Merzig ist eine Kreisstadt im Saarland und Verwaltungssitz des Landkreises Merzig-Wadern mit rund 29.700 Einwohnern in 17 Stadtteilen auf 108 km². Merzig liegt an der Saar und erstreckt sich weit in die umliegenden Höhen (Saargau) und Seitentäler.
Geographische Lage Geografisch liegt die nordsaarländische Kreisstadt Merzig zwischen Saarbrücken und Trier (jeweils 50 Kilometer entfernt) in einer länglich gestreckten Talaue der Saar. Metz in Frankreich und Luxemburg sind ebenfalls jeweils 50 Kilometer entfernt. Das Stadtgebiet erstreckt sich von diesem "Merziger Becken", in dem sich rechts und links der Saar die größeren Stadtteile finden, über insgesamt 108 km² bis zu den rechts und links ansteigenden Höhen des Saargaues. Im Stadtkern liegt Merzig 175 m über dem Meeresspiegel, die umliegenden Gauhöhen steigen bis auf 417 m auf. 3.108 ha Wald, 60 ha Erholungsflächen wie Park- und Grünanlagen, 5.862 ha landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzter Flächen und 128 ha Gewässer machen Merzig mit einem Grünflächenanteil von über 80 Prozent zu einer "grünen" Stadt. Nachbargemeinden An Merzig grenzen folgende Gemeinden: Beckingen in Südosten, Mettlach im Nordwesten, Losheim am See im Nordosten und Rehlingen-Siersburg im Südwesten. Klima Der Jahresniederschlag beträgt 882 mm. Der trockenste Monat ist der September. Am meisten regnet es im November. 76 % der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im oberen Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In 22 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
Geschichte Die älteste Erwähnung Merzigs findet sich lt. Kell in einem Befehl des weströmischen Kaisers Valentinians, erlassen während seines Aufenthaltes in "Mansio praedium Martiaticum" am 4. Juni 369. Ausgangs des Merchinger Tales im Distrikt Hangenfeld vermutet man die römische Siedlung, da im Bereich des Zusammenflusses des Ritzerbaches in den Seffersbach vielfältige römische Funde gemacht wurden. Karl der Kahle schenkte das Krongut Merzig dem Trierer Erzbischof Bertolf anlässlich dessen Bischofsweihe im Jahre 869.
Im 12. und 13. Jahrhundert diente dem Kurfürst das Ministerialgeschlecht derer von Merzig. Der Erzbischof von Trier verfügte in Merzig über Vogteirechte. Merzig war in sieben Vogteien aufgeteilt, "die Vogtei" des Erzbischofs, die vereinigte "Schultheißerei" mit der "Montclairer Vogtei", die "Rischerei", die "Mettlacher Vogtei", die "Brückerei" und die "Propstei". Auf der Merziger Gemarkung existiert die Wüstung Wolkessen oder Wolkesingen, erwähnt 1337 in den Urkunden der Abtei Mettlach. Im 11. Jahrhundert wurde Merzig Hauptort des gleichnamigen Landkapitels, dem 45 Pfarreien angehörten. Merzig kam ab dem 11. Jahrhundert in das Spannungsfeld der expandierenden Mächte Kurtrier und Lothringen.
1333 konnte Trier mit dem mächtigen Kurfürst Balduin gegenüber dem Herzog Rudolf von Lothringen in dem Mannengericht "zu den Bäumelen" seine Rechte u. a. über Merzig durchsetzen. Nach dem Erstarken des lothringischen Herrscherhauses entstand eine Pattsituation und ab 1368 wurde Merzig mit dem Bezirk Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen gemeinschaftlich verwaltet. Dieses Kondominium existierte ungefähr 400 Jahre bis 1778, ab 1766 gemeinsam mit dem Rechtsnachfolger von Lothringen, Frankreich. Nach der Teilung des Kondominiums kam Merzig bis 1794 zu Kurtrier, wurde aber bald von den frz. Revolutionstruppen besetzt. Nach dem Ende der französischen Besetzung kam es 1815 zur Rheinprovinz. Erst zum 25. Mai 1857 wurden die Stadtrechte der Stadt Merzig vom preußischen König ausdrücklich anerkannt. Wappen Blasonierung: Geviert, oben rechts und unten links in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz, oben links und unten rechts in Silber ein schwebendes schwarzes Doppelkreuz. Das rote Kreuz steht für das Erzbistum Trier und das schwebende schwarze Doppelkreuz steht für das Herzogtum Lothringen.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten Theater
Museen
Bauwerke
Parks
Der Bürgerpark in Besseringen, der Garten der Künste am Museum Schloss Fellenberg, der Garten der Sinne und der Pfarrgarten an St. Peter sind als besonders sehenswert in das Ensemble der Gärten ohne Grenzen aufgenommen worden. Sonstige Sehenswürdigkeiten
Schloss Fellenberg Schloss Fellenberg ist ein Schlösschen und Museum in Merzig. Ursprünglich als Lohmühle gebaut, wurde das Gebäude nach 1858 von dem Schweizer Fabrikanten Wilhelm Tell von Fellenberg zu einem schlossartigen Bauwerk umgestaltet. Der Bau ist zweigeteilt; während der größere Teil aus einem mehrstöckigen, gelb verputzten und eher schlicht gehaltenen Trakt besteht, wurde der kleinere aus rotem Sandstein gemauert und erhielt einen Erker, einen Turm und einen Wasserspeier. Nach dem Tod des kinderlosen ersten Besitzerehepaars fiel das Schloss an die Familie von Boch.
Von 1912 bis 1919 war es an den Landkreis vermietet und Wohnsitz des jeweiligen Landrates. 1934 ging das Gebäude in den Besitz des Kreises Merzig über und diente dann zeitweise als Altenheim und auch als Kranken- und Entbindungsstation. Seit 1980 wird es als Museum mit regionalgeschichtlicher Schwerpunktsetzung genutzt. In den Jahren 1997 bis 2000 erfolgte eine Totalsanierung. Alle zwei Jahre vergibt das Museum Schloss Fellenberg den mit 2000 Euro und einer Ausstellung im Schloss dotierten Monika-von-Boch-Preis für Fotografie. Unmittelbar am Schloss Fellenberg liegt der Garten der Künste, der einen Bestandteil des Projekts Gärten ohne Grenzen bildet. Hier sind Skulpturen von Liselotte Netz-Paulik, Leo Kornbrust, Heinz Oliberius und Paul Schneider zu sehen. Der Garten der Künste ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Merzig aus
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