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Die Gemeinde Brühl hat rund 14.000 Einwohner und liegt im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie ist Teil der Metropolregion Rhein-Neckar, eines Ballungsraums mit 2,4 Millionen Einwohnern.

Das im Jahr 1157 erstmals urkundlich erwähnte Brühl gehörte lange zum Hochstift Speyer und zur Kurpfalz. Das ehemalige Bauern- und Fischerdorf am Rhein entwickelte sich, zusammen mit dem eingemeindeten Rohrhof, nach einer vorübergehenden Phase eigener Industrieansiedlungen (Ziegeleien, Luftschiffbau, Aluminiumverarbeitung) im 20. Jahrhundert zu einem Vorort der im Norden angrenzenden Stadt Mannheim, in der ein Großteil seiner Bewohner beschäftigt ist. Der Ortsname ist keltischen Ursprungs und deutet auf eine am Wasser gelegene Wiese hin.

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Geographie - Lage

Die Gemeinde Brühl besteht aus den beiden Ortsteilen Brühl und Rohrhof. Sie liegt im Nordwesten von Baden-Württemberg im Zentrum des Rhein-Neckar-Raums an der Grenze zu Rheinland-Pfalz am Rhein. Die zu Brühl gehörende 400 Hektar große Kollerinsel, ursprünglich eine durch eine Rheinschleife gebildete Halbinsel, die nach der Rheinbegradigung durchtrennt wurde, ist – neben der Altstadt von Konstanz – eines der beiden linksrheinischen Gebiete Baden-Württembergs. Vom Kraichgau kommend durchfließt der Leimbach das Ortsgebiet in Ost-West-Richtung und mündet in den Rhein.

Brühl grenzt direkt an das nördlich gelegene Mannheim. Im Osten befindet sich Schwetzingen und im Süden Ketsch. Angrenzend an die Kollerinsel liegen westlich die rheinland-pfälzischen Orte Altrip, Waldsee und Otterstadt. Neben Mannheim sind drei weitere Städte nicht weit entfernt: Heidelberg zehn Kilometer östlich, Speyer elf Kilometer südwestlich und Ludwigshafen elf Kilometer nordwestlich.

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Geologie und Nuturraum

Die Wohnbebauung liegt auf einem Hochufer der Niederterrasse im Oberrheingraben. Westlich schließen sich die mehrere Meter tiefer gelegenen Rheinauen an, die sich in Jahrhunderten durch die wechselnden Rheinschlingen herausbildeten. Östlich endet ein Ausläufer des Neckarschwemmkegels. Alle drei Oberflächenformen stammen aus dem Quartär. Die durch Sedimentation entstandenen Kiese wurden im 20. Jahrhundert abgebaut, wodurch mehrere Baggerseen entstanden.

Im Norden der Flussniederung finden sich alluviale Lehmböden und im Süden sowie auf der Kollerinsel Lehme und Sandböden, jeweils mit Ackerzahlen bis 86. Auf der Niederterrasse rund um den Leimbach sind Sand- und Lehmböden mit Ackerzahlen bis 70. Auf den Sand- und Schotterflächen des nördlichen Hochgestades herrschen mäßige diluviale Sandböden vor.

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Die am Rhein gelegenen Gemarkungs-Enklaven Schwetzinger Riedwiesen und Backofen-Riedwiesen stehen wegen ihrer zahlreichen sehr unterschiedlichen Biotope mit hoher ökologischer Bedeutung unter Naturschutz. Zusätzlich sind alle übrigen Flächen der Rheinaue sowie die Kollerinsel als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Auwälder gibt es nur noch in einem schmalen Streifen auf der Kollerinsel sowie in geringem Umfang auf der gegenüberliegenden Rheinseite.

Die Gemarkung erstreckt sich über 1019 Hektar. Davon sind 30 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche, 48 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, 10 Prozent sind Wasserflächen und 9 Prozent sind bewaldet.

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Klima

Das Klima wird zu 65 Prozent durch die Zufuhr von maritimen Luftmassen bestimmt, weswegen auch Winde aus den westlichen Richtungen vorherrschen. Begünstigt durch die geschützte Lage in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Haardt im Westen und Odenwald im Osten sind die Temperaturen sehr mild.

Die nächstgelegene Klimastation in Mannheim maß zwischen 1971 und 2000 eine Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad Celsius und eine Niederschlagsmenge von 668 Millimetern pro Jahr. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 19,9 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 1,8 Grad Celsius. Temperaturen über 30 Grad Celsius sind im Hochsommer keine Seltenheit. Die meisten Niederschläge fallen im Juli und der trockenste Monat ist der Februar.

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Geschichte

Die Ortsnamen

Der in überlieferten Urkunden angegebene Name von Brühl wandelte sich im Lauf der Zeit von Bruowele über Bruwel, Bruel und Priel zu Briel oder Briehel (so wird der Name im örtlichen Dialekt noch heute ausgesprochen). Ab dem frühen 18. Jahrhundert war auch die heutige Variante schon gebräuchlich, setzte sich aber erst im frühen 19. Jahrhundert endgültig durch. Das Wort steht im Mittelhochdeutschen für eine eingefriedete, am Wasser gelegene Wiese und ist keltischen Ursprungs.

Rohrhof wurde urkundlich zunächst als Rorheim und Rohrheim erwähnt. Im 16. Jahrhundert wandelte sich der Name, der für Heim im Röhricht steht, zu Rohrhof.

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Frühgeschichte

Archäologische Funde auf Brühler Gemarkung weisen zurück bis in die Eiszeit. Von Menschen geschaffene Werkzeuge und Scherben stammen aus der Jungsteinzeit. Es ist allerdings nicht gesichert, ob das Gebiet wirklich besiedelt war, oder ob die Funde vom Rhein angeschwemmt wurden. 1906 und 1997 wurden Gräber aus der Frühen Bronzezeit gefunden. Auch aus den folgenden historischen Perioden gibt es mehrere Funde.

Im 1. Jahrhundert überschritten die Römer den Rhein und unter Kaiser Vespasian (69–79) erfolgte die Eingliederung des rechtsrheinischen Rhein-Neckar-Gebiets in das Römische Reich. Im Brühler Raum wurden mehrere Römerstraßen angelegt. In Nord-Süd-Richtung verlief eine Verbindung von Ladenburg über Brühl nach Schwetzingen und weiter durch den Hardtwald. Keine archäologischen Funde, aber schriftliche Hinweise gibt es für eine Fernstraße auf dem rechtsrheinischen Hochufer von Italien nach Britannien. Geschnitten wurden beide durch die West-Ost-Straße von Altrip über den Rhein nach Rohrhof und Wiesloch. An Letzterer befand sich auf einem Hügel bei Rohrhof ein römischer Wachturm aus Holz. Durch die Völkerwanderung im 4. Jahrhundert wurden die Römer zurückgedrängt.

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Geschichte von Rohrdorf bis zur Eingemeindung

In einer Urkunde aus dem Jahr 976 wird – anlässlich einer Schenkung Kaiser Ottos II. an den Bischof von Worms – Rohrhof als "Rorheim" erstmals erwähnt. Die Endung -heim deutet auf eine Gründung während der fränkischen Landnahme hin. Lehensträger waren ab dem 11. Jahrhundert die Grafen von Henneberg.

1152 schenkte der Wormser Bischof den Ort dem Zisterzienserkloster Schönau, das die Siedlung in eine Grangie verwandelte, das heißt, die meisten Häuser wurden abgebrochen und das Ackerland von einem großen Wirtschaftshof aus kultiviert. Das Schönauer Kloster war das Hauskloster der Pfalzgrafen bei Rhein. Im Rahmen der Reformation wurde das Kloster 1558 durch Kurfürst Ottheinrich aufgehoben und der Hof und das Land wurden fortan von der Pflege Schönau verpachtet. Bis zu seiner Eingemeindung 1878 teilte der Hof dann die Geschichte von Brühl.

 

Geschichte von Brühl

Die erste Erwähnung von Brühl als "Bruowele" stammt aus einer Urkunde des Jahres 1157, die ausführt, dass der Bischof von Speyer Günther von Henneberg mit seinem Privatvermögen Brühl erwarb und dem Hochstift Speyer übergab. Die genauen Besitz- und Herrschaftsverhältnisse bis in das 15. Jahrhundert sind unklar. Besitz oder Rechte in Brühl hatten unter anderen die Freiherren von Wiesloch, das Kloster Maulbronn, die Herren von Handschuhsheim, die Edlen von Sickingen und die Herren von Helmstatt. Hans von Helmstatt verkaufte 1423 sein Viertel an Brühl an Kurfürst Ludwig von der Pfalz. Der Ort hatte seitdem mit Speyer und der Kurpfalz zwei Landesherren.

1405 hatten die Herren von Handschuhsheim die drei Speyerer Viertel als Lehen inne; im 16. Jahrhundert erhielten sie auch das Pfälzer Viertel, womit die Ortsherrschaft über Brühl in einer Hand lag. 1600 starben die Handschuhsheimer jedoch aus. Die beiden Lehen erloschen damit und die Herrschaft fiel auf Speyer und die Kurpfalz zurück. Das nun einsetzende, oft zu Reibereien führende Kondominat wurde erst 1709 mit einem Vertrag gelöst, in dem Speyer auf die weltlichen Rechte an Brühl verzichtete. In der Kurpfalz gehörte Brühl zur Kirchheimer Zent.

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1618 löste der zweite Prager Fenstersturz den Dreißigjährigen Krieg aus. Der calvinistische Kurfürst Friedrich V. nahm die ihm angetragene böhmische Königskrone an und zog damit sein Land in die Kriegswirren. Das Kerngebiet der Kurpfalz war über Jahre ein Hauptkampfplatz und wurde vom kaiserlichen Heerführer Tilly mit seinen Truppen aus den spanischen Niederlanden und aus Bayern besetzt. Im späteren Verlauf des Krieges, der sich längst von einem Religions- zu einem machtpolitischen Krieg gewandelt hatte, wechselte Brühl wie alle umliegenden Dörfer mehrfach den Besitzer und hatte unter den schwedischen, den österreichischen und den französischen Truppen und den ihnen folgenden Marodeuren zu leiden.

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Fünfmal oktroyierten die neuen Herren einen Religionswechsel. In den Friedenszeiten hatte die Bevölkerung Tribut für den Sold und die Nahrung der stationierten Soldaten zu leisten. Am Ende des Krieges 1648 hatte Brühl noch 15 Einwohner, der Ort war verwüstet, die mehrfach niedergebrannten Felder waren zum Teil über Jahre nicht bewirtschaftet worden und mussten mühsam neu kultiviert werden. Der eingeleitete Wiederaufbau wurde nur wenig später durch die vom französischen König Ludwig XIV. betriebene, sogenannte Reunionspolitik gestoppt. Im Holländischen Krieg (1672–1679) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) wurde Brühl erneut verwüstet.

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Während des 18. Jahrhunderts verlegte Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und verbrachte die Sommer im nahen Schwetzinger Schloss. Brühl mit seinen Rheinauen war ein Jagdrevier der Hofgesellschaft und für die Reiher-Jagd wurden eigens Areale angelegt. Kurfürst Carl Theodor errichtete 1768 zwischen Brühl und Rohrhof eine Fasanerie für Erbprinz Karl August. Neun Jahre später erbte Carl Theodor die bayerischen Lande seiner Wittelsbacher Verwandten und zog mit dem größten Teil des Hofstaats nach München. Die Fasanerie wurde zunächst noch als Forsthaus genutzt, verfiel dann aber schnell.

Nach der Französischen Revolution wurde die Kurpfalz im Rahmen der Koalitionskriege besetzt und Napoleon Bonaparte ordnete die politische Landkarte in Europa neu. Brühl und Rohrhof wurden badisch, was 1803 im Reichsdeputationshauptschluss bestätigt wurde. 1848 brach im Großherzogtum die Badische Revolution aus. Auch der Brühler Bürgermeister sympathisierte mit den Ideen der Aufrührer und wurde deswegen von der Obrigkeit seines Amtes enthoben. 1878 wurden Brühl und Rohrhof nach jahrzehntelangen Diskussionen vereinigt. Nachdem die Gemeinde in ihrer badischen Zeit vorher dem Amt Schwetzingen angehört hatte, wurde sie 1924 dem Amtsbezirk Mannheim, dem späteren Landkreis Mannheim, angegliedert.

Politisch waren seit den 1860ern die katholisch geprägten Ultramontanen bzw. das Zentrum die stärkste Strömung in Brühl. Bei den Reichstagswahlen 1912 wurden dann die Sozialdemokraten die führende Kraft, bis sie 1924 wieder vom Zentrum verdrängt wurden. Die Nationalsozialisten spielten in Brühl lange Zeit keine Rolle und traten bei Gemeinderatswahlen bis kurz vor Ende der Weimarer Republik nicht an. Bei der Reichstagswahl März 1933 erhielt die NSDAP 29,6 Prozent und die KPD 29,1 Prozent der Stimmen.

Die jüdische Kaufmannsfamilie Rhein wurde 1938 Opfer der nationalsozialistischen Übergriffe. Ihr Geschäft wurde zerstört, das Mobiliar auf die Straße geworfen und angezündet. Die drei Frauen verkauften ihr Anwesen unter Wert und siedelten in die vermeintlich sichere Großstadt Mannheim über. Von dort wurden sie später nach Treblinka und Auschwitz deportiert und ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs wurden beim Unternehmen Schütte-Lanz mehr als hundert Kriegsgefangene – hauptsächlich Franzosen – als Zwangsarbeiter eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg starben 190 Soldaten aus Brühl, 14 zivile Opfer gab es bei Fliegerangriffen. Am 30. März 1945 besetzte ein amerikanischer Panzerverband, vom Norden her kommend, kampflos den Ort.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Brühl zur amerikanischen Besatzungszone. Das Land Baden wurde aufgelöst und die Gemeinde wurde Teil des neugebildeten Bundeslandes Württemberg-Baden, das 1952 im Südweststaat Baden-Württemberg aufging. Obwohl nur relativ wenige Gebäude beschädigt waren, herrschte in der Nachkriegszeit wegen der Beschlagnahme für amerikanische Soldaten, der Aufnahme von ausgebombten Mannheimern und der Zuweisung von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Wohnungsnot vor. Brühl reagierte mit der Ausweisung von Baugebieten und dem Ausbau der gemeindeeigenen Gebäude, so dass zwischen 1948 und 1966 1630 neue Wohnungen entstanden. Politisch wurde in der Nachkriegszeit die CDU die dominierende Kraft in der Gemeinde. Flankierend wurden bis in die 1970er Jahre zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt, wie Klärwerk, Festhalle, Gemeindekindergarten (jetzt "Haus der Kinder"), Schulen, Bäder und Sportplätze. Im Zuge der baden-württembergischen Kreisreform wurde 1973 der Landkreis Mannheim aufgelöst und die Gemeinde Brühl dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis angegliedert.

In der Folgezeit setzte eine Konsolidierung ein. Die Bevölkerung wuchs langsamer als zuvor und die Bauprojekte der vergangenen Jahrzehnte hatten die Gemeindeverschuldung ansteigen lassen. Die Pläne, eine Stadtrechtsverleihung anzustreben, die unter anderem einen verdichteten Ortskern mit Zentrumsfunktion und ein Gymnasium vorgesehen hatten, wurden fallengelassen. Bereits beschlossene Projekte wie ein Bürgerhaus und ein Feuerwehrhaus setzte die Gemeinde nicht um. Einzig im kulturellen Bereich wurde mit der Villa Meixner ein Schwerpunkt gesetzt. Trotz der unterdurchschnittlichen Steuerkraft wurde Brühl 2001 so, als eine von nur sechs Städten und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern in Baden-Württemberg, schuldenfrei. Im Jahr 2007 feierte die Gemeinde ihr 850-jähriges Jubiläum. Der Höhepunkt war der historische Festumzug am 24.Juni mit 1.200 Mitwirkenden und 20.000 Zuschauern.

Religionen

Über die erste Kirche, eine Kapelle in der Nähe des heutigen Friedhofs im Süden des Ortsteils Brühl, berichtet eine Urkunde aus dem Jahr 1435. Der Gottesdienst wurde vom Pfarrer von Ketsch gehalten. Nach 1453 stifteten die Ritter von Handschuhsheim eine Eigenkirche. Nach dem Aussterben der Handschuhsheimer 1600 fiel ihr Lehen und damit ein Viertel von Brühl zurück an die Kurpfalz, die mit Zwang versuchte, den reformatorischen Gottesdienst durchzusetzen. 1607 wurde dem Ketscher Pfarrer verboten nach Brühl zu kommen, trotzdem blieben mehr als zwei Drittel der Brühler katholisch.

In der 1707 in der Kurpfalz durchgeführten Kirchenteilung wurde die mittlerweile stark baufällige Kirche den Reformierten zugesprochen. 1752 erhielten die Katholiken eine eigene Kirche, in der allerdings erst ab 1779 regelmäßige Gottesdienste durch die Franziskaner aus Schwetzingen stattfanden. Mit der Aufhebung des Klosters durch die Säkularisation endeten auch die Messen, bis ab 1852 wieder ein Vikar aus Schwetzingen kam. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen und durch die neue Schutzengelkirche ersetzt. 1903 wurde Brühl zur eigenen Pfarrei erhoben und 1956 erhielt Rohrhof eine eigene Filialkirche. Waren noch 1905 mehr als vier Fünftel der Brühler katholisch, so sank der Anteil besonders nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuzüge und Austritte. 1961 lag der Anteil bei 61 Prozent, 2005 bei 42 Prozent. Die Gemeinde gehört zum Dekanat Wiesloch des Erzbistums Freiburg.

Die reformierte Gemeinde wurde ab 1610 von Schwetzingen aus betreut. Zwar erhielt sie die Brühler Kirche zugesprochen, aber die Zahl der Gläubigen blieb gering, so dass der Gottesdienst in Schwetzingen besucht werden musste. Die baufällig gewordene Kirche wurde 1772 durch einen bescheidenen Holzbau ersetzt, der bereits 1825 wieder abgerissen werden musste. Erst 1888 konnte die kleine evangelische Gemeinde wieder eine Kirche errichten. 1904 erhielt Brühl einen eigenen Vikar und sieben Jahre später wurde es eigenständige Pfarrei mit Zuständigkeit für Ketsch (bis 1968) und Rohrhof. 1996 wurde das evangelische Gemeindezentrum in der Ortsmitte eröffnet. Im 19. Jahrhundert war etwa ein Fünftel der Brühler evangelisch. Der Anteil steigerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf 29 Prozent. Die Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Eingemeindungen

Rohrhof war früher zwar rechtlich selbständig, verfügte aber außer der durch den Stabhalter wahrgenommenen Polizeihoheit über keine eigene Verwaltung. Für die Schul- und Armenversorgung war Brühl zuständig. Brühl stellte daher 1843 den Antrag, den Rohrhof einzugemeinden. Nach einer widersprechenden Stellungnahme des Stabhalters wurde der Antrag jedoch genauso wie bei einem zweiten Anlauf 1854 abgelehnt. Erst eine Denkschrift des Brühler Gemeinderats führte schließlich zu einer Anordnung des badischen Innenministeriums, die am 30. Oktober 1878 die Vereinigung der 4,74 Quadratkilometer großen Rohrhofer Gemarkung mit der 6,59 Quadratkilometer großen Gemeinde Brühl verfügte.

1911 gab es durch den großen Zuzug von Industriearbeitern eine starke Gruppierung, die die Eingemeindung an Brühl rückgängig machen wollte. Stattdessen forderte sie in einem Antrag an das Innenministerium den Anschluss an Mannheim. Dies wurde aber abgelehnt.

1927 stellte die Gemeinde Brühl den Antrag, zu Mannheim eingemeindet zu werden. Die Stadt Mannheim stimmte aber nicht zu, weil sie eine zu starke Nord-Süd-Dehnung der Mannheimer Gemarkung befürchtete und mit Seckenheim, Friedrichsfeld und Neu-Edingen zunächst eine Erweiterung nach Osten vornehmen wollte.

1933/34 entstand im Nordosten von Rohrhof eine Siedlung für I.G.-Farben-Angestellte, die rasch wuchs und in der 1937 bereits mehr als 700 Menschen wohnten. Während des Zweiten Weltkriegs einigten sich Mannheim und Brühl über eine Eingemeindung Brühls. Die Landesplanungsbehörde stimmte aber nicht zu, und so wurde 1944 nur die Siedlung, die heute zu Rheinau-Süd gehört, mit 225 Hektar an Mannheim angeschlossen. Verhandlungen nach dem Zweiten Weltkrieg führten dazu, dass die Gemeinde Brühl 1950 mit 110 Hektar einen Teil der Fläche, insbesondere das Schütte-Lanz-Werk, von der Stadt Mannheim zurück erhielt und ihr eine Entschädigung für entgangene Grundsteuereinnahmen und die Kosten für den Schulbau in der Siedlung gezahlt wurde.

Bei der baden-württembergischen Gemeindereform in den 1970er Jahren gab es zunächst Pläne, eine große Verwaltungseinheit mit Schwetzingen, Brühl, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt zu bilden. Nachdem dies verworfen worden war, wollte Mannheim wegen der funktionalen Verflechtung und der zentralen Leistungen der Stadt die Gemeinden Brühl, Edingen, Heddesheim und Ilvesheim eingemeinden. Letztlich konnte Brühl aber seine Selbständigkeit behaupten.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Brühl (Baden) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Das Kulturzentrum Villa Meixner" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist kyselak.