Bestattungen

Die ältesten Überlieferungen stammen aus Israel und wurden in den Höhlen von Qafzeh und Es Skhul entdeckt. Wissenschaftler schätzen das Alter auf 90.000 bis 120.000 Jahre. Diskutiert werden auch Bestattungen von Neandertalern mit einem Alter von ca. 70.000 Jahren. In der Historie finden sich die unterschiedlichsten Formen und Rituale der Bestattungen bzw. der Aufbewahrung des Leichnams. Die von den Ägyptern bekannte Mumifizierung ist heute genauso bekannt wie die bei uns übliche Bestattung in einem Sarg oder in einer Urne. Wobei der Begriff Bestattung erst seit dem 15. Jahrhundert belegt ist. Die Ursprüngliche Bedeutung von „etwas neben etwas anderes hinzusetzen“ oder „eine Statt geben“ setzte sich ab dem 17. Jahrhundert für das Bestatten der sterblichen Überreste durch. Der Begriff Begraben wurde zeitweise für die Beisetzung verwendet, konnte sich aber nicht durchsetzen. Heute verwenden wir Begriffe wie Bestatten, Beerdigen oder Beisetzen. Der Begriff Beerdigung entstammt der schon seit Jahrtausenden in verschiedenen Religionen umgesetzten Bestattungsform. Der Leichnam wird: „der Erde anvertraut, damit er wieder zu Erde werde, davon er genommen ist“.

Bestattungen Tübingen

In fast allen Überlieferungen wird auf die letzte Ölung oder die rituelle Waschung des Leichnams hingewiesen, der dann in

Leinentücher gewickelt und nach einer würdevollen Trauerfeier bestattet wird.

Die Verbrennung eines Leichnams war immer wieder umstritten. Sie wurde durch ein Dekret aus 789 von Karl dem Großen verboten, um 1794 wieder gefordert und erlaubt. Im Mittelalter diente der Feuertod als Todesstrafe, auch bekannt durch die Hexenverbrennungen. Das erste Krematorium, das der Verbrennung nach dem Ableben diente, wurde in Deutschland 1878 in Gotha eröffnet. Im Laufe der Zeit hat sich diese Form der Bestattung etabliert und ist in vielen Kulturen üblich. Nach einer Kremation bieten sich inzwischen die verschiedensten Möglichkeiten der Beisetzung oder Aufbewahrung der Asche. Friedhöfe waren früher Bestandteile der Klöster. Heut zu Tage hat jede Gemeinde mindestens einen Friedhof, ein abgegrenztes Gelände für die Bestattung von Toten und die daraus entstehenden Gedenkstätten / Grabmäler. Der erste Friedhof außerhalb einer Stadtmauer wurde 1715 in Bonn angelegt.

Die Beisetzung der Toten erfolgt heute immer in einem Sarg, was früher nur den Wohlhabenden vorbehalten war. Unsere Friedhöfe bieten die Möglichkeit der Beisetzung in einem Sarg oder in einer Urne. Wobei sich zeigt, dass die Urnenbeisetzung in der heutigen Zeit stark an Bedeutung gewonnen hat.