Großostheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Die Einwohner Großostheims bezeichnen sich selbst als "Aistmer".
Großostheim liegt am nordöstlichen Rand des Odenwalds in der Region Bayerischer Untermain. Ortsteile:
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn:
Gemeinsam mit Stockstadt am Main und der benachbarten hessischen Gemeinde Schaafheim bildet die Marktgemeinde die historische Region Bachgau.
Der Markt Großostheim als Großgemeinde besteht aus den Ortsteilen Großostheim, Ringheim, Pflaumheim und Wenigumstadt. Während Ringheim schon immer ein Ortsteil von Großostheim war, sind die Orte Pflaumheim und Wenigumstadt seit der Gemeindegebietsreform vom 1. Mai 1978 Ortsteile. "Ostheim", seit dem 17. Jahrhundert Großostheim genannt, wird erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt, die zwischen 780 und 799 entstand. Ostheim gehörte seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung zu verschiedenen Herrschaftsbereichen, ehe es 1278, zusammen mit dem gesamten Bachgau, zum Kurfürstentum Mainz kam. Der Ortsteil Ringheim hat seinen Namen von dem Anfang des 16. Jahrhunderts ausgestorbenen selbständigen Ort Ringenheim. Die Ringheimer Mühle – ehem. Gastwirtschaft und Bauernhof – scheint das letzte Anwesen des alten Ringheim zu sein. Das neue Ringheim entstand nach 1945 auf dem Gelände des früheren Luftwaffenflugplatzes, in dessen Baracken und Gebäuden Vertriebene untergebracht wurden. Eine rasche Bebauung mit Industrieansiedlung hat aus dem anfänglich kleinen Ortsteil heute eine ansehnliche Siedlung gemacht, die zu einem begehrten Wohnort wurde.
Der Ortsteil Pflaumheim war trotz unmittelbarer Nähe zum bedeutungsvollen Ostheim immer eine eigenständige Gemeinde gewesen. Allerdings gehörte es kirchlich als Filiale zur Pfarrei St. Peter und Paul in Großostheim. Erst 1923 wurde Pflaumheim, mit seiner Kirche St. Luzia, eigenständige Pfarrei. Im Jahre 1994 feierte man das 1200-jährige Bestehen Pflaumheims, da 794 der Pflaumgau und im gleichen Zeitraum auch Pflaumheim selbst in der Überlieferung der Klöster Lorsch und Fulda genannt wird. Der Ortsteil Wenigumstadt wurde 1229 als "villa Omestad minore" erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf war jedoch mit Sicherheit schon viel früher besiedelt, denn archäologische Funde in reicher Zahl belegen die Anwesenheit von Menschen aller Kulturepochen in den vergangenen 7000 Jahren auf Wenigumstädter Boden.
Das ehemalige Vogteiamt (bis 1782) des Erzstiftes Mainz wurde 1803 ein Teil des neugebildeten Fürstentums Aschaffenburg des Fürstprimas von Dalberg, mit welchem es 1814 mit den Verträgen von Paris (jetzt ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Blasonierung "Geteilt von Gold und Schwarz; oben ein halber, springender schwarzer Bock; unten drei zwei zu eins gestellte silberne Kleeblätter" Bis in das 18. Jahrhundert hieß Großostheim nur Ostheim. Erstmals im Jahr 1774 tauchte der Name Großostheim auf. Das am 17. Januar 1911 von Prinzregent Luitpold verliehene und seitdem geführte Wappen ist eine Kombination aus einem Ortssiegel des 17. Jahrhundert, das nicht mehr vorhanden ist, und aus dem geminderten Familienwappen der Familie Schad, die sich Schad von Ostheim nannte. Sie ist 1581 ausgestorben. Die Familie lebte Jahrhunderte im Bachgau zu dessen Zent die Gemeinde Ostheim gehörte. Die Kleeblätter im unteren Wappenteil waren ein beliebtes altes Ortszeichen und symbolisieren die Landwirtschaft. Sie sind dem verloren gegangenen Ortssiegel von Großostheim entnommen und weisen auch darauf hin, dass der Kleeanbau den Weinbau im Laufe der Zeit verdrängt hat. Kultur und Sehenswürdigkeiten
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 85, im Produzierenden Gewerbe 2427 und im Bereich Handel und Verkehr 1067 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 910 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 5627. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 9 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 14 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 84 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2656 ha. Davon waren 2428 ha Ackerfläche und 193 ha Dauergrünfläche. Hier befinden sich eine Brauerei und mehrere Weinbaubetriebe. Bekannteste Firma vor Ort ist die europäische Zentrale der Nintendo Co., Ltd. Auch der Fleischverarbeiter Salomon Foodworld ist hier ansässig. Großostheim liegt an den Bundesstraßen B 469 und B 26 in der Nähe der Autobahn A 3. Im Ortsteil Ringheim liegt ein Verkehrslandeplatz. Partnerstädte
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Großostheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Nöthig-Gut am Marktplatz (Bachgaumuseum)" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Gabriele Delhey. |