippenburg, von Fechenbach, Vick von Reval, von Bettendorf und von Zyllnhardt. Das letzte Adelsgeschlecht, das mit Mauer 1831 belehnt wurde, waren die Freiherren Göler von Ravensburg.

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1522 wurde in Mauer die Reformation eingeführt; wahrscheinlich durch Franz von Sickingen. Während des dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf 1622 von den Bayern und 1634 von den Schweden geplündert. 1689 wurde der Ort vermutlich durch Melacs Truppen niedergebrannt. Im Ort bestand seit dem hohen Mittelalter eine Wasserburg, die jedoch 1778 abgebrochen wurde.

Mauer erlebte durch den Ausbau der Chaussee von Neckargemünd nach Heilbronn um 1780 einigen Auftrieb. Auch Goethe kam auf einer Reise in die Schweiz am 27. August 1797 durch Mauer und hat dem Ort einige Zeilen gewidmet: ...Mauer, liegt freundlich; eine artige Pappelallee führt vom Dorfe zu einem Lusthause. Die Weiber haben eine katholische, nicht unangenehme Bildung; die Männer sind höflich, keine Spur von Roheit; man bemerkt eher eine sittliche Stille. Runkelrüben und Hanf standen allein noch auf den Feldern. Hinter dem Ort findet man eine Allee von Kirschbäumen an der Chaussee, die durch feuchte Wiesen erhöht durchgeht; sie wird mit Kalkstein gebessert.

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Der Abbau von Sand ist in Mauer seit 1584 nachgewiesen und es entstanden zahlreiche große Sandgruben. In der Sandgrube „Grafenrain“ wurde am 21. Oktober 1907 von Daniel Hartmann der sehr gut erhaltene Unterkieferknochen des Homo heidelbergensis gefunden, dessen Alter auf über 600.000 Jahre bestimmt wurde. Die Lage des Fundes in mehreren Metern dicken Sedimentschichten, legt allerdings nahe, dass der Urzeitmensch nicht hier gelebt hat, sondern, dass der Ur-Neckar, der vor einer halben Million Jahren nicht in seinem heutigen Bett, sondern über das Gebiet von Mauer strömte, den fossilen Knochen zusammen mit Sand und Kies hierher transportiert und abgelagert hat. In den Sandgruben von Mauer wurden zahlreiche weitere fossile Knochen gefunden. Der Sandabbau wurde bis in die 1960er Jahre betrieben.

1803 gelangte Mauer an Baden und wurde dem Amt Neckargemünd unterstellt. 1807 wurde ein grundherrliches Amt Mauer errichtet, das direkt dem Oberamt Heidelberg unterstellt war. 1813 fiel Mauer an Neckargemünd zurück, mit dem es 1857 an das Amt Eberbach kam. Seit 1864 gehört Mauer zum Amt Heidelberg, aus dem sich über den Landkreis Heidelberg der heutige Rhein-Neckar-Kreis entwickelte.

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Im 19. Jahrhundert war Mauer immer wieder betroffen von starken Hochwassern der Elsenz. Im Jahre 1862 wurde die Bahnstrecke im Elsenztal in Betrieb genommen, ab dem Jahr 1898 verkehrte ein "Arbeiterzug" nach Heidelberg. 1902 wurde die elektrische Beleuchtung im Dorf installiert. Das erste Auto eines Einwohner Mauers fuhr ab 1920.

Mit Beginn des Krieges 1939 wurden viele männliche Bewohner eingezogen, sodass später Betriebe auf Grund von Arbeitermangel schließen mussten. Am stärksten machte sich der Mangel in der Landwirtschaft bemerkbar, wo verstärkt Frauen auf den Feldern arbeiten mussten.

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Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in Mauer zu Tieffliegerangriffen, deren Ziel die örtliche Leimfabrik war. Ihr größtes Wachstum erlebte die Gemeinde nach 1945. Gleich nach dem Krieg wurden Mauer 416 Heimatvertriebene zugewiesen, denen man anfangs noch nicht einmal Wohnraum zur Verfügung stellen konnte. Im Laufe der Jahre wuchs Mauer immer mehr und entwickelte sich zu einer Wohngemeinde mit guter Infrastruktur und einem lebendigen Vereinsleben.

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1994 wurde Mauer, so wie auch andere Dörfer im Elsenztal, von einem der schlimmsten Hochwasser im 20. Jahrhundert heimgesucht. Dieses führte zum Bau neuer Dämme. Durch den Bau einer Umgehungsstraße durch das „Wiesental“ wurde der Ortskern wieder beruhigt, der zuvor von 48.000 Fahrzeugen am Tag passiert worden war. Des Weiteren wurden in den letzten zehn Jahren zwei große Neubaugebiete angelegt, durch deren Bebauung die Bevölkerungszahl noch einmal stark anstieg.

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf grünem Boden eine rote Mauer mit vier Zinnen.

Schon das Ministerialengeschlecht, das im 13. Jahrhundert die Grundherrschaft über Mauer hatte, führte in ihrem Wappen das "redende" Bild der Mauer. Das Gerichtssiegel des Ortes, das sich seit 1752 nachweisen lässt, zeigte ebenfalls die Mauer. Nach diesen historischen Vorlagen schuf das Generallandesarchiv 1911 das Wappen.

Die Flagge ist Grün-Rot. Seit wann sie geführt wird, ist nicht bekannt.

Das Bevölkerungswachstum in Mauer wurde im 17. Jahrhundert durch den Dreißigjährigen Krieg und die nachfolgenden Franzosenkriege unterbrochen. Verstärktes Wachstum stellte sich um 1780 im Zuge des Chaussee-Ausbaus ein, stagnierte durch Armut in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wuchs rapide ab der Industrialisierung und dem Eisenbahnbau. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Gemeinde zahlreiche Heimatvertriebene auf.

Sehenswürdigkeiten
* Die katholische Kirche St. Bartholomäus wurde 1876 anstelle eines Vorgängerbauwerks von 1772 errichtet und 1950 renoviert.
* Die evangelische Kirche wurde 1896 im Stil der Neogotik nach Plänen von Baurat Hermann Behagel erbaut. Bei einer Renovierung 1957 wurde das Dach vereinfacht.
* Lustschlösschen Sorgenfrei, erbaut 1788 unter Karl von Zyllnhardt am dem Ort gegenüberliegenden Berghang des Elsenztals. Das einstmals außerhalb des Ortes, über eine Chaussee zu erreichende, Schlösschen gilt als einer der kleinsten Feudalbauten im Rhein-Neckar-Gebiet. Heute bildet es den Abschluss der Bebauung am Ortsausgang nach Schatthausen.
* Das heutige Rathaus wurde ursprünglich um 1900 als Schulhaus erbaut. Erst nach dem Abriss des alten Rathauses von 1864 wurde es zum Rathaus umfunktioniert.
* Das Heydtsche Haus ist ein markantes Fachwerkhaus in der Ortsmitte, in dem sich die Bücherei sowie eine Ausstellung zum Homo heidelbergensis befinden.
* Die Sandgrube Grafenrain wurde zum Naturpark umgestaltet und zeigt beispielhaft an einem 25 Meter hohen Geländeschnitt die Sedimentschichtsituation, die der des (heute nicht mehr zugänglichen) Fundortes des Homo heidelbergensis entspricht.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Rathaus von Mauer" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist p.schmelzle.