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Gaggenau ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 8 km nordöstlich von Baden-Baden. Sie ist nach der Kreisstadt Rastatt die zweitgrößte Stadt des Landkreises Rastatt und bildet zusammen mit der südlichen Nachbarstadt Gernsbach ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Karlsruhe.


Urheber: Jörg Bussmann,
Proweb Consulting GmbH

 

Zum Mittelbereich Gaggenau/Gernsbach gehören neben den beiden Städten Gaggenau und Gernsbach noch die Gemeinden Loffenau und Weisenbach.

Die Einwohnerzahl der Stadt Gaggenau überschritt 1970 im Rahmen der Gebietsreform die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1971 beschloss.

Gaggenau liegt beiderseits der Murg in einer Erweiterung des Murgtales an der Straße Rastatt-Freudenstadt (B462, "Murgtalstraße").

Die Murg ist ein rechter Nebenfluss des Rheins in Baden-Württemberg.

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Die Murg entsteht durch die Vereinigung der Flüsse Rechtmurg und Rotmurg im Baiersbronner Teilort Obertal.


Urheber: Jörg Bussmann,
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Beide Flüsse entspringen beim Schliffkopf in Baiersbronn in 875 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Ihr Einzugsgebiet umfasst 637 km².

Sie mündet nach 96 Kilometern bei Rastatt/Steinmauern in den Rhein. Die heutige Flußmündung liegt nach der Rheinbegradigung durch Johann Gottfried Tulla ca. 1,5 Kilometer weiter westlich.

Das Tal wird von der Murgtalbahn durchquert, einer landschaftlich reizvollen Strecke der Eisenbahn. Früher war die Murg eine wichtige Handelsstraße für die Flößerei des Murgtals. Das Holz wurde über die Murg bis Steinmauern geflößt, wo es getrocknet und zu größeren Flößen montiert wurde.

Im Anschluss wurde ein größeres Floß von den Steinmauerer Flößern, die hierauf das Monopol hatten, bis Mannheim über den Rhein geflößt.

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In Mannheim wurden dann noch größere Flöße erstellt und bis in die Niederlande geflößt. Die Murg im Nordschwarzwald ist nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Flüssen Murg im Südschwarzwald und Murg in der Schweiz.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 750 m, der niedrigste Punkt 134 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd Richtung 10,6 km und in West-Ost Richtung 10,3 km.


Urheber: Jörg Bussmann,
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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Gaggenau. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Malsch, Marxzell (beide Landkreis Karlsruhe), Bad Herrenalb (Landkreis Calw), Loffenau und Gernsbach (beide Landkreis Rastatt), Baden-Baden (Stadtkreis) sowie Kuppenheim, Bischweier und Muggensturm (alle Landkreis Rastatt). Das Stadtgebiet Gaggenaus gliedert sich in die Kernstadt und die 7 Stadtteile Bad Rotenfels, Freiolsheim, Hörden, Michelbach, Oberweier, Selbach und Sulzbach.

Zu einigen Stadtteilen gehören weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, so etwa Winkel zu Bad Rotenfels, Mittelberg und Moosbronn zu Freiolsheim, Amalienberg und Ottenau zur Kernstadt Gaggenau sowie Niederweier zu Oberweier.

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Darüber hinaus werden gelegentlich weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Grenzen jedoch nicht festgelegt sind. Die Namen haben sich aufgrund der Bebauung eingebürgert.


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Urheber: Jörg Bussmann,
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Das Ziel der Reichsarmee war es, den Franzosen ein weiteres Vordringen auf deutsche Gebiete (Schwaben, Franken) unmöglich zu machen, was teilweise auch gelang. Eigene offensive Aktionen auf linksrheinische Gebiete fanden aber nicht statt.

Anfang der 1970er Jahre wurden 6 Umlandgemeinden nach Gaggenau eingegliedert, dadurch verdoppelte sich die Einwohnerzahl und die Gemarkungsfläche verfünffachte sich.

1971 wurde Gaggenau Große Kreisstadt.

Sehenswert sind auch der Kurpark und die Schlossakademie im Stadtteil Bad Rotenfels, sowie die Kirche aus dem Jahr 1762, die dem Heiligen St. Laurentius geweiht ist und zu den Kleinodien barocker Baukunst in der Region zählt.

Die Stadtteile Freiolsheim, Hörden, Michelbach, Oberweier, Selbach und Sulzbach sind zugleich Ortschaften im Sinne der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg.

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Ein weiterer Ausfall gegen einen Nebenangriff war weniger erfolgreich und wurde blutig zurückgeschlagen. Da die Verluste der Verteidiger groß waren, suchten sie um einen Waffenstillstand an, um die Verwundeten zu bergen und zu versorgen.


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Catinat willigte einem Waffenstillstand unter der Bedingung zu, dass nur französische Soldaten als Träger benützt werden durften.

Heute gibt es im Stadtgebiet Gaggenaus folgende Kirchengemeinden. St. Joseph Gaggenau, St.Marien Gaggenau, Maria Hilf Moosbronn-Freiolsheim, St. Johann Nepomuk Hörden, St. Michael Michelbach, St. Johannes der Täufer Oberweier, St. Laurentius Bad Rotenfels, St. Nikolaus Selbach, St. Anna Sulzbach und St.Jodocus in Ottenau.

Für diese Ortschaften gibt es jeweils einen vom Volk gewählten Ortschaftsrat, der aus 8 bis 10 Mitglieder zu bestehen hat. Vorsitzender des Gremiums ist der Ortsvorsteher. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

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Gaggenau wurde 1243 unter dem Namen "Gaggenaw" erstmalig urkundlich erwähnt. Älter als die Kernstadt ist u.a. der heutige Stadtteil Bad Rotenfels, der in einem kaiserlichen Schenkungsbrief bereits im Jahre 1041 genannt wurde.

Bis ins 19. Jahrhundert blieb Gaggenau ein kleineres Dorf, das ursprünglich zum Ufgau, ab dem 13. Jahrhundert zur Markgrafschaft Baden bzw. ab 1535 zur Markgrafschaft Baden-Baden gehörte.

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Bis 1689 gehörte der Ort zum Amt Kuppenheim und dann zum Amt Rastatt, aus dem später der Landkreis Rastatt hervorging. 1691 wurde der Ort durch die Franzosen fast vollständig zerstört.

1772 entstand unterhalb des Dorfes die Rindeschwendersche Glashütte und mit ihr mehrere Wohnungen und Werkstätten.

Der eigentliche industrielle Aufschwung begann jedoch erst ab 1873 durch Gründung der Eisenwerke Michael Flürscheims, die auf das markgräfliche Hammerwerk zurückgehen.

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Danach wuchs die Siedlung Gaggenau stark an und wurde schließlich am 15. September 1922 aufgrund ihrer Wirtschaftskraft zur Stadt erhoben.

Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt zu etwa 40% zerstört und danach mit regelmäßigem Straßennetz wieder aufgebaut.

Anfang der 1970er Jahre wurden 6 Umlandgemeinden nach Gaggenau eingegliedert, dadurch verdoppelte sich die Einwohnerzahl und die Gemarkungsfläche verfünffachte sich. 1971 wurde Gaggenau Große Kreisstadt.

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Gaggenau gehörte anfangs zum Bistum Straßburg und war dem Landkapitel Kuppenheim zugeordnet. Ab 1555 wurde die Reformation eingeführt. Doch musste der Ort in der Folgezeit 6 mal die Konfession wechseln, bevor er dann fast ausnahmslos katholisch blieb.

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Bis 1891 war Gaggenau ein Filialort von Rotenfels, dessen Kirche Mutterkirche für das gesamte Umland war. Die heutige Kirche stammt jedoch aus der Barockzeit, die Innenausstattung aus dem 18. Jahrhundert. In Gaggenau gab es seit dem 17. Jahrhundert eine dem Hl. Wendelin geweihte Kapelle.

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1899 erhielt Gaggenau dann eine eigene Pfarrkirche St. Joseph. Auch die anderen Stadtteile Gaggenaus haben meist ältere katholische Kirchen. Alle Pfarrgemeinden kamen 1821/27 zum neu gegründeten Erzbistums Freiburg. Sie wurden dem Dekanat Murgtal zugeordnet.

Heute gibt es im Stadtgebiet Gaggenaus folgende Kirchengemeinden. St. Joseph Gaggenau, St.Marien Gaggenau, Maria Hilf Moosbronn-Freiolsheim, St. Johann Nepomuk Hörden, St. Michael Michelbach, St. Johannes der Täufer Oberweier, St. Laurentius Bad Rotenfels, St. Nikolaus Selbach, St. Anna Sulzbach und St.Jodocus in Ottenau.

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Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Protestanten nach Gaggenau. Sie gründeten eine eigene Gemeinde und 1891 erhielt diese ihre eigene Kirche, die im 2. Weltkrieg zerstört, 1953 jedoch wieder aufgebaut wurde. Die Gemeinde, der auch die Protestanten der meisten heutigen Stadtteile Gaggenaus angehören, gehört zum Kirchenbezirk Baden-Baden und Rastatt der Evangelischen Landeskirche in Baden.

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Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Gaggenau auch eine weitere christliche Gemeinde, wie etwa die Neuapostolische Kirche und die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Das Wappen der Stadt Gaggenau zeigt in Rot einen silbernen Sester (= ein altes Getreidemaß). Die Stadtflagge ist weiß-rot.

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Das Wappenbild ist schon in den Siegeln des Ortes aus dem 18. Jahrhunderts nachweisbar, doch erhielt der Ort 1901 zunächst ein Wappen, das in gespaltenem Schild ein halbes Zahnrad (die Industrie symbolisierend) und einen Glasbecher (für die Glasindustrie) zeigte. 1938 wurde das Wappen nach Eingliederung der Gemeinde Ottenau verändert.

Es zeigte nunmehr erstmals den Gaggenauer Sester und das Ottenauer Rebmesser. 1958 setzte man beide Bilder in einen gespaltenen Schild. Nach der Gemeindereform konzentrierte man sich jedoch auf das alleinige Gaggenauer Zeichen, den Sester. Dieses Wappen wurde der Stadt Gaggenau am 7. Januar 1971 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

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Gaggenau unterhält seit 1970 mit der Stadt Annemasse in Frankreich und seit 2000 mit der Stadt Sieradz in Polen Städtepartnerschaften. Die "klag-Bühne" Gaggenau ist eine überregional bekannte private Bühne für Kleinkunst, Musik und Theater. In Michelbach gibt es die "KreuzBühne". Sie bietet Kabarett, Komik, Comedy, Musik, Mundart etc., hauseig. Bewirtschaftung. Saison von Sept. bis Nov. und Febr. bis Mai.

Das Museum Haus Kast im Stadtteil Hörden zeigt Flößerei, Wald, Jagdgeschichte, Märchen und Sagen. Im Stadtteil Michelbach gibt es ein Heimatmuseum und in Gernsbach selbst ist das Amtshofmuseum zu besuchen. Zur Zeit wird in Bad-Rotenfels an einem Unimog Museum gebaut, das Mitte 2006 fertig gestellt sein wird.

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Bedeutendste Bauwerke der Stadt sind die beiden Kirchen, die katholische Pfarrkirche St. Joseph aus dem Jahr 1899 und die evangelische Kirche aus dem Jahr 1891. Das Rathaus wurde 1957 erbaut.

Sehenswert sind auch der Kurpark und die Schlossakademie im Stadtteil Bad Rotenfels, sowie die Kirche aus dem Jahr 1762, die dem Heiligen St. Laurentius geweiht ist und zu den Kleinodien barocker Baukunst in der Region zählt.

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Weitere Kirchen im Stadtgebiet sind die katholische Kirche St. Johann Nepomuk in Hörden (Baujahr 1894), die katholische Marienkirche im Fachwerkdorf Michelbach aus dem 13. Jahrhundert mit späteren Veränderungen, die katholische spätgotische Kirche St. Johannes der Täufer in Oberweier, die katholische Kirche Selbach aus dem Jahr 1756, die neuromanische Kirche von 1884 in Sulzbach und die neugotische Pfarrkirche von 1906 in Ottenau.

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Da Gaggenau Anfangs zum Bistum Straßburg gehörte, erwähnen wir an dieser Stelle auch einen Teil der Geschichte des Bistums Straßburg. Das schon 343 erwähnte Bistum Straßburg gehörte seit der Karolingerzeit der Kirchenprovinz Mainz an.

Nach der im 12. Jahrhundert erfolgten Aufgliederung in 8 Archidiakonate, welche alle dem Domkapitel angehörten, zählte das Bistum im 15. Jahrhundert 448 Pfarreien in 14 Dekanaten.

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Aufgrund der Reformation sank die Zahl der Pfarreien jedoch im 17. Jahrhundert auf 162 herab. Bereits im 10. Jahrhundert erwarb der Bischof das Münzrecht und die Grafenwürde und konnte sich im Laufe der Jahrhunderte ein Territorium aufbauen.

Dieses war zwar sehr zersplittert, hatte jedoch eine Größe von 1.400 km². Die Residenz des Bischofs, der für seine französischen Ländereien seit 1687 dem König von Frankreich den Lehnseid leistete, befand sich vorwiegend in Dachstein oder Zabern.

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Das Domkapitel wurde 888 als Marienbruderschaft der Domkirche gegründet und erlangte schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts auch seine wirtschaftliche Selbständigkeit vom Bischof. Nachdem die Zahl seiner Mitglieder ursprünglich zwischen 30 und 50 variierte, wurde sie 1364 auf 24 festgesetzt.

Diese mussten seit dem 13. Jahrhundert wenigstens Freiherren sein und mütterlicher, wie väterlicherseits 16 Ahnen aufweisen können. Als die alten Familien des Elsass aber im 15. Jahrhundert erloschen, stand das hochadlige Kapitel nur noch landfremden Kandidaten offen.

Der letzte elsässische Domherr soll 1456 verstorben sein. Die zum Teil massiven Auseinandersetzungen wurden im 15. Jahrhundert auch auf dem Konzil von Basel ausgetragen.

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Angesichts der knappen Ressourcen kam es 1650 zu einer Aufteilung des Kapitels in 12 Kapitularkanoniker mit dem Bischofswahlrecht und den schlechter dotierten übrigen 12 Domherren.

Eine kurz vor 1700 durchgeführte Statutenrevision erleichterte den Adelsnachweis, so dass man nun auch Franzosen aufnehmen konnte. Nachdem das an Frankreich gefallene Straßburg 1871 wieder an Deutschland kam, wurde es den Deutschen Bistümern gleichgestellt, galt jedoch immer als ein Ausnahmegebiet.

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Mit seinem Heimfall an Frankreich, 1918, verlor es das Recht der freien Bischofswahl erneut, bildet jedoch noch immer, gemeinsam mit dem Bistum Metz ein kirchliches Ausnahmegebiet Frankreichs und erhält mit diesem, im Gegensatz zu den sonstigen Bistümern des Landes, eine Kirchensteuer.

Am 1. Juni 1988 wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben, ohne jedoch Sitz eines Metropoliten zu werden.

Erste feste Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Sieradz bestanden bereits im 6. bzw. 7. Jahrhundert. Ende des 10., Anfang des 11. Jahrhunderts wurden hier Märkte abgehalten. Im 12. Jahrhundert entstand eine Burg mit vorgelagerter Stadt.

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Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1136. Das Stadtrecht wurde dem Ort zwischen 1247 und 1255 verliehen. Eine genaue Bestimmung ist nicht möglich, da die eigentliche Urkunde verloren gegangen ist. Das Stadtrecht wurde vermutlich nach Magdeburger Recht vergeben.

In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde Sieradz Sitz eines eigenen Herzogtums. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die hölzerne Burg durch ein gemauertes Schloss ersetzt. 1445 wurde hier Kasimir IV. Jagellonicus zum König von Polen gewählt.

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Im 15. und 16. Jahrhundert war Sierdaz ein wichtiges Zentrum des Handwerks, hier arbeiteten 162 Handwerker unter anderem als Tuchmacher, Schneider und Kürschner. Die Jahrmärkte waren auch für den Handel sehr interessant. Im 17. Jahrhundert wurde die Entwicklung des Ortes durch den Krieg Polens mit den Schweden, Brände und Seuchen gehemmt.

Ende des 18. Jahrhunderts lebten etwa 1.500 Menschen in der Stadt und nur noch etwa 80 Handwerker. 1793: Während der 2. Teilung Polens fiel der Ort unter Preußische Herrschaft. 1807 wurde er dann Teil des neu geschaffenen Großherzogtums Warschau und 1815 dann Teil Kongresspolens. 1863/64 war der Ort ein Zentrum des Januaraufstandes.

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Der Anschluss an das Schienennetz erfolgte 1903. Im November 1918, nach demErsten Weltkrieges wurde Sieradz Teil des jetzt unabhängigen Polens und Sitz eines Powiat. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort am 1. September 1939 von der Wehrmacht besetzt und die Stadt wurde Sitz des Landkreises Schieratz.

Während der deutschen Besetzung wurden eine umfangreiche Germanisierung durchgeführt. 1940 bis 1942 existierte ein Arbeitslager. Am 23. Januar 1945 wurde die Stadt befreit. 1975 während einer Verwaltungsreform wurde der Ort Sitz der Wojewodschaft Sieradz, verlor diesen Status aber 1999 wieder.

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Der Pfälzische Erbfolgekrieg (1688–1697), auch Orléansscher oder Neunjähriger Krieg genannt, wurde durch den Tod des Kurfürsten von der Pfalz Karl II., Sohn von Karl I. Ludwig, ausgelöst. Der Krieg fand in der Region der Kurpfalz sowie großen Teilen Südwestdeutschlands statt und gehört zu den französischen Reunionskriegen, mit denen die französische Politik im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts eine aggressive militärische Expansion zu betreiben suchte (daher auch die früher übliche Bezeichnung „Raubkriege“). Er wird von Historikern zu den Kabinettskriegen gezählt.

Kurfürst Karl I. Ludwig, der Sohn Friedrichs V., des Winterkönigs, hatte ursprünglich beabsichtigt, das politische Verhältnis zum angrenzenden Frankreich durch die Hochzeit seiner Tochter Elisabeth Charlotte (die als Liselotte von der Pfalz in die Geschichte einging) mit Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., zu stabilisieren.

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Allerdings bewirkte die Hochzeit das Gegenteil: Nach dem Tod Karls II. beanspruchte Ludwig XIV. rechtswidrig und gegen den Willen Liselottes die Kurpfalz als Erbe seiner Schwägerin, obwohl er einst im Heiratsvertrag ausdrücklich auf solche Forderungen verzichtet hatte. Dementsprechend wurde von der in Düsseldorf residierenden katholischen Seitenlinie Pfalz-Neuburg den französischen Forderungen nicht nachgegeben.

Frankreich sah einen strategischen Vorteil darin, dass der Kaiser bzw. Österreich im Türkenkrieg gebunden war. Klares Kriegsziel war die Sicherung und der Ausbau französischer Gebiete auf deutschem Boden.

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Frankreich versuchte seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, indem es 1688 in die Pfalz und das linksrheinische Gebiet einfiel.

Die ersten größeren Kampfhandlungen begannen am 27. September 1688 mit der Einschließung der Festung Philippsburg, die von Graf Maximilian von Starhemberg verteidigt wurde. Ihm stand nur ein Regiment mit etwas über 2.000 Mann zur Verfügung, wobei anfangs aufgrund von Krankheiten nur um die 1.600 Mann kampftauglich waren.

An Geschützen gab es 17 Batteriestücke und 90 kleine Kanonen. Proviant und Munition waren ausreichend vorhanden, allerdings mangelte es an Wein und an kampferfahrenen Soldaten und Unteroffizieren. Es waren nur 8 Offiziere vor Ort, darunter auch der Neffe des Grafen, Oberstleutnant Reichard von Starhemberg.

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Ferner dienten im Regiment lediglich 20 Mann, die über Kampferfahrung verfügten. Dem französischen Heer unter dem Oberbefehl des Dauphin Louis von Frankreich standen etwa 30.000 - 40.000 Mann, 52 Geschütze schwersten Kalibers und 24 Mörser zur Verfügung.

Der französische Kommandeur war Marschall Marquis de Vauban, welcher mit der Leitung der Belagerung beauftragt wurde. Er gilt als einer der besten Festungsbaumeister und Belagerungstaktiker seiner Zeit und hatte zu Lebzeiten an 53 Belagerungen und 140 Gefechten teilgenommen, zudem war er am Bau oder an Ausbauten von 160 Festungsanlagen beteiligt.

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Ab dem 1. Oktober fingen die Franzosen an, mit Kanonen die einzige Verbindung, genannt „die fliegende Brücke“ , zwischen der Hauptfestung und der Rheinschanze, einer kleineren Befestigung am anderen Rheinufer, zu zerstören. Maximilian ließ, nachdem er bemerkt hatte, dass die Franzosen gegen die eigentlich unbemannte Rheinschanze Laufgräben und eine Batterie errichteten, diese mit 50 Mann besetzen und konnte somit den Feind 6 Tage aufhalten.

Als die Franzosen am 4. Oktober mit dem Beschuss begannen und ihre Laufgräben öffneten, wurden die Verteidiger unbemerkt mit Schiffen über den Rhein in Sicherheit gebracht. Der Verlust der Rheinschanze hatte aber auch einen großen Nachteil. Da die Festung gegen den Rhein hin eher schlecht gesichert war, konnten die Franzosen jetzt mit ihrer Artillerie von der Rheinschanze aus die Werke und Bastionen der Festung leichter unter Beschuss nehmen.

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Am 6. Oktober entwarf Marschall Vauban den Angriffsplan, die sowieso schon spärlichen Einheiten der Verteidiger durch drei gleichzeitige Angriffe an verschiedenen Punkten aufzuteilen, um so im Laufe der Zeit die Bastionen der Festung leichter erobern zu können. Kurze Zeit später wurde dieser Plan in die Tat umgesetzt.

Die Sappeureinheiten unter dem Schutz der Nebenangriffe kamen trotz heftigen Beschusses der Kaiserlichen gut voran, aber die Arbeiten beim Hauptangriff wurden zunächst gar nicht eröffnet, da es noch an geeigneten Belagerungsmaterialien fehlte. Währenddessen wurden die Nebenangriffe bis zum 9. Oktober fortgeführt, wobei sich die Franzosen mit ihren Sappeuren bis an die Gräben der Bastionen heranarbeiten konnten.

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Danach wurde von einem weiteren Vordringen abgesehen, da man erst die Vollendung der Geschützbatterien abwarten wollte. Bei Tagesanbruch des 10. Oktober wurden die Laufgräben des Hauptangriffs geöffnet und der Sturm auf Philippsburg begann. Währenddessen wurde die Festung und Festungswerke unaufhörlich mit Mörsern beschossen und somit sämtliche Gebäude zerstört, auch die Brunnen verschüttet. 

Die Wälle wurden am Tag derart demoliert, dass man nicht mehr auf ihnen laufen konnte. In den Nächten wurden die Löcher von 200 Mann wieder zugeschüttet, damit sie am nächsten Morgen wieder halbwegs begehbar waren.

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Der Hauptangriff kam aber aufgrund heftigen Gegenfeuers und hoher Verluste der Franzosen ins Stocken. Bis zum 12. Oktober gruben die Sappeure weiter an den Laufgräben, die großteils schon bis zu den Gräben der Festung reichten. Am nächsten Tage konnten sie ein kleines, vorgeschobenes Festungswerk im Sturm erobern.

Am 14. Oktober entschlossen sich die Verteidiger zu einem Ausfall, drangen dabei gegen den Hauptangriff bis in die feindlichen Laufgräben vor und begannen die Belagerungsarbeiten einzureißen. Erst als die Franzosen unter Generalleutnant Catinat einen Gegenangriff starteten, musste der Ausfalltrupp sich unter hohen Verlusten wieder zurückziehen.

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Ein weiterer Ausfall gegen einen Nebenangriff war weniger erfolgreich und wurde blutig zurückgeschlagen. Da die Verluste der Verteidiger groß waren, suchten sie um einen Waffenstillstand an, um die Verwundeten zu bergen und zu versorgen. Catinat willigte einem Waffenstillstand unter der Bedingung zu, dass nur französische Soldaten als Träger benützt werden durften.

Catinat handelte nicht uneigennützig, sondern ließ zwei Ingenieuroffiziere, als Soldaten verkleidet und als Träger fungierend, den Zustand der Festungswerke und die Umgebung ausspionieren.

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Und tatsächlich kamen die Zwei mit wichtigen Informationen zurück. Unter anderem, dass ein Graben nur 2 Fuß Wassertiefe hatte und dass im Sumpf vor der Festung, der bisher als fast undurchdringlich galt, ein mehrere Meter breiter Damm existierte.

Während der nächsten Tage wurden im strömenden Regen die Grabungsarbeiten weitergeführt und neue Batterien gebaut. Am 17. Oktober unternahmen die Belagerten wieder einen Ausfall gegen die Angriffsarbeiten, doch konnten sie damit nur geringen Schaden anrichten, obwohl die Franzosen große Verluste erlitten hatten.

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Während der nächsten Nacht begannen die Franzosen, das Wasser aus dem Wallgraben abzulassen. Am 18. Oktober konnten die Belagerten wieder einen kleinen Sieg feiern, denn sie hatten es geschafft, ein Geschütz zu zerstören und eine Pulverkammer zu sprengen.

In der Nacht des 19. auf den 20. Oktober begannen die Franzosen, den Wallgraben vor dem rechten Hornwerksflügel aufzufüllen, wobei sie aufgrund starken Feuers der Verteidiger große Verluste erlitten. Nach einem starken vorangehenden Bombardement auf das Hornwerk starteten die Franzosen am 20. Oktober ein Großangriff auf dieses Werk.

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Da aber aufgrund des Bombardements die Wachmannschaft des Hornwerks in Deckung ging, übersah sie vollkommen den Angriff. Die Franzosen konnten große Truppenteile über den bereits trockenen Graben schaffen und den Verteidigern in den Rücken fallen. Daraufhin gerieten die Wachmannschaften in Panik und flohen. Hauptmann Graf Archo versuchte mit 60 Mann, die Lage wieder in den Griff zu bekommen. Doch trotz tapferen Widerstandes des Grafen Archo, der im Kampf fiel, wurde dieses Hornwerk erobert.

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Nur wenige der 140 Verteidiger konnten sich retten. An eine Rückeroberung war nicht zu denken, da die Moral der Verteidiger einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte. Wein war praktisch nicht mehr vorhanden und der Durst konnte nur noch mit Morastwasser gestillt werden. Zudem war aufgrund der unaufhörlichen ganztägigen Strapazen ein allgemeiner Aufstand der Soldaten und Zivilbevölkerung zu befürchten.

Bis zum 26. Oktober fuhren die Franzosen mit den Sappeurarbeiten und der Sicherung der eroberten Werke und Bastionen fort, wobei es dabei immer wieder zu kleineren Ausfällen der Verteidiger kam. Am 26. Oktober war sich Marschall Vauban sicher, dass ein Sieg nur noch von einem früh einbrechenden Winter oder durch Entsatz verhindert werden könnte.

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Und wie es sich herausgestellt hatte, wäre der Winter vor dem Entsatz gekommen, denn der Kaiser hatte noch nicht die Mittel, ein weiteres Heer aufzustellen, um Philippsburg zu entsetzen. Noch am selben Tag ließ Vauban die Mittelbastion des Kronwerkes mit 18 Geschützen schwersten Kalibers zwei Tage hindurch beschießen. Am 28. war diese Mittelbastion nur noch eine Ruine, wurde aber immer noch verteidigt.

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Nachdem in der Nacht vom 28. auf den 29. zwei Freiwillige die zerstörte Mittelbastion des Kronwerkes und die Besatzungen ausspionierten, hielt Marschall Vauban das Kronwerk für sturmreif. Der Großangriff fand genau zu dieser Zeit statt, als Graf Maximilian von Starhemberg gerade mit seinen Offizieren zusammen saß, um über eine Kapitulation zu diskutieren. Alle Offiziere waren schon seit Tagen der Meinung, dass man kapitulieren sollte, nur Graf Maximilian von Starhemberg war bisher dagegen.

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Die Franzosen konnten sich beim Kronwerk festsetzen, was Maximilian dazu veranlasste, einen Gegenangriff zu starten. Doch die eigenen Leute konnten nicht zum Angriff bewegt werden und als Vauban dieses Zögern bemerkte, blies er zum Generalsturm. Nach kurzem Widerstand mussten sich die Kaiserlichen im Kronwerk zurückziehen, um nicht von der Übermacht überrannt zu werden.

Am Ende des Tages war das Kronwerk verloren und die Verteidiger beschränkten sich nur noch auf die Verteidigung der Hauptfestung. Mit den entmutigten und stark geschwächten Truppen konnte man keinen weiteren Sturm abwehren.

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Am 30. Oktober kapitulierte die Festung nach 32 Belagerungstagen. Die Belagerten erhielten freien Abzug und sicheres Geleit nach Ulm. Am 1. November verließ Starhemberg mit rund 1500 Mann, 100 Wagen und 6 Geschützen die Festung. Nachdem die Franzosen die Festung besetzt hatten, fanden sie darin unter anderem noch 150.000 Pfund Pulver, 22.000 Kugeln, 1.600 Säcke Getreide und 124 Geschütze jeglichen Kalibers vor.

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Die Verluste der Franzosen bei der Belagerung betrugen nach ihren eigenen Angaben 587 Tote und 1013 Verwundete, während die Kaiserlichen etwa 600 Mann zu beklagen hatten. Nachdem Graf Maximilian von Starhemberg in Ulm angelangt war, wurde er nach Wien zitiert, wo er sich vor einer Militärkommission wegen der Übergabe von Philippsburg zu verantworten hatte. Er wurde aber von der Kommission vollständig frei gesprochen.

Der Kaiser, rückversichert durch die Augsburger Allianz, antwortete mit dem sogenannten Reichskrieg auf die Bedrohung. 1689 traten England, Savoyen und die Niederlande dem Bündnis gegen die französischen Expansionsbestrebungen bei („Große Allianz“). Der Kaiser und die deutschen Fürsten konnten 1689 am Rhein ein Heer mit etwa 100.000 Soldaten aufstellen. Dieses Heer wurde in drei Armeecorps aufgeteilt.

Das erste Corps mit 30.000 Mann unter dem Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg sollte von Köln aus gegen die Franzosen vorgehen. Das zweite Armeecorps unter Herzog Karl von Lothringen war mit 40.000 Mann für die Belagerung von Mainz vorgesehen.

Der Kurfürst Max Emanuel von Bayern sollte sich mit 30.000 Mann in Heilbronn versammeln, um Schwaben und die badischen Gebiete zu schützen. Graf Maximilian von Starhemberg, bereits zum Feldmarschall ernannt, wurde mit seinem Regiment dem Armeecorps von Karl von Lothringen unterstellt.

Die Franzosen fuhren währenddessen mit der Zerstörung und Brandschatzung von pfälzischen und badischen Städten und Ortschaften fort. Darum schickte Karl von Lothringen im Mai 1689 Graf Maximilian von Starhemberg mit ein paar Regimentern nach Koblenz, um die Stadt und die Umgebung vor den Franzosen zu schützen.

Als Karl von Lothringen gegen Ende Mai bei der Truppensammelstelle in Frankfurt ankam, war er wenig erfreut. Der Aufmarsch sollte eigentlich am 25. Mai abgeschlossen sein, doch bisher waren nur die hessischen und ein kleiner Teil der kaiserlichen Truppen in Frankfurt angekommen. Teilweise befanden sich die Truppen sogar noch in ihren Heimatländern.

Mit der versprochenen Versorgung sah es nicht besser aus. Das Proviant- und Munitionslager, welches eigentlich gefüllt sein sollte, war praktisch leer. Weder Kugeln, Pulver, Bomben noch Kanonen waren vorhanden, nur ein wenig Proviant fand Karl von Lothringen vor. Die Feldgeschütze waren noch in Böhmen. 

Die Franzosen waren auf den Feldzug besser vorbereitet als die Kaiserlichen. Sie hatten alle Schiffe auf das linke Rheinufer gebracht und die Mainmündung bei Mainz mit versenkten Schiffen blockiert, um die Versorgung der kaiserlichen Truppen über den Main zu behindern.

Die Befestigungen und Besatzungen der Festung Mainz wurden verstärkt, zudem schlug der Oberbefehlshaber der französischen Ober- und Mittelrheinarmee Marschall Duras mit 30.000 Mann das Lager nahe Mainz auf, um einen Rheinübertritt der Kaiserlichen schnell vereiteln zu können.

Da Karl von Lothringen den Beginn des Feldzuges nicht allzu stark verzögern wollte, ließ er die Lebensmittelzufuhr beschleunigen, lieh sich Geschütze und Munition bei den umliegenden Fürstentümern aus, befahl, alle verfügbaren Schiffe auf der Mosel und Lahn nach Koblenz bringen zu lassen und sandte einen Brückenbaumeister nach Koblenz, damit endlich eine Schiffsbrücke über den Rhein gebaut werden konnte.

Er ließ die Truppen des Kurfürsten von Hannover direkt nach Koblenz marschieren, um Graf Maximilians von Starhemberg Armeecorps zu unterstützen, das bereits von den Franzosen bedroht wurde. Während Karl von Lothringen auf das Eintreffen der Fürsten wartete und seine Truppen nicht unbeschäftigt lassen wollte, brach er am 30. Mai von Frankfurt nach Mainz auf, um die rechtsrheinische Schanze, die als Brückenkopf diente, anzugreifen. Schon am Abend des 1. Juni ließ er die Schanze von den hessischen Truppen angreifen.

Die Verteidiger wehrten sich nur kurz und zogen sich dann schnell über die Brücke nach Mainz zurück. Karl von Lothringen ließ die Schanze und die Brücke zerstören, damit sie von den Franzosen nicht mehr genutzt werden konnte, und zog sich ins nahegelegene Lager zurück. Am nächsten Tag schickte der Herzog zwei weitere Regimenter nach Koblenz und ließ sie auf den gerade fertig gewordenen fliegenden Brücken den Rhein übersetzen, um sich mit den Truppen von Graf Maximilian von Starhemberg zu vereinen.

Mitte Juni traf der Kurfürst von Bayern im Lager ein und wollte, sehr zum Missfallen von Karl von Lothringen, den Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen überreden, mit ihm die Festung Philippsburg zu belagern. Doch der Kurfürst von Sachsen lehnte ab, da er sich nicht einem jüngeren Fürsten unterordnen wollte.

Auf der anderen Seite versuchte nun Karl von Lothringen, den Kurfürsten von Bayern für den Feldzug nach Mainz zu gewinnen, was er "mit seinem freundlichen Wesen und guten Argumenten" schlussendlich auch schaffte.

Das Heer wurde nun in drei Corps geteilt, die an unterschiedlichen Stellen den Rhein überqueren und auf Mainz marschieren sollten. Die Bayern sollten zwischen Mannheim und Oppenheim den Rhein übersetzen, während die Sachsen und Hessen bei Bingen und die Kaiserlichen bei Koblenz die Überquerung wagen sollten.

Der französische Marschall Duras wurde dadurch in eine heikle Lage gebracht. Er konnte seine Armee nicht aufteilen, um an allen drei Orten eine Rheinüberquerung zu verhindern, ohne irgendwo geschlagen zu werden.

Nachdem der Großteil der kaiserlichen Truppen endlich angekommen waren und die benötigten Kriegsvorräte bereit lagen, brach am 15. Juni Karl von Lothringen mit seinem Armeecorps nach Koblenz auf. Am 23. Juni erreichte der Herzog Koblenz, wo er vom Kurfürsten "mit Ehren und Freuden" empfangen wurde. Vergeblich wartete der Herzog am nächsten Tag auf die Fertigstellung der Schiffsbrücke, darum setzte er mit den schon bestehenden fliegenden Brücken über den Rhein und vereinte sich mit dem Armeecorps von Maximilian.

Am 25. Juni erreichte er die Stadt Mayen, wo er vorerst auch blieb. Er wollte damit die Franzosen verwirren und das eigentliche Angriffsziel verschleiern. Marschall Duras fiel auf die Täuschung rein und beorderte Truppenteile aus Mainz zur Festung Mont Royal ab, da er der Meinung war, dass diese Festung das Angriffsziel des Herzogs sei. Am 1. Juli brach Karl von Lothringen von Mayen in Richtung Mainz auf und überquerte bereits am 3. Juli mit seiner gesamten Armee die Mosel.

Als Marschall Duras seinen Irrtum bemerkte, ließ er wieder die Garnison in Mainz verstärken. In einem Schreiben an den französischen König war er aber der Meinung, dass Mainz nicht das Angriffsziel sein könne, da die Stadt eine starke Garnison besaß und es nicht an Vorräten mangelte, zudem wurde um Mainz alles verwüstet, was dem Feind von Nutzen sein und Schutz bieten könnte. Duras zog sich deshalb mit seiner Armee nach Landau zurück, um den Ausbau der dortigen Festungswerke zu beschleunigen.

Karl von Lothringen zog währenddessen weiter nach Mainz, wo er am 16. Juli mit ein paar Kavallerieeinheiten ankam und diese sofort wichtige Punkte besetzen ließ. Am 17. Juli kamen die Infanterieeinheiten nach und zwei Tage später trafen die Sachsen und Hessen ein. Jetzt fehlte nur noch der Kurfürst von Bayern, um mit der Belagerung beginnen zu können.

Doch dieser kam nicht. Der Kurfürst war am Oberrhein geblieben, da er befürchtete, dass im Falle seiner Abwesenheit Schwaben und große Teile Badens von den französischen Truppen verwüstet werden könnten.

Karl von Lothringen musste wieder all seine Überredungskunst einsetzen und schaffte es doch noch, sich die Mithilfe des Kurfürsten von Bayern bei der Belagerung zu sichern. Um nicht zu viel Zeit mit Warten zu vergeuden, begann der Herzog mit den Arbeiten an den drei vorher festgelegten Angriffspunkten.

Am 26. Juli traf der Kurfürst von Bayern mit drei Regimentern im Lager ein. Mit ihm kam auch Feldmarschallleutnant Prinz Eugen von Savoyen. Die nächsten Tage verbrachten die Armeen mit dem Vorantreiben der Laufgräben und Bau von Geschützbatterien. Die Verluste der Belagerer betrugen täglich durchschnittlich zwischen 50 und 100 Mann, darunter auch Prinz Eugen von Savoyen, der am 4. August durch eine Musketenkugel leicht verwundet wurde.

Am 7. August erhielt Karl von Lothringen die Nachricht, dass sich Marschall Duras am 5. August in Richtung Philippsburg in Bewegung gesetzt hatte. Einen Augenblick später wurde er vom Kurfürst von Bayern in Kenntnis gesetzt, dass Marschall Duras gegen Heidelberg marschierte. Der Herzog schickte sogleich Graf Dünnewald mit 4000 Mann in den Süden, um Heidelberg zu schützen.

Am nächsten Tag würde begonnen, die Angriffsziele der Kaiserlichen, die Bastionen Bonifaz und Alexander, mit 30 schweren Kanonen und 4 Mörsern zu beschießen. Der Beschuss war so erfolgreich, dass schon am Abend die Hauptbatterien der Franzosen zerstört wurden.

In der Nacht vom 9. auf 10. August machten die Franzosen mit 400 Mann den bisher stärksten Ausfall, der aber von den Sachsen erfolgreich zurückgeschlagen werden konnte. Schon am nächsten Tag machten die Franzosen mit etwa 800 Mann einen neuerlichen Ausfall, diesmal aber auf die hessischen Truppen. Die Franzosen schafften es, die Verteidigungslinien zu durchbrechen und Laufgräben auf einer Länge von 50 Schritt zu verschütten.

Erst die herbeigeeilten Reserveeinheiten konnten die Franzosen wieder vertreiben. Am nächsten Tag rief Karl von Lothringen das Corps von Graf Dünnewald von Heidelberg wieder zurück, da sich Marschall Duras in Richtung Philippsburg zurückgezogen hatte, aber nicht ohne vorher noch kleinere Städte zu plündern und zu zerstören.

In der Nacht auf den 16. August erreichten die Kaiserlichen den Fuß des Wallgrabens vor den Bastionen. Da aber die Franzosen in die Erde große Holzstücke vergraben hatten, war ein vorankommen sehr mühsam. Gegen Mittag des nächsten Tages machten die Franzosen den größten Ausfall der ganzen Belagerung. Mit 2000 Soldaten und 400 Arbeitern versuchten sie, die Laufgräben der Kaiserlichen zu stürmen.

Obwohl die Kaiserlichen in Unterzahl waren, konnten sie fast überall den Angriff aufhalten und mit Hilfe der Reserve endgültig zurückschlagen. Nach diesem einstündigen Kampf verloren die Franzosen 500 und die Kaiserlichen 180 Mann. Die nächsten zwei Wochen fuhr man mit dem Ausbau der Laufgräben und dem Beschuss der Festung sowie der Bastionen fort.

Am 30. August erhielt Karl von Lothringen die Nachricht, dass sich die Truppen von Marschall Duras bei Philippsburg gesammelt hatten. Er zog auch alle Schiffe zusammen und habe vor, Mainz zur Hilfe zu eilen. Der Herzog ergriff sofort Abwehrmaßnahmen und ließ rheinaufwärts ein Lager abstecken sowie die Kettensperre am Rhein verstärken.

Außerdem ließ er Batterien errichten, die auf den Rhein gerichtet waren. Währenddessen gingen die Angriffsarbeiten nur schleppend weiter. Die fast schon täglichen und größtenteils erfolgreichen Ausfälle, Zündungen von Minen und andere Fallen, wie im Boden vergrabene und mit Nägeln bespickte Holzbalken, verzögerten die Arbeiten.

Am 5. September waren die Arbeiten so gut wie beendet. Am gleichen Tag erhielt der Herzog eine Nachricht, dass vom Norden her ein kleines französisches Korps heranrückte, um die Belagerungsarmee zu stören. Zudem rückte Marschall Duras vom Süden her in Richtung Mainz vor. Karl von Lothringen beriet sich mit den Kurfürsten und sie legten den Angriffstermin auf den 6. September fest. Fast den ganzen Tag gingen die Vorbereitungen für den Angriff, bis kurz nach 16 Uhr das Zeichen für den Sturm gegeben wurde.

100 Geschütze, 48 Mörser und sämtliche Musketiere in den Laufgräben feuerten fast gleichzeitig, danach begannen insgesamt 10.000 Mann, die Verteidigungsanlagen zu stürmen. Auf Befehl des Herzogs waren unter den Angreifern auch die Generäle und Offiziere, die durch ihre Anwesenheit den Soldaten Mut machen sollten. Auch Maximilian stand mit seinem Regiment an vorderster Front. Das Feuer der Franzosen war genau so mörderisch, überall wurden Minen gezündet und es hagelte Bomben, Granaten sowie auch Steine.

Nach einem dreistündigen Kampf konnten sich die kaiserlichen Truppen beim Graben der Festungswerke festsetzen. Die kurfürstlichen Truppen kamen schneller voran, da der französische Kommandant den größten Teil seiner Truppen auf die Einheiten des Herzogs geworfen hatte. Gegen Ende des Tages hatten die Kaiserlichen mehr als 2.000 Tote und Verwundete. Die Kurfürsten hatten Verluste in Höhe von 1.500 Mann, darunter Prinz Eugen von Savoyen, der abermals verwundet wurde. Völlig unerwartet kapitulierte die französische Besatzung am 8. September um 9 Uhr morgens.

Vor dem Rückzug verwüsteten französische Truppen das Gebiet genauso, wie sie es im Verlaufe des Krieges nach einem erneuten Vorstoß über den Rhein 1692/93 noch einmal tun sollten. Ziel war die Entfestigung des Gebietes, um für einen potentiellen Aufmarsch gegen Frankreich keine Stützpunkte zu belassen.

Die französischen Truppen unter dem Kommando von Ezéchiel de Mélac legten zahlreiche Städte, Dörfer, Burgen und Schlösser der Kurpfalz, von Kurtrier und der Markgrafschaft Baden zum Teil mehrmals in Schutt und Asche. Auch Mannheim, Heidelberg (einschließlich des Heidelberger Schlosses, 1693), Speyer (samt dem Kaiserdom, 1689) und dem Schloß Staffort (der Markgrafschaft Baden Durlach zugehörig) wurden zerstört.

Bei den militärischen Operationen in Deutschland kam es zu keiner einzigen Feldschlacht. Das Ziel der Franzosen war eher, den Gegner durch gezielte Zerstörungen unter Druck zu setzen. Das Ziel der Reichsarmee war es, den Franzosen ein weiteres Vordringen auf deutsche Gebiete (Schwaben, Franken) unmöglich zu machen, was teilweise auch gelang. Eigene offensive Aktionen auf linksrheinische Gebiete fanden aber nicht statt.

Mit französischer Hilfe gelang es 1689 dem vormaligen englischen König Jakob II. (gestürzt 1688 durch Wilhelm von Oranien) zunächst, fast ganz Irland zu erobern. Diese Eroberungen gingen aber schnell wieder verloren, nachdem der als Wilhelm III. auf den Königsthron gekommene Oranier auf der irischen Insel landete. Jakob II. floh nach Frankreich.

1692 versuchten die Franzosen ein zweites Mal, Jakob II. auf den englischen Thron zurück zu bringen. Diesmal sollten Truppen direkt nach England übersetzen, 30.000 Mann und eine große Transportflotte standen zur Verfügung. Es gelang aber den Engländern in den Seeschlachten bei Kap Barfleur und La Hougue (28. Mai bis 2. Juni), die französische Flotte zu schwächen, womit ein Übersetzen nach England unmöglich wurde. Jedoch errang Admiral Tourville schon 1693 vor Lagos erneut einen Seesieg für Frankreich.

Relativ leichtes Spiel hatte Frankreich in Italien, da die Österreicher gegen die Türken gebunden waren. Es gelang hier in kurzer Zeit, ganz Savoyen zu erobern. Dieses Faustpfand hatte in den späteren Friedensverhandlungen aber wenig Wirkung, Frankreich musste auch diese Eroberung wieder aufgeben.

In den Niederlanden führte Frankreich gegen ein verbündetes Heer aus Deutschen (aus verschiedenen Reichsteilen, z. B. Brandenburg, Engländern und Niederländern Krieg. Das französische Heer wurde von dem Marschall von Luxemburg geführt und errang drei Siege in Feldschlachten:

# Schlacht von Fleurus am 1. Juli 1690 gegen die verbündeten Deutschen und Holländer unter dem Fürsten von Waldeck: Frankreich verlor 3.000 Mann, die Verbündeten 9.000
# Schlacht von Steenkerke am 3. August 1692 gegen die verbündeten Truppen unter der Führung des englischen Königs Wilhelm III.
# Schlacht von Neerwinden am 29. Juli 1693, erneut gegen Wilhelm III.: Frankreich verlor 9.000 Mann, die Verbündeten 19.000

Auch auf diesem Schauplatz gab es keinen wirklichen Sieger. Den Verbündeten gelang es trotz ihrer militärischen Unterlegenheit, die Stellung weitestgehend zu behaupten und den Franzosen gelang es, weiterhin das Kriegsgeschehen auf Reichsgebiet auszutragen.

Der Kampf zwischen Frankreich einerseits und England mit seinen Verbündeten Spanien und den Niederlanden andererseits fand hauptsächlich zur See statt. Schauplatz waren insbesondere der Ärmelkanal, aber auch Westindien (Eroberung von Cartagena durch die Franzosen 1697) und Neufundland.

In der französischen Geschichte hinterließen die Erfolge des Kaperkapitäns Jean Bart einen bleibenden Eindruck. Zusammen mit anderen Kaperkapitänen gelang es ihm zwischen 1692 und 1697, insgesamt über 4.000 Schiffe zu erbeuten.

Auf den Friedensschluss hatten diese Auseinandersetzungen zur See wenig Einfluss.

1697 wurde der Pfälzische Erbfolgekrieg durch den Frieden von Rijswijk beendet. Die ehemalige deutsche Reichsstadt Straßburg und das gesamte Elsass wurden endgültig französisch. Alle anderen besetzten deutschen Gebiete mussten geräumt werden.

Obwohl der Gewinn des Elsass mit einigen Unterbrechungen bis heute Bestand hat, war der Krieg für Frankreich kein Erfolg, denn es konnte keine territorialen Forderungen durchsetzen. Er belastete insbesondere den Staatshaushalt immens, und einige in vorherigen Kriegen erworbene Ansprüche gingen verloren. Zeit zur Konsolidierung der Staatsfinanzen hatte Frankreich kaum, denn schon 1700 zog durch den Tod des spanischen Königs der nächste große Krieg, der Spanische Erbfolgekrieg, Europa in seinen Bann.

Großbritannien konnte hier den Grundstein für seine spätere Vorherrschaft zur See legen, da die französische Flotte nach der Seeschlacht von La Hougue (1692) geschwächt war und gleichzeitig auch die verbündeten Niederländer große Verluste hinnehmen mussten.

Das brutale und in der Kriegsgeschichte der Neuzeit beispiellose Vorgehen der französischen Armee in Deutschland lieferte später insbesondere der deutschen nationalen und nationalistischen Propaganda des 19. und 20. Jahrhunderts eine einfache Begründung für die von ihr behauptete „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich (daher auch die früher übliche Bezeichnung „Raubkriege“).


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